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Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök

Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök

Titel: Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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Touristenkarte aus. »Wir müssen zum Gletscher Öræfajökull, der Teil des Vatnajökull ist. Dort befindet sich der Hvannadalshnúkur, der höchste Vulkan Islands, 2110 Meter hoch, dessen Spitze aus dem Eis ragt. Es gibt da zur Küste hin einen schmalen Streifen Lebensraum, in dem ich die Restströmungen eines Portals ausmachen konnte, durch das Nadja gekommen ist. Sie wird sich vermutlich irgendwo in der Gegend aufhalten.«
    »Sehr gut«, lobte Tanner. »Ich werde veranlassen, dass unser Flugzeug morgen in aller Frühe startklar ist.« Er tippte auf einen Ort an der Ostküste auf der Karte. »Höfn verfügt über einen regionalen Landeplatz, dort mieten wir einen Wagen und fahren nach Südsüdwest in Richtung Skaftafell. Ab da müssen wir uns auf Caras Spürsinn verlassen. Immerhin haben wir das Gebiet nun eingegrenzt.«
    »Ich hoffe nur, Nadja ist irgendwo untergekommen«, brummte Darby. »Es ist sehr kalt dort, und wer weiß, in welcher Verfassung sie steckt. Weit dürfte sie in ihrem Zustand nicht mehr kommen.«
    »Möglicherweise hat sie jemand nach Reykjavík mitgenommen …«, überlegte Tanner laut, »aber wohl eher nicht. Die Sekretärin hat sehr gründlich gearbeitet, irgendwo wäre Nadja aufgefallen.«
    »Sie ist noch dort, da bin ich ganz sicher.« Darby schien drauf und dran, sofort aufbrechen zu wollen. »Ich spüre eine magische Strömung, die möglicherweise von ihrem Sohn stammt.«
    Sie mussten sich gedulden, das wussten sie beide. Mit dem Flugzeug wären sie morgen früh in spätestens einer halben Stunde an ihrem Ziel.
    »Sind schon weitere ungebetene Besucher eingetroffen?«, erkundigte sich Tanner beiläufig.
    »Niemand, der mir aufgefallen wäre«, antwortete der Elf. »Wahrscheinlich haben meine Nachforschungen die anderen erst auf unsere und Nadjas Spur gebracht, aber das ist nicht zu ändern. Spätestens nach der Geburt wissen es ohnehin alle.«
    »Solange wir einen Vorsprung haben, stehen die Chancen für uns nicht schlecht. Wir müssen Nadja nur als Erste finden, dann sind wir auf der sicheren Seite.«
    »Mit Cara schaffen wir das. Sie kennt Nadjas Geruch, und ihre Nase ist unschlagbar.«
    »Also gut!« Tanner beendete seine Mahlzeit. »Lass uns ein Taxi kommen und nach Reykjavík fahren. Irgendein Nachtleben wird es dort sicherlich geben.«

9 Der Pantalone
    Fabio Oreso rief an und bat Tom, zu ihm zu kommen. Nur eine Stunde war vergangen, seit Nadjas Vater das Telefonat vom Morgen brüsk unterbrochen hatte.
    Es schüttete in Strömen, als Tom die etwa dreihundert Meter zu Nadjas Wohnung zurücklegte, und er fluchte nicht wenig, während er triefnass die Stufen zu ihrer Etage nahm. »Man geht bei Sonnenschein los, und wenige Sekunden später befindet man sich im Schwimmbad! Typisch Herbst!«
    Der September hatte sich bereits eingewöhnt und zeigte sich spielerisch mit stark wechselhaftem Wetter, genau richtig zum Oktoberfest. In der Stadt selbst, mit Ausnahme der Festwiese, wurde es allmählich ruhiger; die Touristenströme konzentrierten sich auf die Highlights und versickerten außerhalb davon zu einem dünnen Rinnsal, und der Goetheplatz mit seiner Umgebung gehörte wieder den Anwohnern. Obwohl so nah am pulsierenden Zentrum, war die Gangart dort doch ein wenig ruhiger, und man konnte ausgiebig und bequem zu Fuß »kneipen« und unterwegs ein Schwätzchen auf der Straße halten.
    Bevor Tom läuten konnte, öffnete Nadjas Vater bereits die Wohnungstür. »Ich habe Sie seit dem Marienplatz schimpfen hören.« Er grinste. Das war natürlich grenzenlos übertrieben, denn der Marienplatz war ein paar Kilometer entfernt. Trotzdem wurde Tom ein wenig verlegen.
    Er hatte sofort Sympathie für den weißhaarigen und weißbärtigen Mittsechziger empfunden, als sie sich vor wenigen Tagen zum ersten Mal getroffen hatten. Von Nadja wusste er, dass Fabio Oreso als Elf Fiomha einst den Grundstein für Venedig gelegt hatte und sich seither als »Venezianer« bezeichnete. Für den Münchner Journalisten war es faszinierend, einer über zweitausend Jahre alten Legende gegenüberzustehen, die sich aus Liebe entschlossen hatte, ein Mensch zu werden. Leider hatte er mit Fabio Oreso bisher nicht mehr als ein paar Worte über Nadja wechseln können; kurz nach ihrer ersten Begegnung vor ein paar Tagen hatte der Elf ihn sogar aus der Wohnung hinauskomplimentiert.
    »Wundert mich sowieso, dass Sie sich noch mal melden, nachdem Sie mich vorhin einfach am Telefon abgewürgt haben«, machte Tom seinem Groll Luft,

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