Eloises Hingabe
zurückkommst. Wollte Mr. Lazar dich doch nicht behalten?“ Diane flötete geradezu vor guter Laune.
Eloise würdigte sie keines Blickes, obwohl sie ihr am liebsten einen Rohrstock über den drallen Arsch gezogen hätte. Sie ging in ihr Büro und versuchte vergebens, Victor zu erreichen. Sie sprach ihm auf die Mailbox, fuhr ihren Rechner hoch und checkte ihre verbleibenden Urlaubstage. Zwei Tage müsste sie noch in die Firma.
Mehr mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt, sah sie die Unterlagen durch, die sich auf ihrem Schreibtisch gestapelt hatten. Das meiste davon war unwichtig, jetzt mehr denn je. Diane hatte alles erledigt, was sie ihr aufgetragen hatte, und Eloise verstand Walters Gebaren nicht. Ich brauche dringend einen Kaffee. Hoffentlich hat die Schnepfe schon welchen gekocht.
Als Eloise aus ihrem Büro kam, saß Diane mit dem Rücken zu ihr an ihrem Schreibtisch, hatte die Füße auf einen Stuhl gestellt und las. „Haben Sie nichts zu tun, Diane?“, herrschte Eloise sie an.
Diane zuckte zusammen, das Buch fiel ihr aus der Hand und glitt zu Boden. „Verdammt! Musst du dich so anschleichen?“
Eloise starrte mit offenem Mund auf das Buch. Bei seinem Erscheinen hatte sie sich gefragt, wer die Menschen wohl waren, die es lesen würden. Dass es Diane sein könnte, auf die Idee wäre sie nie gekommen. Fassungslos sah sie zwischen dem Buch und Diane hin und her.
„Du kennst das Buch, stimmt‘s?“, fragte Diane genauso überrascht.
Eloise räusperte sich, nickte und holte sich ihren Kaffee. Es dauerte nur ein paar Minuten, bis Diane an ihre Tür klopfte. „Darf ich reinkommen?“
Nein, darfst du nicht. „Was gibt es denn?“
Diane schloss die Tür, sah sie eindringlich an und presste das Buch an ihre Brust. „Bist du nicht auch der Meinung, dass es in diesem Buch um Mr. Lazar geht?“
Innerlich stöhnte Eloise auf. Sie hatte nicht die geringste Lust, sich mit Diane über ihr Buch oder Victor zu unterhalten. Außerdem machte die erzwungene Vertraulichkeit, die Diane versuchte aufzubauen, sie wütend. „Ich glaube nicht, dass es um Mr. Lazar geht. Er ist überhaupt nicht wie Lucian“, rutschte ihr raus.
„Aber die Ähnlichkeit kann doch kein Zufall sein? Und wenn ich daran denke, was ihr letzte Woche hier auf deinem Schreibtisch getrieben habt, glaube ich ganz sicher, dass es um Victor geht.“
Scham und Wut rangen in Eloises Brust miteinander. „Diane, ich habe nicht die Absicht, mit Ihnen über mein Privatleben zu sprechen und auch nicht über dieses Buch. Glauben Sie, was Sie wollen.“
Die beiden Frauen warfen sich giftige Blicke zu. „Und wenn du glaubst, es hilft dir, mit dem Freund vom Chef zu schlafen, hast du dich getäuscht“, warf Diane ihr gehässig an den Kopf.
Eloise wurde ganz ruhig. „Es tut mir außerordentlich leid, Diane, aber ich muss Ihnen mitteilen, dass ich gekündigt habe.“ Ihre Stimme triefte vor Sarkasmus. „Ich habe nicht mit dem Freund des Chefs geschlafen. Alan ist niemandes Freund, und wenn Sie schlau sind, was ich stark bezweifle, suchen Sie sich auch einen neuen Job.“
„Du hast gekündigt?“ Panik schwang in Dianes Stimme mit.
„Ja, Diane. Ich gehe jetzt zu Cliff und verabschiede mich.“ Eloise wollte an ihr vorbei, doch Diane hielt sie am Arm fest.
„Aber du kannst doch nicht einfach abhauen? Wie soll ich das alles schaffen?“
„Das interessiert mich nicht, Diane.“ Außerdem wusste Eloise, dass es die Firma nicht mehr lange geben würde, sobald Alan zurück war.
„Nein, Mr. Hamilton. Ich gehe davon aus, dass Sie die Verträge gelesen haben, die ich Ihnen zugeschickt habe. Sobald Alan in die Firma einsteigt, sind die Verträge nicht mehr bindend. Dabei ist es ganz egal, ob das jetzt oder in ein paar Jahren geschieht.“
„Aber ich verstehe Sie nicht. Mein Sohn sagte mir, dass Sie ein guter Freund seien.“
„Vielleicht war ich sein Freund, aber Alan war nicht meiner. In Anbetracht der Umstände werde ich Ihnen meine Arbeitszeit nicht in Rechnung stellen. Die Unterlagen für die Umstrukturierung lasse ich Ihnen da. Vielleicht nützen sie Ihnen noch.“
„Keine Rechnung stellen? Sie haben meine beste Mitarbeiterin abgeworben. Wie soll es denn ohne Eloise weitergehen?“
„Eloise hätte Ihre Firma in dem Moment verlassen, in dem Alan hier auftaucht. Machen Sie sich nichts vor. Sie müssen doch gemerkt haben, was hier abgelaufen ist?“
„Ich weiß selbstverständlich, dass Eloise in meinen Sohn verliebt war. Sie verhalten
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