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Eloises Hingabe

Eloises Hingabe

Titel: Eloises Hingabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Marcuse
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verkrüppelte Kiefern am Straßenrand. Eloise bog in einen unbefestigten Kiesweg ein und atmete tief durch, als in der Ferne ein steinernes Haus auftauchte. Dort angekommen, sprang sie aus dem Wagen und drehte sich mit ausgebreiteten Armen im Kreis. „Ist es nicht herrlich?“
    Victor sah sich ungläubig um. Das Haus war aus unbehauenem Naturstein, umgeben von einem verwilderten Garten. In einiger Entfernung stand ein weiteres Haus, sehr viel kleiner, und dahinter lag das Meer. Das Geschrei der Möwen und das Tosen der Brandung waren die einzigen Geräusche.
    Eloise sah ihn ängstlich an. „Es gefällt dir nicht?“
    „Doch … aber dieser Ort ist so … so … völlig unfeminin.“
    „Ich habe nie behauptet, eine feine Dame zu sein.“
    „Ich hatte was anderes erwartet, einen kleinen weißen Zaun und Rosenbüsche vielleicht.“ Victor grinste entschuldigend.
    „Oh, ich habe Rosen, sogar zwei.“ Eloise ergriff seine Hand. „Komm!“ Sie zog ihn hinter sich her, an den Rand der Klippe. Ein schmaler Pfad führte zu einem Felsvorsprung, auf dem zwei Personen bequem Platz fanden. Eloise setzte sich, zog die Beine an und starrte in die tosende Brandung. Tränen schimmerten in ihren Augen.
    Victor verstand sie. Er war nie an einem unwirklicheren Ort gewesen. Hier war alles ursprünglich, gewaltig, unverfälscht, genau wie Eloise. Das war der Ort, an dem sie ganz sie selbst war, und er verstand, dass sie ihn nicht verlassen konnte. „Es ist zauberhaft hier. Ich mag es.“
    Eloise lehnte sich an seine Schulter und seufzte. „Ich habe es so sehr vermisst. Könnte man doch diesen Flecken Erde einpacken und mit nach London nehmen. Dann wäre alles perfekt.“
    „Ich verstehe dich!“ Sie saßen lange auf dem Felsvorsprung, sahen der Naturgewalt zu und hingen ihren Gedanken nach.
    „Hast du Hunger?“, fragte Eloise verträumt.
    „Wieso? Willst du etwa kochen?“
    „Glaubst du, ich kann das nicht? Ich hätte auch in London gern was gekocht, aber Charles lässt ja keinen an seinen Herd.“
    Victor lachte, legte einen Arm um Eloises Taille und schlenderte mit ihr zum Haus.
    Gestern Nachmittag hatte Eloise bei einer Freundin angerufen. Es war gelüftet worden, der Kühlschrank war voll und der Generator eingeschaltet. „Es ist natürlich nicht der Luxus, den du gewohnt bist, aber es ist ja auch nur für eine Nacht.“
    „Es gefällt mir, und es wäre wirklich lieb von dir, wenn du mir das glauben würdest.“
    Eloise schloss die Haustür auf, und sie traten in eine große Wohnküche. Dominiert wurde der Raum von einem quadratischen Holztisch, an dem acht schmiedeeiserne Stühle standen. Die Küche war sehr modern und ließ, genau wie bei Charles, keine Wünsche offen. Auf der anderen Seite, vor zwei großen Glasflügeltüren, standen zwei Ledersessel. Von diesem Platz aus konnte man das Meer sehen, und Victor stellte sich vor, wie sie abends mit einem Glas Wein dort saßen und über den Tag sprachen. Insgesamt drei Türen gingen von dem Raum ab, und Eloise ging zielstrebig auf die rechte zu. „Hier ist mein Schlafzimmer.“ Ihre Hand zitterte etwas, und sie warf Victor ein verschmitztes Lächeln zu, als sie die Tür mit Schwung öffnete und den Blick aufs Bett freigab. Es war ein geschmiedetes Bett, zwei mal zwei Meter groß, mit schwarzer Seidenbettwäsche bezogen.
    „Du wirst dich wieder an die Fahrerei gewöhnen müssen. Ich will dich jede Nacht in diesem Bett.“
    Eloise lachte, stellte ihre Taschen ab und ging zu der anderen Tür im Schlafzimmer. Dahinter verbarg sich ein Bad mit Dusche und einer kupfernen Badewanne. Das Bad war von zwei Seiten begehbar. Die dritte Tür im Wohnzimmer führte in ein Gästezimmer mit Schlafsofa und ihrem Computer.
    „Das ist mein Greenock. Könntest du dich hier ein bisschen wohlfühlen?“
    „Ich fühl mich jetzt schon wohl. Es ist Wahnsinn. Allerdings würde man nicht denken, dass hier eine Frau lebt.“
    „Hier lebt auch keine Frau, sondern ein schottischer Kobold.“
     
    Eine Stunde später saßen sie gemeinsam am Tisch und aßen Kalbsschnitzel in Senf-Estragon-Sauce mit frischem Brot. Victor leckte die letzten Reste seiner Sauce mit dem Brot auf und sank genüsslich in den Stuhl. „Das war köstlich. Du bist wirklich eine gute Köchin. Was hast du sonst noch für Qualitäten?“
    „Ich habe mir sagen lassen, dass ich beim Sex nicht unbegabt bin.“
    „Hmm.“ Victors Augen begannen zu funkeln.
    Eloise räumte das Geschirr in den Geschirrspüler und öffnete eine

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