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Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök

Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök

Titel: Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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wichtigen geschäftlichen Bestandteil an. Viele Männer, mit denen er zu tun hatte, vor allem die Saudis, legten großen Wert darauf, dass ein »ordentlicher Verhandlungspartner« Frau und Nachkommen hatte. Nun gut, Saul hatte keinen Sohn, aber niemand war vollkommen und er schließlich Amerikaner, da wurde das nachgesehen. In jedem Fall öffneten sich für ihn mehr Türen, als wenn er alleinstehend gewesen wäre.
    Seine Frau wusste das, hatte ihn aber nie verlassen.
    »Und hinter was bist du her?«, fragte sie misstrauisch.
    »Unsterblichkeit«, antwortete er.
    »Oh, aber natürlich«, sagte sie spöttisch. »Wie konnte ich das nur vergessen?«
    Er fing an, sich zu langweilen. »Ich muss Schluss machen, wir landen bald. Weswegen hast du überhaupt angerufen?«
    »Ich dachte, es würde dich interessieren, dass du Großvater wirst.«
    »Fein«, sagte er. »Hoffentlich ist der Vater standesgemäß, ansonsten wirf ihn raus.« Er legte auf.
    »Apropos Unsterblichkeit«, erklang Darbys Stimme aus dem Hintergrund, wo der Elf gerade Nachschub aus der Bar besorgte. »Da geht auch die Letzte dahin.«
    Tanner drehte sich um und folgte O’Gills Fingerzeig mit den Augen. Angewidert verzog er das Gesicht. In einer Blutlache am Boden lag ein Wesen, das kaum mehr als Mensch zu erkennen war. Noch vor zwei Stunden war es ein hübsches, williges Mädchen gewesen. Tot, gewiss, aber durch den Vampirkuss wieder zum Scheinleben erweckt, das normalerweise Unsterblichkeit verhieß. Aber es hatte nicht geklappt. Die Blutgräfin war tot, und das injizierte Serum aus Anne Lanschies destilliertem Blut hatte die frisch geborenen Vampirinnen endgültig ins Jenseits befördert. Trotz aller Versuche und Darbys Unterstützung konnte das Gift nicht neutralisiert werden. Im Gepäckraum der Maschine lagerten die übrigen Leichname.
    »Was machen wir jetzt?«, fragte Saul Tanner. »Wir können nicht mit einem Dutzend Leichen landen.«
    »Ich erledige das«, behauptete der Elf. »Unter uns liegt das Meer.«
    Der Nordatlantik, über den sie schon seit Stunden hinwegzogen. Einer der einsamsten Orte der Erde, mit wenig Schiffsverkehr für Touristen und Walfang und nur gelegentlichen Flugzeugen in seinem Luftraum.
    Tanner nickte. Eine saubere Lösung. Keine Spuren, und die Fische erledigten den Rest. Die Bitterkeit und Hoffnungslosigkeit, die ihm dabei den Magen umdrehten, verbarg er. Ein Fehlschlag nach dem anderen, und die Zeit lief ab. Nadja Oreso blieb seine letzte Chance.
    »Was ist mit der Stewardess? Die hat sich schon seit Stunden in der Toilette eingesperrt.«
    »Auch darum kümmere ich mich.«
    »Aber keinen Mord«, warnte Tanner. »Sie muss unversehrt bleiben.«
    »Keine Sorge. Sie wird nur vergessen, genau wie der Pilot. Übrigens ist sie hübsch.« Darby grinste.
    Tanner verdrehte die Augen. Angestellte waren für ihn tabu, weil das nur Ärger einbrachte, aber er konnte es seinem Partner kaum verbieten. Noch dazu, wenn die weibliche Beteiligte dieses Spiels hinterher keine Erinnerung mehr daran hatte. Er stand auf und steuerte einen zur Liege umgebauten Sitz an, der halb hinter einem Paravent verborgen war. Dort lag lang ausgestreckt Cara, Darbys Wolfshündin, und schnarchte leise. Ihre Pfoten zuckten im Traum. »Also schön, ich lege mich ein wenig hin und meditiere, während du alles klärst.«
    Die Einreiseformalitäten waren schnell erledigt. Ein Multimillionär mit eigenem Flugzeug wurde anders behandelt als ein gewöhnlicher Tourist. Darby O’Gill zeigte als Pass einen Parkschein vor, den er aus Tanners Brieftasche gefischt hatte, legte ebenso eine »Einreisebewilligung« samt »Euro-Impfpass« für seinen Hund vor, und dann konnten sie passieren.
    Wie angekündigt wartete ein braunhaariger Mann um die vierzig mit einem Schild auf sie. »Hallo«, sagte er und fuhr auf Englisch fort: »Ich bringe euch gleich ins
Hotel sól
.« Er musterte den Riesenhund ein wenig besorgt, sagte jedoch nichts.
    »An Sonne mangelt es derzeit nicht«, stellte Darby blinzelnd fest, als sie nach draußen kamen. »Seltsam, ich hatte mieses Wetter erwartet.«
    »Wir genießen hier ein ungewöhnliches Hochdruckgebiet«, stimmte der Fahrer zu, verstaute das Gepäck samt Hund im Kofferraum des Vans und hielt ihnen die Türen zum Einsteigen auf. »Und das wird wohl auch noch eine Weile anhalten. Ein angenehmer Ausklang des Sommers.«
    Sie fuhren durch kahle Lavafelder Richtung Westen über die Halbinsel Reykjanesskagi. »Wenn ihr länger bleibt, solltet ihr

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