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Elfenzauber (Mithgar 1)

Elfenzauber (Mithgar 1)

Titel: Elfenzauber (Mithgar 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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beiseite und gab den Blick auf einen kleinen Mann mit safrangelber Haut frei. Überrascht, dass er einen Besucher hatte, musterte er die Frau vor sich – kastanienbraune Haare, alabasterfarbene Haut, schräge Haselnussaugen, spitze Ohren, ein großer Stab…
    »Waugh!«, rief er und sprang rückwärts, denn dies war gewiss ein Schneedämon, der gekommen war, um ihn zu holen, denn wer sonst würde in einem heulenden Schneesturm aus den Bergen an seine Tür kommen?
     
    Die Dämonen verbrachten zwei Tage im Schutz Dokus, bis der Sturm sich legte, und als sie weiterzogen, saß einer auf einem zotteligen Gebirgspony, und vier weitere dieser robusten Tiere waren mit Proviant beladen und folgten ihnen am Zügel.
    Die Dörfler waren froh, diese Dämonen gehen zu sehen, obwohl sie keine einzige Person getötet und sich auch kein einziges Mal in die grässlichen Ungeheuer verwandelt hatten, die sie tatsächlich waren. Vielmehr waren die Dämonen höflich gewesen und hatten das Dorf mit zwei Edelsteinen für den Proviant sowie fünf Ponys samt Hafer außerordentlich großzügig bezahlt. Nichtsdestoweniger war es eine große Erleichterung, die sieben Dämonen verschwinden zu sehen.
    Die großen Dämonenpferde folgten dem gefrorenen Weg durch Schneewehen und hielten sich dann links. Vielleicht wollten sie zum Gebirgspass, um in das Gefilde der hoch aufragenden Grauen Berge im Osten einzudringen, wo andere Dämonen hausten.
    Als nichts mehr von ihnen zu sehen war, feierte das gesamte Dorf.
     
    Am vierten Tag, nachdem sie Doku verlassen hatten, ritten Arin und ihre Gefährten zwischen grauen Felswänden bergauf, die sich zu gewaltigen, dunklen Bergriesen auftürmten, welche in Eis und Schnee gehüllt waren.
    Obwohl die Sonne auf die Elfen schien, erzeugte dieses Licht wenig Wärme, denn es war das tote Licht des Winters – erst sieben Nächte zuvor hatten sie die längste Nacht des Jahres gefeiert und dabei das elfische Ritual der Wintersonnenwende vollführt, ehe der Schneesturm eingesetzt hatte. Der Tag war zwar klar, und die Sonne stand tief am Südhimmel, aber sie war klein und diamanthell und hüllte weder sie noch die grauen Berge ringsumher in Wärme.
    Pferd und Pony trotteten weiter durch dieses windumtoste, gefrorene harte Land aus dunklem, unnachgiebigem Fels, von Elfen zu Fuß geführt, während die Luft immer dünner wurde. Auf ihrem Weg durch den Pass konnten sie in der Ferne vor sich Gipfel um Gipfel sehen, die an einem unsichtbaren Horizont vorbeizogen.
    Doch im Nordosten überragte eine schneebedeckte Bergkuppe alle anderen, und wo Fels hindurchschien, war dieser schwarz wie die Nacht.
    »Da«, sagte Rissa, indem sie darauf zeigte. »Das ist unser Ziel.«
    »Der Schwarze Berg«, murmelte Perin.
    »Die Zaubererfeste«, fügte Biren hinzu.
    Arin schüttelte den Kopf. »Wir wissen nicht, ob das unser Ziel ist. Wenn sich der grüne Stein dort befindet, dann ist der Berg vielleicht der Endpunkt unserer Suche. Vielleicht muss ich den Zauberern nur von meiner Vision erzählen, und alles ist erledigt. Aber möglicherweise ist er auch nur eine Zwischenstation auf unserem vorherbestimmten Weg.«
    Die anderen Elfen sahen sie an und stimmten ihr ernst zu. Silberblatt sagte: »Wenn das Schicksal das für uns vorgesehen hat, dann soll es so sein.« Und er richtete den Blick wieder auf das schwarze Felsmassiv.
    Sie blieben stehen und starrten noch lange Augenblicke auf das trostlose Bergmassiv, dann setzten sie ihren Weg durch den Pass fort, wobei sie die Tiere immer noch hinter sich am Zügel führten. Der Weg führte nach Nordosten in ein Tal, das zu dem schwarzen Felsriesen führte. Die Nacht brach herein, ehe sie es erreichten, und so schlugen sie müde ein Lager in der Biegung einer Felswand auf.
    Während sie zusammengekauert mit dem Rücken zur kalten Wand saßen, wärmte sie kein Feuer, denn es gab kein Holz hier in diesen Höhen, das sie hätten verbrennen können.
     
    Das fahle Licht des Morgengrauens am Jahresendstag fand die Elfen bereit zum Aufbruch, weil sie in der eisigen Nacht nicht gut geschlafen hatten, denn selbst Elfen können frieren, obschon nicht so leicht wie Menschen.
    Durch den Pass ging es weiter bergab, und als sie in das gewundene, öde Tal ritten, ging die Sonne auf, fern und kalt, und ihren harten grellen Strahlen fehlte jegliche Wärme. Immer noch starrte der stumme graue Fels der hohen, kahlen Berge Xians auf sie herab, als dringe die Gruppe in ein Land ein, in dem sie nichts verloren hatte

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