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Elfenzauber (Mithgar 1)

Elfenzauber (Mithgar 1)

Titel: Elfenzauber (Mithgar 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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starrte die Dylvana an.
    Arin beugte sich vor. »Alos?«
    Er sah sie mit gequälter Miene an, als habe er Mühe, auch nur ein einziges Wort herauszubringen… und in diesem Augenblick klopfte es an die Tür.
    Der alte Mann schaute zum Eingang, sank auf seinem Stuhl in sich zusammen und stieß einen tiefen Seufzer aus, dann setzte er sein braunfleckiges Grinsen auf und sagte: »Trinken wir noch mehr Wein, ja?«
    Als Aiko aufstand und zur Tür ging, seufzte die Dylvana und füllte Alos’ Glas, dann schaute sie zu Egil, aber der schien tief in Gedanken – oder Erinnerungen – versunken zu sein, und seine Miene war freudlos. »Egil?«
    Er sah sie an.
    »Mehr Wein?«
    Stirnrunzelnd schüttelte er den Kopf, Nein, und senkte dann den Blick, als seine Gedanken sich wieder nach innen richteten.
    Wieder klopfte es an der Tür, gerade in dem Augenblick, als Aiko sie öffnete. »Meine Güte!«, rief das Serviermädchen und hielt dann beim Anblick der fremdländischen Kriegerin den Atem an, während das Geschirr auf dem Tablett klirrte. »Ich bringe das Mittagessen, edle Dame«, stotterte sie schließlich. Das Mädchen quetschte sich an Aiko vorbei und deckte dann hastig den Tisch.
    Während Aiko wieder ihren Platz auf dem Boden einnahm, schüttelte Egil den Kopf, als wolle er schlimme Erinnerungen abschütteln, und holte tief Luft. Dann wandte er sich an Arin und lächelte. »Ich würde gern mehr von Eurer Geschichte hören, denn ich bin neugierig, was Euch nach Mørkfjord gebracht hat. Aber zuerst würde ich gern sehen« – er neigte den Kopf in Richtung Badezimmer –, »ob ich es allein dorthin und wieder zurück schaffe. Und dann lasst uns essen. Ich sterbe vor Hunger.«
     
    Nach dem Mittagessen lehnte Egil sich an seine aufgestellten Kissen und sagte: »Und nun erzählt uns mehr von Eurer Geschichte, mein Angil, denn…«
    Aiko knurrte etwas und machte Anstalten, sich zu erheben, doch Arin hob abwehrend eine Hand, und die Ryodoterin ließ sich mit verdrossener Miene wieder zurücksinken.
    Egil lachte, wurde dann aber rasch ernst. »Es tut mir Leid. Ich habe mein Wort gegeben. Und ich habe es allein heute schon zweimal gebrochen. Es ist nur so, dass… nur so, dass« – er suchte nach Worten, und dann platzte es aus ihm heraus – »Ihr mein Angil seid,Dara Arin.«
    Plötzlich spürte Arin, dass ihr Herz raste, und sie wandte sich von ihm ab und starrte in den Kamin, als suche sie dort ein Vorzeichen, obwohl an diesem warmen Tag kein Feuer brannte.
    Egil sah, dass er sie verwirrt hatte, und streckte flehentlich eine Hand aus, ließ sie dann aber wieder auf die Decke sinken, statt Arin zu berühren. Er räusperte sich und sagte: »Nun denn, das Mahl ist zu Ende. Schenk mir ein Ale ein, Alos, und dir gleich auch eins. Und dann, Dara Arin, wenn es Euch recht ist, würde ich gern mehr hören. Warum seid Ihr nach Mørkfjord gekommen? Und wo sind Eure elfischen Gefährten? Es ist ihnen doch kein Unheil widerfahren, oder?«
    Arin wandte den Blick vom Kamin ab und sah Aiko an.
    Egil folgte ihrem Blick, doch Aikos Miene verriet nichts. Er schaute wieder zu Arin und fügte hinzu: »Erzählt uns doch auch von Eurem Besuch bei den Zauberern und von ihren Zaubereien.«
    Mit lautem Krach ließ Alos den Alekrug die letzten paar Fingerbreit auf den Tisch fallen, aber er landete aufrecht, und obwohl das Ale darin schwappte, wurde nichts verschüttet. Zittrig reichte der alte Mann Egil einen vollen Becher, dann nahm er seinen eigenen und stürzte die Hälfte seines Inhalts in einem Zug herunter.

21. Kapitel
     
    Als Arin die tiefen Schatten betrachtete, von denen die massiven Tore verhüllt waren, kam ihr unwillkürlich ein Gedanke: Heute ist Neumond. Ist es ein schlechtes Omen, dass wir ausgerechnet an diesem Tag hier eintreffen?
    »Die Eisentore sehen aus wie von Drimmen gemacht«, verkündete Perin, während er das massive Portal betrachtete, das tief im soliden schwarzen Fels verankert war.
    »Ja«, stimmte Biren zu, »ebenso wie die Steinmetzarbeiten. Ist das hier eine Magierfeste oder nicht?«
    Alle Augen richteten sich auf Arin. Sie zuckte die Achseln, da sie ebenfalls keine Antwort wusste. »Uns bleibt nichts weiter übrig, als an die Tür zu klopfen und zu fragen.«
    Arin stieg ab und führte ihr Reittier durch den breiten Vorhof, der zu den Toren führte. Die geschützte, gepflasterte Stelle war mit nicht mehr als einem Hauch pulverfeiner Schneeflocken bedeckt. Die anderen Elfen stiegen ebenfalls ab und gingen links und

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