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Ella Vampirella

Titel: Ella Vampirella Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arnold
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jetzt weiß ich es! Du willst bloß ohne mich zu dieser Party fliegen. Du hast mich satt!«
    »Unsinn«, fauchte Ella. »Hör sofort auf mit dem Gejammer. Du weißt genau, dass ich dich nie hergeben würde. Du bist das Liebste, was ich auf der Welt habe. Jedenfalls gleich nach Mama und Papa.«
    Da gab Wolfi nach. Wenn Ella unbedingt wollte, dass er auf der Burg blieb, dann würde er eben hier auf sie warten.
    »Aber erst muss ich etwas essen«, entschied Ella. »Ich bin viel zu schwach zum Fliegen.« Sie ging zu den Kisten zurück und holte ihren Rucksack heraus. Darin steckte der Proviant für die Reise.
    Ella nahm eine Flasche heraus und schraubte den Deckel ab. Es roch verführerisch.
Bluta
stand auf dem Etikett. Ella leckte sich die Lippen. Die Flüssigkeit sah aus wie Kakao, enthielt aber genauso viele Vitamine und Mineralstoffe wie Blut. Für die Reise einfach ideal!
    »Ich will auch was«, bettelte Wolfi und stemmte sich hinter Ella auf die Kiste. »Hast du mein Futter dabei?«
    »Na klar«, sagte Ella. Da Wolfi noch nicht ausgewachsen war, bekam er ein spezielles Werwolf-Kraftfutter, das für einen gesunden Knochenwuchs und glänzendes Fell sorgen sollte. Ella holte eine große Schachtel
Schnappi
aus der Kiste. Das Futter sah aus wie Kartoffelchips. Wolfi stürzte sich mit glänzenden Augen darauf.
    Ella trank noch einen großen Schluck, schraubte die Flasche wieder zu und legte sie in die Kiste zurück. »Also, ich fliege jetzt los«, verkündete sie. »Stell nichts Dummes an. Ich bin bald zurück.«

    Sie starrte auf ihre Fußspitzen und versuchte sich zu konzentrieren. Fliegen war nicht einfach. Man musste sich vorstellen, ganz leicht und immer leichter zu werden, bis man schließlich überhaupt nichts mehr wog.
    »Ich bin leicht, leicht, leicht!«, sagte Ella. Sie wollte zur Bekräftigung aufstampfen, doch ihre Bewegung ging ins Leere. Stattdessen spürte sie einen leichten Lufthauch in ihrem Haar.
    Ella riss die Augen auf und blickte nach unten: Sie schwebte ungefähr zwei Meter über dem Boden.
    »Bravo«, rief Wolfi.
    Ella ruderte mit den Armen. Jetzt bloß nicht runterfallen! »Tschüs dann«, rief sie und stieg höher. »Ich bin bald zurück!«
    »Tschüs, Ella«, antwortete Wolfi. Er sah ihr nach, bis sie nur noch ein kleiner Punkt am Himmel war, kaum größer als ein Fliegenklecks.
    Der Wind zauste in Ellas Haar. Ab und zu begegneten ihr ein paar Fledermäuse. Einmal schwebte auch eine Eule eine Weile neben ihr.
    Ella versuchte sich zurechtzufinden. Die Straßen sahen aus wie flache Nudeln. Auf der rechten Seite glänzte ein Fluss. Brrr, fließendes Wasser! Ella hatte es noch nie geschafft, über Brücken zu gehen – wie die meisten Vampire. Fliegen würde erst recht nicht klappen. Schon beim Gedanken daran spürte Ella die klamme, kühle Feuchtigkeit, die vom Fluss aufstieg.
    Zum Glück brauchte Ella nicht den Fluss zu überqueren, wenn sie den nächsten Ort erreichen wollte. Sie sah schon die Häuser und den Kirchturm. Ella flog weiter und kreiste über einem kleinen Park. Ob sie hier landen konnte?

    Kurz darauf plumpste Ella in weichen Sand.
    Sie war auf einem Spielplatz gelandet, doch um diese Zeit waren alle Kinder längst zu Hause.
    Ella stieg aus dem Sandkasten, hockte sich auf den hölzernen Rand und streifte ihre Schuhe ab, um den Sand herauszuschütteln. Im selben Moment sagte eine Stimme hinter ihr: »Warum bist du vom Himmel gefallen? Bist du ein Engel?«
    Ella erschrak fürchterlich. Schon in der allerersten Flugstunde hatte der Lehrer ihr eingeschärft, dass man niemals landen durfte, wenn ein Mensch zusah. Ella drehte sich um.
    Auf der Parkbank saß ein Mann. Er hatte neben sich eine Plastiktüte und eine große Flasche. Seine Augen glänzten so, dass Ella ihn fast für einen Vampir gehalten hätte. Doch dann roch sie den Alkohol. Sie wich zurück und hielt sich die Nase zu.
    »Wie hast du das gemacht?«, fragte der Alte interessiert. Er stand auf und wedelte mit den Armen. »Ich wollte schon immer mal fliegen können.«
    »Es ist nicht so einfach, wie es aussieht«, stammelte Ella. »Ich glaube nicht, dass es bei Ihnen klappt. Man muss … äh …« Sie stockte. »Man muss gewisse Voraussetzungen mitbringen.«
    »Aha«, machte der Alte und wirbelte noch immer mit den Armen. »Und welche?«
    »Dazu müsste ich Sie in den Hals beißen«, meinte Ella zaghaft und wich noch weiter zurück.
    Der Alte ließ die Arme sinken. »Beißen?«, wiederholte er langsam. Er überlegte. »Na

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