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Elfenkrieg

Elfenkrieg

Titel: Elfenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Qunaj
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gewesen, ins Haus zu fliehen und seine Frau in den vielen Korridoren und Zimmern irgendwie abzuhängen. Zwei Schritte von Eamon entfernt, bemerkte er den schwarzgekleideten Elfen jedoch und blieb so abrupt stehen, dass die beiden Mädchen beinahe über ihn gestolpert wären.
    Mit einem Mal herrschte absolute Stille, selbst die Vögel schienen erstaunt zu sein und hatten ihren Gesang eingestellt. Rosas Lachen war verstummt, Finolas Gezeter ebenso, und auch die Bediensteten hatten ihr fröhliches Geschnatter eingestellt. Alle starrten sie Eamon wie ein Trugbild der Sonne an.
    Der Wind rauschte durch die Blätter der schattenspendenden Eichen, und als wäre dies der Schrei zum Angriff gewesen, redeten plötzlich alle drauflos. Finola und Bienli hüpften umihn herum, zerrten an seinen Hosen und löcherten ihn mit Fragen, Mairi und Isla zupften an seinen Armen und redeten auf ihn ein.
    Einzig Rosa rührte sich nicht. Sie saß in ihrem Schaukelstuhl und sah ihn aus ihren grünen Augen an. Sie hatte nicht mehr damit gerechnet, ihn jemals wiederzusehen, genauso wenig, wie er sich zu wünschen gewagt hatte, rechtzeitig wieder hier zu sein. Doch nun stand er da, in seinem Zuhause, und alles war so, wie es sein sollte.
    Nach all den grausamen vergangenen Tagen erschien ihm solch ein Wunder kaum möglich. Das letzte Mal war er in die Menschenwelt gekommen, um neu anzufangen und seinen Frieden zu finden. Er war von zu Hause weggelaufen, doch dieses Mal war er nach Hause gekommen.
    Ohne sich um die Bande Wilder zu seinen Füßen zu kümmern, schritt Eamon in den Garten und ging vor Rosa auf die Knie. Er nahm ihre faltigen Hände in seine und küsste sie. Dann blickte er zu ihr auf und wusste, sie sah ihm seinen Verlust sofort an, den Schmerz, aber auch die Freude über dieses Wiedersehen.
    »Willkommen zu Hause«, sagte sie mit strahlenden Augen, und Eamon erhob sich, um sie auf die Stirn zu küssen.
    »Danke«, flüsterte er. Er war dankbar für das blühende Leben, das ihn hier empfangen hatte. Er war dankbar dafür, dass sich seine Ängste nicht erfüllt hatten, dankbar dafür, einen Ort zu haben, an den er gehörte und wo er hingehen konnte, wenn es ihm schlechtging, aber auch, wenn er glücklich war. Er hatte Familie.
    »Bist du allein zurückgekommen?«, fragte der Kobold Bienli neben ihm, und Eamon schloss einen Moment lang die Augen.
    »Nein«, antwortete er schließlich und blickte in die Rundeder freudigen und hoffnungsvollen Gesichter. »Ardemir ist ebenfalls hier und ...« Er holte Atem. »... seine Gefährtin, Vinae.«
    »Die Thesalis?«, fragte Finola und rümpfte ihre kleine, spitze Nase. »Na großartig.«
    Eamon ging nicht darauf ein. Genauso wenig wollte er jetzt von Vinae als seiner Tochter sprechen, denn dafür war noch genügend Zeit.
    »Was ist mit dieser Drachenelfe?«, fragte dann Rosa. »Ist sie nicht hier?«
    »Nein.« Eamon sah sie an. »Aurün ging zurück in ihre Heimat.« Gemeinsam mit jenen Elfen, die von ihrem Volk übriggeblieben waren, und auch die Drachen hatten sie begleitet, obwohl sie jetzt nicht mehr zusammengehörten. In ihren Herzen waren sie jedoch wohl immer noch ein Volk.
    Aurün hatte kein Wort mehr mit ihm gesprochen, was ihm im Moment mehr oder minder gleich war. Er hatte Verständnis für ihren Zorn. Vielleicht würde sie ihn eines Tages hier besuchen kommen, wenn sie sich wieder etwas beruhigt hatte, dann konnten sie über alles sprechen, doch solange sie beide in so unterschiedlichen Welten, mit so unterschiedlichen Meinungen und Gefühlen lebten, war er froh, sich nicht mit ihr befassen zu müssen. Ob diese Einstellung purem Egoismus entsprang, kümmerte ihn nicht, denn im Moment schien in seinem Herzen außer für Nevliin einfach kein Platz zu sein.
    »Also gibt es wohl keine guten Nachrichten zu verkünden«, schloss Rosa auf seine düstere Miene hin, und Eamon schüttelte leicht den Kopf. Er wusste, Ardemir und Vinae waren am Weltentor und bereiteten den Abschied vor, so wie damals bei Vanora, doch Eamon hatte zuerst allein mit seiner Familie sprechen wollen, ehe sie gemeinsam zur Bestattung gingen.
    »Und wo ist unser Schneeflöckchen?«, drang dann wiederBienlis unverkennbare Stimme in seine Gedanken. »Habt ihr euch wieder mal die Köpfe eingeschlagen, und er sitzt beleidigt bei den Klippen?«
    Eamon sah ihn an und wusste, es blieb ihm nichts anderes übrig, als zu antworten. Hunderte verschiedene Versionen hatte er sich zurechtgelegt, um dem einzig treuen Freund, den

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