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Elfenzauber (Mithgar 1)

Elfenzauber (Mithgar 1)

Titel: Elfenzauber (Mithgar 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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und einige schienen vor allem Arin zu beäugen, als wollten sie ein unergründliches Rätsel begreifen.
    Der Saal füllte sich langsam mit dem Murmeln von Gesprächen, als immer mehr Magier eintrafen. Sie trugen alle ähnliche Gewänder wie Irunan, manche blau wie seines, aber auch in vielen anderen Farben. Die meisten der eintretenden Magier schienen ebenso unbestimmbaren Alters zu sein wie die Elfen, aber anders als diese hatten einige der Zauberer silberfarbene Haare und waren von der Last der Jahre gebeugt, da sie ihre Lebenskraft mit dem Wirken vieler Zauber verbraucht hatten. Wie alle ihrer Art konnten diese »Alten« ihre Vitalität jedoch zurückgewinnen, indem sie auf eine ganz spezielle Art ruhten. Viele hatten dies getan, bevor sie nach Rwn gesegelt waren, wo sie den Dämmerritt nach Vadaria benutzt hatten, denn dort in ihrem Heimatgefilde kehrte ihre Jugend sehr viel schneller zurück als anderswo innerhalb der Ebenen.
    Unter den Letzten, welche den Versammlungssaal betraten, waren Gelon und eine Magierin. Gelon schaute sich im Saal suchend nach Irunan um, und nachdem er ihn entdeckt hatte, ging er zu ihm und nahm neben ihm Platz. Die Frau ging hingegen zum Kopf des Tisches und setzte sich dorthin.
    Sie war hoch gewachsen und trug ein gelbes Gewand. Ihre Haare waren hellbraun und fielen ihr fast bis auf die Hüften. Ihre Augen waren ebenfalls hellbraun. In diesem Zyklus ihres Wirkens hatte sie einen Teil ihrer Jugend verbraucht, doch sie war noch nicht an dem Punkt angelangt, da sie die entrückte Ruhe der Magier benötigt hätte.
    Nachdem sie die Elfen mit ihrem durchdringenden Blick gemustert und dabei Arin lange und eindringlich angestarrt hatte, sah sie sich im Saal um und nahm die übrigen Anwesenden zur Kenntnis.
    Noch immer betraten einige Spätankömmlinge die Ratskammer. Bald waren alle Stühle gefüllt, und einige Magier standen sogar in den Eingängen.
    Schließlich nahm sie den Hammer und klopfte damit ein-, zweimal auf den Block. Stille senkte sich über die Versammlung.
    »Irunan, würdet Ihr dem Rat mitteilen, warum Ihr diese Sitzung einberufen habt?«
    Irunan ging zum leeren Stuhl am Fuß des Bogens, stellte sich dahinter und schloss die Hände um die rotsamtene Rückenlehne. »Weise, diese Dylvana« – er drehte sich um und zeigte auf Arin –, »Dara Arin aus Darda Erynian, oder auch dem Grünen Haus, hatte eine Vision vom Drachenstein, vom Grünen Stein von Xian.«
    Plötzlich herrschte Aufruhr in der Kammer, als die Zauberer einander ansahen oder aufsprangen, sich vorbeugten und Arin in schockiertem Unglauben ansahen.
    Unmöglich.
    Das kann nicht sein.
    Eine Vision vom Grünen Stein?
    Woher wisst Ihr das?
    Das Gemurmel dauerte an, obwohl die Weise mit dem Hammer zur Ordnung rief.
    Irunan ging zu Arin und stellte sich neben sie. »Dara Arin.« Er streckte die Hand aus. Arin ergriff sie, und der Magier führte die zierliche Dylvana zu dem Stuhl in der Mitte der beiden Enden des Hufeisens. Als sie dort saß, nahmen auch die Magier wieder Platz, und das Klopfen des Hammers sorgte endlich wieder für Ruhe.
    »Dara Arin, ich bin Arilla, Zauberin« – sie beschrieb mit ausgestreckten Händen einen Kreis – »und Weise dieses Rates.« Arin neigte grüßend den Kopf, und Arilla fuhr fort: »Wie ich höre, seid Ihr und Eure Gefährten weit gereist, um uns Nachricht von Eurer Vision zu bringen. Wie Ihr der hier herrschenden Aufregung entnehmen könnt, bietet eine Vision vom Grünen Stein Grund zu großer Besorgnis.«
    Wieder neigte Arin den Kopf, diesmal zur Bestätigung.
    »Nun seid bitte so gut und erzählt uns von diesem Gesicht, Dara Arin.« Arilla nahm den Hammer, klopfte damit einmal fest auf den Holzblock und ließ den Blick durch den Saal wandern. »Ich wünsche völlige Stille, bis ihre Geschichte erzählt ist.«
    Arilla wandte sich wieder an Arin und legte den Hammer nieder. »Wenn Ihr jetzt beginnen wollt, Dara? Und lasst bitte nichts aus.«
    Arin holte tief Luft, und dann erfüllten ihre leisen Worte die Stille im Saal, während die Dylvana ihre Vision in allen blutigen Einzelheiten schilderte.
     
    »Das ist ganz zweifellos der Drachenstein«, durchbrach Arilla schließlich das benommene Schweigen, welches Arins Worten gefolgt war.
    »Aber wie kann das sein?«, protestierte ein rot gewandeter Magier. »Der Drachenstein widersetzt sich allen Versuchen, ihn mittels Magie aufzuspüren. Nicht einmal die Drachen können ihn spüren.«
    »Wenigstens behaupten sie das, Belgon«,

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