Elfenkrieg
Nevliin seit dem Wiedervereinigungskrieg gehabt hatte, den Ausgang der Schlacht möglichst schonend beizubringen, doch es hatte keinen Sinn.
Sein Blick flog durch die Runde. Er sah in Rosas Gesicht und das der beiden Mädchen, er blickte zu Finola, den Dienstboten und ging schließlich in die Knie, um Bienli direkt in die Augen zu sehen.
»Nevliin ist tot«, sagte er und legte dem Kobold die Hand auf die Schulter. »Er ist jetzt bei den Sternen.«
Bienli wich von ihm zurück, als hätte er sich an Eamons Berührung verbrannt. Seine Augen wurden riesig in dem runden Gesicht und füllten sich mit Tränen. »Was sagt Ihr da, Herr Eamon?«, keuchte er und sah sich mit hektischem Blick um, als erwartete er, Nevliin würde jeden Moment hinter einem der Bäume hervortreten und die ganze Sache als dummen Scherz entlarven. »Das ist nicht wahr.«
»Eamon?« Mairi trat an ihn heran, ein Flehen lag in ihren glänzenden Augen. »Das stimmt doch nicht, oder? Du sagst das doch nur so. Du ...«
»Er starb gestern.« Eamons Stimme zitterte. Die Worte wollten nicht heraus und die Bilder, welche bei der Erinnerung an Nevliins letzte Momente in seinem Kopf immer wieder auflebten, drohten ihn die Beherrschung verlieren zu lassen. »Ich werde euch alles darüber erzählen, doch jetzt ...« Er strich sich mit der Hand über die Augen, »ist es erst mal Zeit, Abschied zu nehmen.«
Alle starrten ihn an, und der Schock in ihren Blicken wich langsam der Erkenntnis und dem Schmerz.
Einer nach dem anderen brach in Tränen aus. Zuerst war es Bienli, der in die Knie sank, heulte und Nevliin verfluchte, dann warf sich auch Finola neben ihm zu Boden und verfiel in Wehklagen, bis sich dann schließlich auch Isla und Mairi weinend in die Arme fielen und den Namen des Weißen Ritters schluchzten. Eamon stand da und beobachtete dieses Bild der Verzweiflung, während er erneut die stillen Tränen seine Wangen hinabfließen spürte. Schon während Nevliins Tod hatte er geweint, zum ersten Mal in seinem Leben, und nun spürte er den Beweis für das Herz der Elfen am eigenen Körper. Das Volk der Elfen konnte weinen, doch geschah es nur selten. Manche weinten niemals, und Eamon konnte für jene nur Mitleid empfinden. Der Schmerz war es wert, und niemals hätte er sterben wollen, ohne zu erfahren, wie es war, jemanden gehabt zu haben, der einem wirklich etwas bedeutete.
Er weinte. Er meinte an Nevliins Tod und dem damit entstandenen Loch in seiner Brust zerbrechen zu müssen, und doch war da dieser Lichtschimmer am Horizont. Er sah all die anderen in ihrer Trauer um den Weißen Ritter, und allein dieser Anblick spendete ihm Trost.
Nicht nur Aurün hatte mit so etwas wie Erleichterung auf Nevliins Tod reagiert. Der Ritter war vielen ein Dorn im Auge gewesen, und kaum jemanden hatte dieses Ende sonderlich interessiert. Sie waren Elfen, und Elfen trauerten nicht.
Vielleicht war dies der Grund, weshalb ihn der Anblick seiner weinenden Familie mit Freude statt mit tiefer Traurigkeit erfüllte. Nevliin war ihnen nicht gleichgültig gewesen, er hatte es tatsächlich in die Herzen mancher Menschen, Kobolde und Elfen geschafft, die ihn nun beweinten. Und das hatte er verdient. Er hatte es verdient, vermisst zu werden.
Sein Blick fiel auf Rosa, die ihn die ganze Zeit über beobachtete, und er bemerkte, dass ein Lächeln auf ihrem Gesicht lag.
Rosa sah ihm in die Augen und nickte. Die Geschichte des Weißen Ritters und seines Bruders war zu Ende. Doch bei den Sternen würde die Geschichte von Nevliin und Vanora weitergehen, und auch Eamons Lebensfaden führte noch weiter.
Ein jedes Ende war zugleich ein neuer Anfang.
Ohne meine Familie, die mich auf verschiedenste Weisen unterstützt hat, hätte dieses Buch nicht entstehen können. Ich danke als Erstes meinem Mann Binak: Du bist der beste Vater der Welt für unsere Kinder, und ohne dich würde ich weder die Zeit noch die Inspiration zum Schreiben finden.
Meinen Kindern danke ich dafür, dass sie so sind, wie sie sind, und mich jeden Tag mit unermesslicher Freude erfüllen.
Ich habe eine großartige Familie, und so möchte ich euch allen dafür danken, dass ihr mir stets geduldig zuhört, wenn ich wieder ohne Ende über meine Bücher rede und hundertmal dasselbe erzähle. Eure Ratschläge, eure Duldsamkeit und eure aufmunternden Worte geben mir den Halt, den ich brauche, um den Schritt in fremde Welten zu wagen.
Besonderer Dank gebührt natürlich auch meinem Agenten Peter Molden, der mir stets mit Rat
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