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Elfenzauber (Mithgar 1)

Elfenzauber (Mithgar 1)

Titel: Elfenzauber (Mithgar 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Dalavars Vorräten auf, denn sie hatten eine ganze Weile auf der offenen Prärie verbracht, wo es nur wenige Bauernhöfe und keine nennenswerten Dörfer gab. In dieser Zeit erzählten sie Dalavar, was sie an Neuigkeiten wussten, denn der Magus war beinahe hundert Jahre nicht mehr draußen in der Welt gewesen. Er erzählte ihnen wiederum vom Wolfswald und den Kreaturen darin, doch was er sagte, ist nicht aufgezeichnet, und die Elfen redeten anschließend mit niemandem über seine Worte.
    Während sie sich ausruhten, veränderte sich der Wald und nahm die Farben von Kupfer, Bronze und Gold an, und wenn es regnete, blieben hier und da auch schon einmal kahle Zweige zurück.
    Am dritten Novembertag, hundertsechsundzwanzig Tage nachdem Arin ihre Vision hatte, verabschiedeten sie und ihre Gefährten sich von Dalavar und machten sich auf zum Schwarzen Berg, der Magierfeste in Xian. Auf ihrem Ritt durch den Wald blieben zwei Draega in ihrer Nähe, während überall die Blätter fielen, und begleiteten sie.
    Am Nachmittag des folgenden Tages sprengten Arin und ihre Gefährten durch eine Bachfurt und ließen den Wolfswald hinter sich. Dalavar stand zwischen den nun kahlen Bäumen und sah ihnen nach. An seiner Seite saß ein einzelner Silberwolf. Als die Elfen die Flanke eines Berges umrundet hatten und nicht mehr zu sehen waren, wandte der Wolfmagier sich an den Draega neben sich. »Komm, Graulicht, lass uns laufen.« Ein dunkler Schimmer legte sich über Dalavar, und dann rannten zwei Silberwölfe in die Tiefen des Waldes, während es sacht zu schneien begann.

19. Kapitel
     
    »Licht!«, rief Ruar Arin zu, die hinter ihm auf seinem Pferd saß. Seine Stimme war vor dem Heulen des Schneesturms kaum zu hören.
    Arin schlug die Kapuze ihres Mantels zurück und lugte über Ruars Schulter. Vor ihnen im Tal konnte sie ebenfalls ein gelbes Flackern in der Dunkelheit ausmachen. Sie drehte sich zu den anderen um, die hinter ihnen in einer Reihe ritten und in dem Schneetreiben kaum zu erkennen waren, winkte ihnen zu, zeigte dann nach vorn und rief: »Lampenschein! Vielleicht ein Dorf!« Ihre Worte waren in dem Getöse allerdings fast nicht zu verstehen.
    Die sechs Pferde schleppten sich durch das von tiefen Schneewehen durchzogene Tal. Das siebte Pferd, Arins, lag tot hundert Meilen und zwölf Tage hinter ihnen. Noch weiter zurück, fast fünfhundert Meilen, lagen die Kadaver der beiden Maultiere. Ein Schneesturm hatte sie in Panik versetzt, und sie hatten sich losgerissen, waren aus dem Lager geflohen und hatten sich im zweiten der heulenden Winterstürme verirrt. Ihre Kadaver hatten sie drei Tage später gefunden, als der Sturm schließlich nachließ. Arins Stute war hingegen einfach zusammengebrochen und gestorben. Ihr Herz hatte versagt, als sie sich durch den Tiefschnee geschleppt hatte, den mehrere Stürme zurückgelassen hatten. Und jetzt war der fünfte Wintersturm über die Elfen gekommen, und sie mühten sich durch die Dunkelheit, um Schutz zu suchen, und endlich sahen sie voraus einen Lampenschein, oder jedenfalls glaubte Arin das.
    Doch Ruars Pferd war stehen geblieben und konnte nicht weiterlaufen, da es alle seine Kraft verbraucht hatte. »Absteigen!«, rief er Arin zu, und das taten sie beide.
    Arin kämpfte sich durch den tiefen Schnee nach vorn, und indem sie dem Pferd gemeinsam gut zuredeten und am Zügel zogen, konnten sie es dazu bringen, sich wieder in Bewegung zu setzen. Die anderen Elfen hinter ihnen folgten ihrem Beispiel.
    Während Wind und Schnee ihnen auf das Heftigste zusetzten, gelangten sie schließlich in das winzige Gebirgsdorf Doku, achthundert Meilen und dreiundfünfzig Tage vom Heim Dalavars des Magiers entfernt, von denen sie einundfünfzig im Schnee zurückgelegt hatten.
    Es war ein Dorf aus windschiefen Hütten und Schuppen. In der Mitte gab einen kleinen Marktplatz, auf dem sich auch der Gemeinschaftsbrunnen befand. All das entdeckten sie, als Arin und ihre Gefährten über die mit Schnee und gefrorenem Schneematsch bedeckten Straßen schritten, während der unbarmherzige Wind tobte und wütete, sie mit stechenden Eiskristallen beschoss und ihnen die Wärme zu rauben versuchte.
    Da es kein Gasthaus und keine Taverne zu geben schien, wählte Arin eine der größeren Hütten aus und klopfte mit ihrem Kampfstab laut an die Tür, sodass man es trotz des Windes hören konnte.
    Nichts.
    Keine Antwort.
    Arin klopfte noch einmal, diesmal mit dem Knauf des Stabes.
    Augenblicke später glitt die Tür

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