Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ella in den Ferien

Ella in den Ferien

Titel: Ella in den Ferien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timo Parvela
Vom Netzwerk:
schauten lächelnd zurück.
    Â»Toll!«, freute sich Hanna.
    Â»Herzlichen Glückwunsch!«, sagte ich.
    Â»Volle Fahrt voraus!«, jubelte Timo.
    Der Lehrer wischte sich etwas aus dem Augenwinkel und schaute aufs Meer.
    Â»Danke«, sagte er mit leiser Stimme. »Es fällt mir schwer, euch das zu erzählen. Es ist schön, dass ihr die Sache so gut aufnehmt.«
    Der Lehrer blinzelte mit schräg geneigtem Kopf in die Sonne. Man konnte sich gut vorstellen, wie er an der Reling der Schwimmenden Schule lehnte und sein Gesicht in den salzigen Seewind hielt. So wie wir auch unsere Gesichter in den salzigen Seewind hielten, denn wir würden natürlich mit an der Reling der Schwimmenden Schule lehnen, neben ihm.
    Â»Das war’s, was ich euch sagen wollte«, sagte der Lehrer. »Ich werde euch natürlich sehr vermissen, aber ich verspreche, euch aus jedem Hafen eine Postkarte zu schicken.«
    Wir mussten ein bisschen darüber lachen, dass der Lehrer uns Postkarten schicken wollte, wo wir doch mit ihm auf demselben Schiff sein würden. Aber vielleicht war das in der Schwimmenden Schule so üblich. Wir hätten uns gewünscht, dass der Lehrer uns noch mehr von unserer neuen Schule erzählte, aber dann stand er auf.
    Â»Tja, bald ist dann auch diese Reise vorüber, und wir steuern wieder den Heimathafen an«, sagte er.
    Der Lehrer wollte es extraspannend machen, das war uns längst klar, aber jetzt hielten wir es nicht mehr aus.
    Â»Und in ein paar Wochen sind wir schon wieder zusammen auf dem Schiff«, sagte Hanna.
    Â»Was machen wir eigentlich, wenn sich am ersten Schultag jemand verspätet?«, sorgte sich Tiina. »Kommt das Schiff dann zurück, um ihn abzuholen, oder muss er bis zum Frühling warten?«
    Â»Gibt es in der Schwimmenden Schule eigentlich Erdkunde?«, fragte Timo. »Ich meine, es müsste doch eher Meereskunde geben.«
    Â»Dürfen auf der Schwimmenden Schule Mütter mitkommen?«, fragte Mika.
    Â»Und gibt es mittwochs auch Hühnerfrikassee?«, fragte ich.
    Â»Von mir kriegt der Koch eins auf die Kombüse, wenn es Mittwochs kein Hühnerfrikassee gibt«, verkündete der Rambo.
    Â»Und wo spielen sie dort Eishockey?«, wollte Pekka wissen.
    Der Lehrer sah uns lange schweigend an. Sein Blick war so traurig, dass wir uns langsam Sorgen machten. Irgendetwas stimmte da nicht. Vielleicht konnten sie dort überhaupt nicht Eishockey spielen, und der Lehrer war deshalb so traurig.
    Â»Ihr habt mich, glaube ich, nicht richtig verstanden«, sagte er vorsichtig. »Unsere Wege trennen sich. Ich wechsle an die Schwimmende Schule, ihr nicht .«
    Â»Aber wir können klasse Knoten binden«, versuchte es Hanna.
    Â»Wir können sogar Lehrer aus Seenot retten«, versicherte Timo.
    Â»Mitsamt ihren Luftmatratzen!«, fügte Pekka hinzu.
    Â»Trotzdem«, sagte der Lehrer. »Die Schüler der Schwimmenden Schule sind erstens viel älter als ihr, und zweitens sind sie alle schon im Frühjahr ausgewählt worden. Es tut mir leid.«
    Danach sah uns der Lehrer noch einmal eine Weile schweigend an, dann schüttelte er den Kopf und ging aus dem Schuppen. Wir blieben entsetzt sitzen. Der Lehrer würde ohne uns an die Schwimmende Schule wechseln. Wir waren abgelehnt worden, bevor wir uns überhaupt richtig hatten bewerben können.
    Â»Ich wusste, dass es so ausgeht«, schniefte Mika, der echt eine schreckliche Heulsuse ist. »Ihr hättet auf mich hören sollen.«
    Â»Du hast doch gar nichts gesagt«, wunderte sich Timo.
    Â»Ich hätte was gesagt, wenn ihr mich gefragt hättet«, beteuerte Mika und zog die Nase hoch.
    Â»Meint ihr, es gibt jetzt überhaupt gar keinen Weg mehr, um an diese Schwimmende Schule zu kommen?«, fragte Hanna.
    Wir sahen Timo an, aber Timo war still. Wir sahen Tiina an, aber Tiina hatte leider auch keine Idee. Wir sahen auch noch Pekka an, aber nur, weil er eingeschlafen war und wie ein Walross schnarchte.

Die verschwundene Mütze
    Gegen Abend war die Reisetante plötzlich ganz schlecht gelaunt. Ihre Kapitänsmütze war nämlich verschwunden.
    Â»Gib’s zu!«, verlangte sie von unserem Lehrer, der bald nicht mehr unser Lehrer sein würde. »Gib’s auf der Stelle zu!«
    Â»Muss ich wirklich?«, wand sich der Lehrer.
    Â»Wenn du’s zugibst, kann es sein, dass ich dich nur an den Ohren zu den Fischen aufs

Weitere Kostenlose Bücher