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Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök

Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök

Titel: Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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hättest sie in deiner Gewalt.«
    Saul grinste. Das hatte er noch gar nicht gewusst. »Ich fühle mich geschmeichelt. Wie lange errege ich denn schon eure Aufmerksamkeit?«
    »Seit Abes Tod«, antwortete Darby und funkelte seinen Partner kalt an. »Der übrigens auf mein Einwirken zurückgeht.«
    Saul fühlte, wie ihm das Blut aus dem Gesicht wich. »
Du …?
«
    »Es war nicht schwer, der Spur zu dir zu folgen. Wir wären uns schon früher begegnet, nur war ich für einige Zeit … indisponiert.« Darbys Miene verzerrte sich zur wilden Fratze, doch er hatte sich schnell wieder in der Gewalt. »Nur damit dir klar ist, mit wem du es zu tun hast«, mahnte er. »Du lebst deswegen noch, weil ich mir einen Nutzen von dir verspreche.«
    Saul orderte den nächsten Whisky. »Du machst mir keine Angst«, erwiderte er gelassen. »Ich bin ohnehin zum Tod verurteilt – nicht zuletzt dank deines Versagens. Trotz deines Elfen-Versprechens!« Sein Wangenmuskel zuckte kurz in einer heftigen Schmerzwallung, wie zur Bestätigung.
    Darby musterte den Mann prüfend. »Mhm, du siehst nicht gerade gut aus.«
    »Ich habe Schmerzen«, stieß Saul gepresst hervor. »Aber ich will, verdammt noch mal, das Ende der Geschichte erleben! Wenn alles so ist, wie du sagst, kann ich mir Hoffnung von Nadja Oresos Sohn erwarten. Sorge dafür, dass ich so lange durchhalte! Vor allem brauche ich ein neues, stärkeres Medikament.«
    Er kippte den Whisky hinunter, der diesmal er keine benebelnde Wirkung zeigte. Es würde eine schlimme Nacht werden.
    »Ich habe Macht und Einfluss in der Menschenwelt«, fügte er scharf hinzu. »Daher kann ich dir bei deinen Eroberungsplänen weiterhin von Nutzen sein, und das weißt du! Wir profitieren gegenseitig voneinander, also behandle mich nicht von oben herab, ich warne dich. Ich bin nicht so schwach und wehrlos, wie es scheint, und ich habe nicht mehr viel zu verlieren. Du solltest einen in die Ecke gedrängten Menschen nie unterschätzen.«
    »Ja, schon gut«, lenkte Darby ein. »Weißt du, im Grunde gefällst du mir. Irgendwie erinnerst du mich an mich.« Er grinste breit. »Zudem reise ich dank dir recht komfortabel – außerhalb der Wege der Anderswelt, die sonst nur unnötig auf mich aufmerksam würde. Es macht Spaß, nicht immer allein zu sein.«
    Tanner spürte, wie ihm der Schweiß ausbrach. Ihm stand wohl ein Schub bevor, der ihn noch näher ans Grab beförderte. Er zuckte zusammen, als Darby ihn plötzlich berührte.
    »Entspanne dich«, hörte er den Elfen durch das Rauschen in seinen Ohren. »Ich werde dir helfen. Gehen wir.«
    Tanner nickte, sein Gesicht war aschfahl geworden. Mit letzter Kraft stand er auf und hielt sich zittrig am Tisch fest, bis er so weit war, auf eigenen Füßen zu stehen. Er wusste, wie das für alle anderen aussah – als hätte er zu viel getrunken und könne nicht mehr gerade stehen. Wenn es nur so wäre! Darby stützte ihn nicht, und er war ihm dankbar dafür. Mit hölzernen Schritten verließ er die Gaststube und kämpfte sich über die Treppe in den ersten Stock.
    Darby überholte ihn und schloss seine Zimmertür auf. »Komm zu mir«, forderte er Saul auf.
    »Aber nur auf einen Kaffee, nicht mehr! Ich habe nämlich Migräne«, murmelte Tanner, und der Elf lachte dröhnend.
    Saul schaffte es gerade noch bis zum Bett, bevor er zusammenbrach und sich in Schmerzkrämpfen wand. Vor lauter Blutspucken konnte nicht einmal mehr schreien. Darby packte seine Schultern mit festem Griff, drehte ihn auf den Rücken, und dann merkte er durch seine Benommenheit, dass dieser riesige Hund ins Bett sprang und sich dicht zu ihm legte.
    Tanner keuchte. »Bist du verrückt?«
    »Still«, sagte Darby. »Cara verfügt über große Heilkräfte. Du wirst es gleich spüren. Ich werde dir derweil einen Cocktail mixen, der dich bis morgen wieder auf die Beine bringt. Du wirst dich völlig gesund fühlen – es aber nicht sein. Ich kann dir lediglich den Schmerz nehmen.«
    »Das ist in Ordnung«, flüsterte Saul. Plötzlich taten ihm die Wärme und Nähe des Hundes gut. Cara legte ihre große Schnauze auf seine Brust, und es schien ihm, als würde sie bei jedem Heben ihres voluminösen Brustkorbs Schmerz aus ihm ziehen und beim Senken Kräfte in ihn strömen lassen. Verschwommen sah er, wie Darby eine Spritze aufzog, und verlor das Bewusstsein.
    Am nächsten Morgen schien die Sonne. Die Isländer sprachen von einem Wunder und liefen in T-Shirts herum, obwohl es nicht mehr als zehn oder elf Grad warm

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