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Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen - Themsen, V: Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen

Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen - Themsen, V: Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen

Titel: Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen - Themsen, V: Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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und Beschützer mitgegeben. Leider war bereits zu viel Zeit in der Welt der Menschen verstrichen; die Erfahrungen des Grogochs hatten in dieser Gegenwart kaum noch Relevanz.
    Selbst Pirx, der erst vor Kurzem seine neugierige Igelnase durch das Tor gestreckt hatte und daher zum Vierten in ihrem Bunde erkoren worden war, überraschten die vielen Veränderungen. Es war, als würde das Bewusstsein des Todes die Sterblichen zu immerwährender Hast antreiben.
    Rian sah nach oben, wo Pirx gerade in die Gepäckablage geklettert war und nun mit leisem Quietschen darin herumturnte. Ihn schien die lange Zeit, die sie ihrer Heimat bereits fern waren, noch am wenigsten zu berühren. Doch Rian war sicher, dass selbst diesem quirligen Pixie mit dem Aussehen eines übergroßen Igels gelegentlich die Ruhe und Schönheit Crains fehlte.
    Rian hoffte inständig, dass der Hinweis, den ihre menschlichen Freunde Robert und Nadja auf einem Gemälde gefunden hatten, sie endlich zum Ziel führte. Vielleicht stünde am Ende dieser Reise, im deutschen Worms, tatsächlich ein Brunnen, dessen Wasser den Elfen die Unsterblichkeit zurückgab. Dann durften sie wieder nach Crain. Sollte Rian einst erneut Lust verspüren, die hektische, aber auch faszinierend vielfältige Menschenwelt zu besuchen, konnte sie es ohne den Zwang tun, unter dem sie nun standen.
    Die Elfe wandte ihren Blick wieder dem Fenster zu, stützte einen Arm auf dem kurzen Tisch auf, der zwischen ihr und ihrem Bruder an der Abteilwand montiert war, und legte das Kinn in die Hand. Der Zug fuhr nun, da er die Brücke passiert hatte, zwischen engen Häuserzeilen hindurch, deren Fenster den grauen Himmel widerspiegelten. Rian beobachtete eine Weile das Vorbeiziehen der Gebäude. Nach der langen Fahrt mit dem Hochgeschwindigkeitszug, der sie und ihren Bruder samt ihren beiden Begleitern von Paris nach Deutschland gebracht hatte, kam ihr das Tempo dieser Bahn unendlich langsam vor.
    Schließlich riss sie sich vom Anblick der tristen Umgebung los und zog das Buch aus der Tasche, das sie am Umsteigebahnhof mitgenommen hatte. Es war ein neuer Roman von Nora Roberts, der Einband mit den Textauszügen aus verschiedenen Buchbesprechungen versprach Liebe und Romantik pur. Menschliche Liebe faszinierte Rian, denn dieses Gefühl gab es nicht unter den Elfen. Doch glaubte man den Filmen und Büchern, war dies kaum ein echter Verlust: Immerhin ließ es die Sterblichen seltsame und manchmal ausgesprochen dumme Dinge tun. Auch wenn Rian die damit verbundenen romantischen Situationen durchaus zu schätzen wusste – den emotionalen Schmerz, den sich die Menschen regelmäßig zuzufügen schienen, vermisste sie nicht. Es tat allerdings nicht weh, darüber zu lesen. Rian hoffte irgendwann zu verstehen, warum sich die Menschen immer wieder auf die Liebe einließen.
    Sie legte das Buch auf den Tisch, schlug es auf und verlor sich bald in der Geschichte.
    Als Pirx begann, über ihren Köpfen von der einen Gepäckablage zur anderen zu springen, nahm sie das kaum wahr. Selbst seine Freudenquietscher oder gemurmelten Flüche konnten sie nicht mehr aus ihrer Lektüre reißen.
    Nach einer Weile wurde die Abteiltür aufgeschoben, und eine gelangweilte Frauenstimme erklang. »Die Fahrkarten bitte.«
    Rian sah zu der Frau. Der Blick der Schaffnerin schweifte durch das Abteil, über den für sie unsichtbaren Grogoch hinweg, und sie stutzte nicht einmal, als Pirx vor ihrer Nase mit einem Salto von der rechten zur linken Gepäckablage sprang. Selbst wenn die Frau noch einen Schatten des Pixies gesehen hätte, wusste Rian, so hätte ihr Gehirn nicht zugelassen, dass sie etwas wahrnahm. Dinge, die nicht in ihre Welt gehörten, nahmen die Menschen nicht wahr. Selbst die Elfengeschwister erschienen ihnen nicht in ihrer wahren Form, sondern so weit an das Aussehen der Menschen angeglichen, wie es notwendig war.
    Rians Blick wanderte zu David. Er verwahrte die Fahrkarten, welche ihnen Nadja in Paris besorgt hatte. Doch anstatt in seine Tasche griff dieser nach dem Faltblatt mit den Haltestationen des Zuges, das neben ihm lag, strich kurz darüber und reichte es mit einem freundlichen Lächeln der Schaffnerin.
    »Gruppenkarte«, sagte er. Sie erwiderte sein Lächeln mit einem aufkeimenden Leuchten in den Augen. Sie nahm das Blatt und stanzte es, ohne einen weiteren Blick darauf zu werfen.
    »Angenehme Fahrt wünsche ich«, sagte sie und schob die Abteiltür wieder zu.
    Rian war sicher, dass der Frau das verträumte Lächeln

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