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Elfenkind

Elfenkind

Titel: Elfenkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka-Gabriela Schmidt
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Aliénor sah, wie sich ihre Brüste bei jedem Atemzug hoben und senkten. Kein Wunder, dass schon während ihrer Schulzeit viele Jungs auf Lara flogen, und diese machte keinen Hehl daraus, dass ihr Sex Spaß machte. Wenn auch nicht mit jedem, was Aliénor durchaus beruhigend fand.
    Sie beneidete Lara nicht um ihre betonte Weiblichkeit, obwohl sie all das verkörperte, was sie selbst nicht war: groß, an den richtigen Stellen gerundet, schön, begehrenswert – und sexy. Sie selbst würde all das niemals sein, aber das machte nichts. Zwar hatte Aliénor als Kind darunter gelitten, die Kleinste und sehr dünn zu sein, aber der Wunsch, größer zu sein, hatte nachgelassen.
    Inzwischen hatte sie ihren Platz gefunden. Mit ihren zierlichen Formen, den weißblonden Haaren und den auffallenden Augen in dem blassen Gesicht entsprach sie viel mehr als Lara oder jede andere dem Schönheitsideal der Eternal Romantics und fühlte sich zum ersten Mal in ihrem Leben anerkannt und geschätzt.
    Vielleicht sogar zu sehr geschätzt. Denn es gab ein paar Jungs in der Gruppe, die auf sie standen, behauptete Lara. Sie hätte so etwas Schutzbedürftiges an sich, was sie besonders anziehend mache.
    Im Gegensatz zu Lara brachten Aliénor die Interessensbekundungen der männlichen Mitglieder der Eternal Romantics allerdings eher in Verlegenheit. Sie hatte kein Verlangen danach, mit einem von ihnen intim zu werden. Sie hatte sich ein-, zweimal küssen lassen, aber selbst dafür hatte sie sich nicht so richtig begeistern können. Und etwas heucheln mochte sie auch nicht.
    Glücklicherweise hatten die Jungs in der Gruppe ihre freundlichen, aber bestimmten Abweisungen bald verstanden und ließen sie jetzt in Ruhe. Darüber, was sie hinter ihrem Rücken über sie sagten, wollte sie lieber gar nicht nachdenken. Ob wirklich etwas mit ihr nicht stimmte?
    Unwillkürlich kehrten ihre Gedanken zurück zu den seltsamen Empfindungen in ihren Brüsten heute Abend. Noch etwas, über dass sie jetzt nicht nachdenken wollte. Na, die Liste wurde ja immer länger …
    Aliénor seufzte verhalten und konzentrierte sich wieder auf die bunten Lichter der Nacht, die draußen vor dem Fenster vorbeiflitzten. Langsam schloss sie die Augen und blendete alles aus. Fort von zu Hause, fort vom Stress des Studiums, einfach abhängen.

4
    Ihr Ziel kam in Sichtweite und Aliénor spürte mittlerweile einen unangenehmen Druck im Bauch, der von ihrem Rücken auszustrahlen schien. Hoffentlich wurde das besser, sobald sie ausgestiegen waren.
    Lara parkte ihren Mini Cooper völlig unorthodox direkt an der Hauswand, wo die eingezeichneten Parkplätze endeten und die Freihaltezone begann.
    Wie sie es schaffte, niemals einen Strafzettel zu bekommen oder abgeschleppt zu werden, würde wohl ihr kleines Geheimnis bleiben. Lara war einfach vom Glück gesegnet. Aber das konnte ja kaum ewig andauern.
    Aliénor blickte sich um. Zwischen den dicht parkenden Autos befanden sich einige, die sie kannte. Das Sortiment war bunt gemischt: viele Gebrauchtwagen, die Erstausstattung der jungen Leute, aber auch einige teure Neuwagen. Da sah man gleich, wessen Eltern betuchter oder großzügig genug waren, auch mal das eigene Auto zu verleihen.
    Lara musterte Aliénor von oben bis unten.
    «Coole Klamotten. Aber mit diesen Plateausohlen wirst du dir irgendwann mal die Füße brechen.»
    Aliénor verdrehte die Augen. «Du klingst schon wie mein Vater. Außerdem war keine Rede davon, dass wir heute noch in irgendeiner Ruine rumstolpern.»
    Lara grinste. «Wer weiß das schon. Also komm!» Sie zog Aliénor ungeduldig am Ärmel hinter sich her.
    Jemand ging nach draußen und Lara fing die Tür ab, ehe sie wieder zufiel. Drinnen war es nicht nur laut, sondern auch voll, die Luft geschwängert von den unterschiedlichsten Gerüchen, in der Summe relativ stickig, obwohl die Frischluftanlage, wie Aliénor zwischen all den Geräuschen heraushörte, auf Hochtouren lief. Sie hatte Mühe, Lara durch die dicht gedrängte Menge zu folgen. Schließlich entdeckten sie ihre Freunde am Ende der langen Theke und kämpften sich dorthin durch.
    Die Mädchen umarmten sich und küssten sich gegenseitig auf die Stirn, wozu die anderen sich zu Aliénor ein wenig hinunterbeugen mussten. Diese Art der Begrüßung war ein Teil ihres Rituals geworden. Aliénor entging nicht, dass vor allem Fiona Lara mehr Herzlichkeit entgegenbrachte als ihr selbst und anschließend überschwänglich Laras neues Kleid bewunderte.
    Dabei war Fiona

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