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Ellas geheime Träume – Ein riskantes Spiel (German Edition)

Ellas geheime Träume – Ein riskantes Spiel (German Edition)

Titel: Ellas geheime Träume – Ein riskantes Spiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aurelia Oscuro
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letztendlich nach zwei Stunden auch an Alan abschickte. Anschließend fühlte sie sich keineswegs erleichtert, sondern eher verunsichert. Auch die dunkelroten Rosen standen noch immer auf dem Esstisch, und zu allem Überfluss fielen ihr Carola Hellwig und die Ausstellung ein, die Alan womöglich angebahnt hatte.
    Inzwischen war es dunkel geworden, und Ella wurde klar, dass sie die Absage des Familienfests vor sich hergeschoben hatte. Nun war es zu spät; Simi würde jeden Moment in der Tür stehen, um sie abzuholen.
    „Scheiße“, fluchte Ella, als es Sekunden später schellte.
     

-15-
    „Wow… Ella! Mein Bruder hatte mir ja erzählt, dass du talentiert bist – aber dass du so gut zeichnen kannst…!“
    Mit bewundernden Blicken sah Simi sich um. Die Zeichnungen und Bilder an Ellas Wänden zeigten vorrangig Personen, aber auch Landschaften. Alles wirkte so detailgetreu, dass Simi nur staunen konnte. Ihr Staunen erreichte seinen Höhepunkt, als sie zwischen all den mit Reißzwecken angepinnten Blättern das Gesicht ihres Bruders erblickte. Es handelte sich um eine Bleistiftskizze, bei der Ella nur die Augenpartie besonders herausgearbeitet hatte. Diese allerdings war unverkennbar. Da scheint jemand doch einen etwas genaueren Blick auf meinen großen Bruder geworfen zu haben, dachte Simi und grinste schelmisch, als ihr eine Idee kam. Kurz vergewisserte sie sich, dass Ella nicht hinsah, bevor sie vorsichtig die Reißzwecke entfernte, das Papier zusammenrollte und es in ihrer Handtasche verstaute.
    Simi lauschte und ging den Geräuschen nach; sie fand Ella im Schlafzimmer und lugte durch die halb geöffnete Tür. Ihre Freundin sah müde und bedrückt aus, wie sie da vor ihrem Bett stand und mehrere Kleidungsstücke vor sich ausbreitete. Bereits bei der Begrüßung hatte sie kaum ein Wort gesagt, und Simi war sich nicht sicher gewesen ob sie sich überhaupt über ihren Besuch gefreut hatte. Sie war kurz davor, Ella auszufragen, erinnerte sich dann aber daran, wie sie beim letzten Mal jede Antwort verweigert hatte. Stattdessen trat sie nun neben sie und betrachtete die Kleidungsstücke, die dort lagen. Es handelte sich ausnahmslos um Designerkleidung, die ein kleines Vermögen gekostet haben musste. Sie beobachtete, mit welch scheuer Sorgfalt Ella darüber strich.
    „Für meine Famiglia brauchst du dich aber nicht so aufzurüschen!“ sagte Simi. „Darf ich mal einen Blick in deinen Schrank werfen?“ Ella nickte müde.
    Der Kleiderschrank barg viele Discounter-Entgleisungen, die bis auf wenige Ausnahmen so gar nicht zu den schicken Klamotten auf dem Bett zu passen schienen. Dennoch wurde Simi fündig. Sie zog ein knielanges Kleid vom Bügel und hielt es Ella hin. „Das hier ist hübsch“, sagte sie, „und ehrlich gesagt würde es auch viel besser zu dir passen als diese Businessfummel da.“
    Willenlos wie eine Kleiderpuppe ließ Ella sich von Simi einkleiden, schminken und frisieren. Als sie anschließend auf deren Aufforderung hin in den Spiegel sah, hellte sich ihre trübe Miene ein wenig auf. Das anthrazitfarbene Kleid mit der Strickjacke darüber passte zu ihren Augen, denen Simi mit hellem Lidschatten noch mehr Ausdruck verliehen hatte. Ellas Haar hatte sie mit romantischen Zöpfen versehen. „Ich habe noch was vergessen!“ verkündete sie und lief zurück in Ellas Arbeitszimmer, wo sie einen Strauß mit violetten Blumen gesehen hatte. Sie zupfte ein paar Blütenköpfe heraus, kehrte dann zu Ella zurück und verzierte ihre Flechtkreationen damit. „Fertig!“ Simi betrachtete ihr Werk und fand, dass ihre Freundin fast wie eine Italienerin aussah. Sie wird meinen Eltern gefallen – und Rico erst…
    Als sie sich auf den Weg machten sah Simi, wie Ella nachdenklich einen schwarzen Mantel betrachtete, der an ihrer Garderobe hing. „Zieh ihn an! Der passt super zu deinem Outfit.“ Obwohl sie vor Neugierde fast platzte, fragte sie nicht, woher ihre Freundin dieses edle Kleidungsstück wohl hatte.
    Die Feier bei Familie Alessi entpuppte sich als die perfekte Ablenkung von sämtlichen Sorgen und Zweifeln. Bereits nach wenigen Minuten unter all den fröhlichen, lauten Menschen war Ella froh, die Verabredung nicht abgesagt zu haben.
    Simis „Mamma und Papa“ gaben ihr das Gefühl, unter Freunden zu sein und betrachteten sie mit so bewundernden Blicken, dass Ella wieder einmal rot wurde. „Che bella ragazza!“
    Die drei jüngeren Geschwister entpuppten sich als zwei pubertierende Machos und ein Mädchen

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