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Elfenzauber (Mithgar 1)

Elfenzauber (Mithgar 1)

Titel: Elfenzauber (Mithgar 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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und wo sie nicht willkommen war. Doch der dunkle Berg voraus lockte sie weiterzuziehen, bis es dunkel wurde und sie ein Lager aufschlugen.
     
    Vier weitere Tage trotteten sie durch das harsche, graue Land und quälten sich durch den tiefen Schnee, wobei das Führungspferd, das den anderen den Weg durch den hohen Schnee bahnte, beständig wechselte. In jenen vier Tagen kamen sie der dunklen Zinne allmählich näher, obwohl es Arin so schien, als kämen sie kaum oder gar nicht voran.
    Am folgenden Tag, kurz vor Mittag, während Arin den großen, nicht mehr so weit entfernten schwarzen Berg beäugte, rief Melor plötzlich: »Huah!« Seine Stimme hallte den hohen, kahlen Fels entlang. Er ging zu Fuß zu einer Stelle, wo die Schneedecke nur ganz dünn war, kauerte sich nieder und wischte den weißen Belag weg. Darunter wurde dunkler Pflasterstein sichtbar. »Dies ist eine Handelsstraße.«
    »Eine Handelsstraße?«, fragte Rissa. Sie ging zu Melor, kniete sich neben ihn und half ihm, noch mehr Schnee wegzufegen, sodass zusätzliche Steinplatten sichtbar wurden, die den Boden bedeckten. Sie wandte sich an Silberblatt. »Vanidar, er hat Recht – es ist tatsächlich eine Straße.«
    Perin wandte sich an seinen Zwillingsbruder. »Vielleicht führt sie direkt zur Zaubererfeste.«
    »Sehr wahrscheinlich sogar«, erwiderte Biren. »Sie müssen sich schließlich alles Mögliche anliefern lassen: Essen und Kleidung und auch Komponenten für die Zauberei.«
    Perins Augen weiteten sich. »Hilfsmittel für die Zauberei?«
    Biren zuckte die Achseln und hörte dabei das Chrk! einer Schneegans und dann Flügelschlag. Als er aufschaute, sah er den Vogel in weißem Wintergefieder nach Norden wegfliegen.
    Den gesamten Rest des Tages kam die Gruppe rascher voran und den großen schwarzen Hängen immer näher. Je tiefer sie in die Berge kamen, desto sicherer waren sie, dass sie auf dem richtigen Weg waren, denn hin und wieder konnten sie Anzeichen dafür sehen, dass es sich in der Tat um eine Straße handelte. Pflastersteine zogen sich in ununterbrochenen Abschnitten über Entfernungen bis zu einer Achtelmeile, ehe sie wieder unter einer Schneedecke verschwanden. An einer Stelle waren hundert Schritte eines erhöhten Randsteins auf der rechten Seite zu sehen. Sie passierten eine Brücke über einen gefrorenen Bach. Steinhänge waren bearbeitet worden, um neben den steilen Felswänden Platz zu schaffen. All dies verriet ihnen, dass die Handelsstraße ein regelmäßig benutzter Weg war.
    Als das Land anstieg, ritten sie über Anhöhen und wieder hinunter in die aufgeworfenen Täler, wobei sie langsam immer höher kamen. Auf jeder Kuppe konnten sie in die Ferne schauen und sahen Gipfel ohne Zahl, so weit das Auge reichte. Doch der alles beherrschende Anblick war immer der riesige schwarze Berg, der in den Himmel zu ragen schien.
    Allmählich wurde der Fels ringsumher dunkler, und je weiter sie ritten, desto tiefer wurde die Schattierung. »Das ist die Dunkelheit des Zaubererbergs«, stellte Vanidar Silberblatt fest, »die um sich greift, um sich noch weiter auszubreiten.«
    Die Wintersonne zog tief über den Himmel und sank hinter die entfernten Berge, und die Nacht brach über das Land herein. Wieder schlug die Gruppe ein Lager ohne Feuer auf und nächtigte am kalten, dunklen Fels, während weit entfernte Sterne über ein eisiges Firmament zogen, und kurz vor Morgengrauen ging die dünne, fahle Sichel des abnehmenden Mondes auf und stieg vor der Sonne in den Himmel.
     
    Sie ritten den ganzen Tag und auch den folgenden bis zu den Flanken des Schwarzen Berges. Jeden Tag um die Mittagszeit sahen sie eine Schneegans nach Norden fliegen.
    »Die Augen der Zauberer?«, fragte Perin.
    »Das mag sein«, erwiderte Biren nachdenklich.
    Perin nickte, und gemeinsam beobachteten sie den Flug des schneeweißen Vogels zu dem schwarzen Fels voraus.
     
    Kurz nach dem Aufbruch am nächsten Morgen erreichten sie das Ende der Straße. Vor ihnen, in den pechschwarzen Fels eingelassen, standen zwei massive, in Schatten gehüllte und mit Reif überzogene Eisentore.
    Sie hatten endlich die Zaubererfeste erreicht.

20. Kapitel
     
    Alos zitterte und stürzte den Inhalt seines Bechers hinunter. Er wandte sich an Arin. »Dieses Gerede über Zauberer und das Finstere Volk gefällt mir nicht.«
    »Habt Ihr etwas gegen die Magier? Oder gegen die Rûpt?«
    Wieder zitterte Alos. Er öffnete den Mund, als wolle er etwas sagen, und sein gesundes Auge, wässrig und hell,

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