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Eliteeinheit Luna-Port

Eliteeinheit Luna-Port

Titel: Eliteeinheit Luna-Port Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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atmete er plötzlich sehr erregt. Ich empfing einen Blick, den ich nie vergessen werde.
    Er hatte den Schwindel erkannt. Dazu hatte er auch die verwachsene Knochenplatte über meiner linken Schläfe entdeckt. Dort hatte Professor Horam bei der Lobotomie eingegriffen.
    „Gute Arbeit, sehr gute Arbeit“, sagte er plötzlich, und seine Stimme fieberte. „Wer hat das gemacht, General? Sagen Sie mir den Namen.“
    „Professor Horam behandelte meine Schädeldecke“, sagte ich betont. Mein Blick traf den seinen. Verstand er mich?
    „So, Horam. Ich kenne ihn. Ja, ich verstehe.“
    „Was ist? Sie sind verwirrt!“ klang die Stimme des Monstrums auf. „Warum reagiert er nicht?“
    Der Afrikaner riß sich gewaltsam zusammen. Dann gab er eine Erklärung ab, die mir alles von der Seele wälzte. Nicht beeinflußbar, da Schädeldecke bestimmte Nervenbahnen verletzt und durchtrennt hatte.
    Das Wesen gab sich sofort zufrieden. Es war eine gute Erklärung. Dann kam Hannibal an die Reihe. Diesmal kapierte der Mediziner sofort. Er sah sich die fürchterlichen Narben auf der Brust und quer über der Wirbelsäule an. Da lächelte er, ehe er fragte:
    „Auch eine Arbeit von Kollege Horam? Er hat die Wirbel geflickt, nicht wahr? Auch die Nervenbahnen?“
    „Ich … ich weiß nicht“, stammelte der Kleine bebend. Wenn uns Tarstu diesmal helfen wollte, mußte er noch geschickter erklären. Der Fremde lauerte.
    „Ich weiß nicht. War besinnungslos. Das Rückgrat war fast durchbrochen, und da hing allerlei Zeug ‘raus.“
    Ich begann zu schwitzen bei dieser idiotischen Erklärung. Der Wissenschaftler schien plötzlich ein ganz anderer Mensch zu sein. Er schluckte dauernd und hatte anscheinend Mühe, seine Heiterkeit zu verbergen. Nun, für einen solchen Mann waren unsere „Verletzungen“ auch nicht bestimmt gewesen. Das hätte unser Horam jetzt sehen müssen. Wahrscheinlich hätte er sich die Haare gerauft.
    Zehn Minuten später hatte der Mediziner erklärt, warum auch Hannibal nicht auf Telepathie reagieren konnte. Anschließend kam der Clou:
    „Das schließt aber einen tiefen Hypnoseblock nicht aus. Das menschliche Gehirn wird unter allen Umständen darauf reagieren. Soll ich anfangen?“
    Der Fremde nickte. Die Wachen sahen unruhig auf die Uhr.
    „Gut. Wenn es so ist, beginnen Sie. Die Männer haben alles zu vergessen. Den Befehl geben, daß der General seine Anweisungen widerruft und in 36 Stunden wieder hier erscheint. Mit der gleichen Begleitmannschaft. Suggerieren, daß er erst im Transporter wieder aufwacht. Er hat die Senke inspiziert und alles in bester Ordnung gefunden. Machen Sie schnell.“
    Hannibal kam zuerst an die Reihe. Er blieb auf dem gleichen Stuhl, nur verschwand sein Schädel unter einer anderen Metallhaube. Diese Geräte kannte ich. Auch wir benutzten den Hypnator bei besonderen Fällen. Die mechanische Blockhypnose war von ungeheurer Kraft. Es ging alles glatt, beinahe zu glatt. Der Professor war sicher auf unserer Seite. Als er mir aus dem Metallstuhl half, raunte er kaum hörbar:
    „Kommen Sie bald. Ich ahne alles. Kommen Sie bald.“
    Die Männer der Wache schwatzten laut, und der Fremde stierte eindringlich auf Hannibal. Er schien noch einen letzten Versuch zu machen, aber des Kleinen Sperre konnte er nicht durchdringen. Da flüsterte ich zurück:
    „Professor, wir müssen eine Minute lang unbeobachtet sein. Besser zwei. Wir brauchen unsere Waffen.“
    Augenblicke später ordnete der Wissenschaftler fünf Minuten strengster Ruhe für uns an. Er schien auch einige Gaben zu besitzen, da der Fremde aus seinem Bewußtseinsinhalt nicht ganz klug zu werden schien. Nun, ein Mann wie Abdil Tarstu mußte eigentlich wissen, wie er sich gegen den Raub seiner geheimsten Waffen schützen konnte.
    Er erklärte die notwendige Ruhe mit unseren Verletzungen und der Anstrengung durch die Blockhypnose.
    Es klappte, aber ich wurde laufend unruhiger. Wenn die draußen losschlugen! Wir kamen in einen kleinen Nebenraum. Die Tür hatte sich noch nicht geschlossen, da setzten wir alles auf eine Karte. Die getarnten Magnetverschlüsse schnappten auf. Hinter dem Material der Kombi kamen die einzelnen Waffenteile und die biegsamen Magazine zum Vorschein. Wir setzten sie schnell zusammen, luden durch und sicherten. In den Magazinen waren je 12 Spreng- und Thermonital-Geschosse.
    Mehr konnten wir nicht tun. Die Waffen verschwanden unter den Brustausschnitten, die wir blitzartig öffnen konnten. Es war nicht anzunehmen, daß man

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