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Elfenblut

Elfenblut

Titel: Elfenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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einfach nicht glauben konnte, dass er tatsächlich irre genug war, den mehr als zwei Meter großen Giganten vor sich mit einem besseren Brotmesser anzugreifen.
    Aber er war es, und Pia konnte gerade noch im allerletzten Moment zupacken und ihn zurückreißen, als der Ork ihn mit seiner Axt der Länge nach zu spalten versuchte. Die doppelseitige Klinge bohrte sich zwischen Istvans Füßen tief genug in den Boden, um selbst den riesigen Ork nach vorne zu reißen, und Pia nutzte die Gelegenheit, der schuppigen Grünhaut das Knie mit solcher Gewalt ins Gesicht zu knallen, dass sie glaubte, das Geräusch brechender Knochen zu hören.
    Vielleicht stimmte das sogar, aber wenn, dann waren es allerhöchstens ihre Knochen. Der Ork ließ nur ein ärgerliches Knurren hören, während sie selbst zu spüren glaubte, wie sich ihre Kniescheibe verschob und dann in mehrere Stücke zerbrach. Wimmernd vor Schmerz taumelte sie zurück, versuchte die Tränen wegzublinzeln und musste sich nun ihrerseits auf Istvan stützen, um nicht zu fallen, als ihr geprelltes Bein plötzlich nicht mehr in der Lage war, ihr Gewicht zu tragen.
    Der Ork riss mit einem grunzenden Knurren seine Axt aus dem Boden, machte einen halben Schritt zurück und blinzelte auf sie herab. Anscheinend hatte sie ihn doch härter getroffen, als sie geglaubt hatte. Sein Gesicht wirkte ein bisschen verschoben, und aus seinem Mundwinkel tropfte Blut. Vielleicht hatte er sich ja an einem Splitter ihrer zertrümmerten Kniescheibe verletzt.
    Pia sagte sich nicht nur selbst, dass dieser Gedanke ziemlich albern war, sondern fragte sich auch, wieso sie ihn überhaupt noch denken konnte. Immerhin war der Ork nicht allein.
    Mit zusammengebissenen Zähnen sah sie sich gehetzt um. Sie erkannte, warum die anderen Orks die Gelegenheit nicht genutzt hatten, sich auf sie zu stürzen. Sie waren damit beschäftigt, Istvans Männer abzuschlachten.
    Die Soldaten waren ihnen zahlenmäßig mindestens um das Dreifache überlegen, aber das zögerte ihren Tod allenfalls um wenige Augenblicke hinaus. Istvans Krieger wehrten sich mit dem Mut von Männern, die längst begriffen hatten, dass sie sterben würden, und mit ihren langen Hellebarden und Schwertern gelang es tatsächlich dem einen oder anderen, sich die schuppigen Riesen vom Leib zu halten oder ihnen auch tiefe blutende Wunden zuzufügen. Doch die Oks schienen keinen Schmerz zu kennen, und wenn, dann stachelte er ihre Wut allerhöchstens zu noch größerer Raserei an. Einer der grünen Giganten fiel, aber die anderen wüteten wie die Berserker unter den bedauernswerten Männern. Der ungleiche Kampf würde höchstens noch eine Minute dauern, wenn überhaupt, und spätestens dann war es um Istvan und sie geschehen … wenn der Ork mit der Axt sich nicht vorher wieder daran erinnerte, warum er das Ding mitgebracht hatte, und es benutzte.
    Sie hatte nicht vor, so lange zu warten.
    Ohne auch nur die geringste Rücksicht auf ihr verwundetes Knie zu nehmen, fuhr Pia herum und humpelte los, und diesmal musste sie Istvan nicht zwingen, ihr zu folgen.
    Hinter ihnen erscholl ein wütendes Knurren und dann ein Geräusch, das sie an rostiges Metall denken ließ, das über Stein scharrte, aber sie verschwendete nicht einmal einen Sekundenbruchteil daran, hinter sich zu sehen. Ihre Fantasie reichte vollkommen, um ihr zu sagen, was sie gesehen hätte.
    Fast wie durch ein Wunder erreichten sie eine der schmalen Straßen, die auf den Vorplatz der Zitadelle mündeten, während rings um sie die letzten Soldaten starben. Brandgeruch hing in der Luft, und die Schreie hier waren nicht die einzigen. Auch der Lärm des fernen Kampfes hatte noch einmal zugenommen, und er schien plötzlich aus verschiedenen Richtungen zugleich zu kommen. Das war kein Kampf zwischen drei Schattenelben und einer Handvoll Orks mehr, dachte sie entsetzt. Es war eine Schlacht und sie schien überall in der Stadt zu toben. Selbst wenn Torman und die beiden anderen Schattenelben so gut waren, wie Istvan behauptet hatte, würde das am Untergang der Stadt nichts mehr ändern. Die drei konnten schließlich nicht überall gleichzeitig sein.
    »Da!«, keuchte Istvan plötzlich. »Da! Seht doch!«
    Seine ausgestreckte Hand deutete nach vorne, und als Pias Blick der Geste folgte, sah sie tatsächlich schwarzen Rauch, der sich über die Dächer der Stadt erhob, und einen Moment später glosenden roten Feuerschein. Die Geräusche von Schreien und aufeinanderprallenden Waffen wurden lauter.
    »Bei

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