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Elton John - Bego, M: Elton John

Elton John - Bego, M: Elton John

Titel: Elton John - Bego, M: Elton John Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Bego
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Produktion erdrückt wie Goodbye Yellow Brick Road , das dadurch streckenweise verdorben wurde. Es klingt entspannter als Caribou . Eltons Stimme ist hoch, heiser, beinahe müde. Aber dadurch klingt er persönlicher und intimer als früher. Solange Elton auf jedem Album eine Perle vom Kaliber wie ‚Someone Saved My Life Tonight‘ zu bieten hat, besteht die Chance, dass er wirklich ein paar Leben retten kann.“ (37)
    Wayne Robins schwärmte in Creem : „Auf diesem autobiographischen Album verschmelzen der Captain (Elton) und der Cowboy (Bernie) endlich zu der Einheit als Songwriter, auf die sie lange hingearbeitet haben … Zum ersten Mal scheint Elton nicht die Worte eines anderen zu singen. Im sicheren Bezugsrahmen einer Geschichte, die er aus erster Hand erfahren hat (seinem Leben!), gelingt es Taupin, die Rührseligkeit einzudämmen, die in seinen Texten über Hollywood oder den Wilden Westen bisher immer zu stark durchschlug.“ (38)
    Ben Edmonds erklärte im Phonographic Record seine starke Abneigung gegen Caribou und Captain Fantastic. „ Caribou , das erste Album nach der Beliebtheitsexplosion von Goodbye Yellow Brick Road , enthielt im Vergleich wesentlich weniger einprägsame Melodien. Das mit Platin ausgezeichnete Captain Fantastic hingegen war das erste Album, das sich so anhörte, als ob Elton es eher für sich selbst und nicht für die Radiosender eingespielt hatte, und obwohl eine Nummer-1-Single daraus ausgekoppelt wurde, musste man den Künstler selbst mindestens ebenso interessant finden wie seine Musik, um sich diese Platte komplett erschließen zu können.“ (39)
    Auf die Vorwürfe der Presse, dass diese Platte das Produkt reiner Egozentrik sei, erwiderte Elton: „Ich war stets der Überzeugung, ein gutes Album abgeliefert zu haben, und die Kritik, Bernie und ich seien selbstverliebt, verstehe ich nicht. Wir wollten mit den Songs ja nicht sagen, hey, wir sind die Größten. Die Besprechungen gaben mir schon ein bisschen das Gefühl, wir hätten uns etwas arg wichtig genommen. Aber für mich ist es vor allem eine ehrliche Platte, auf der ich eine Menge riskiert habe.“ (40)
    Eltons enormer Bekanntheitsgrad bekam einen neuen Schub, als er die Titelseite der Time -Ausgabe zierte, die am 7. Juli 1975 erschien. Allgemein war das Cover dieses renommierten Nachrichtenmagazins eher Staatsmännern wie dem Präsidenten der USA, Königin Elisabeth oder dem Papst vorbehalten, illustrierte wichtige Geschehnisse in der Weltpolitik oder große Katastrophen. Die bunte Cartoonzeichnung des bebrillten Elton auf dem Time- Cover machte deutlich, dass er nun wirklich ganz oben angekommen war. Nachdem die Zeitschrift ausführlich über seine 40.000 Dollar teure Brillensammlung und seine unaufhörlich wachsende Garderobe berichtet hatte, war er in den USA und in der ganzen Welt nicht mehr allein den Rock- und Popfans bekannt, sondern allgemein ein Begriff.
    In besagter Time -Ausgabe hieß es: „Aktuell hat John weltweit 42 Millionen Alben und 18 Millionen Singles verkauft, und neun seiner zwölf Alben haben allein in den USA die Millionenmarke bei den Verkaufszahlen übertroffen.“ (41) Der Artikel zeichnete das Bild eines Rockstars in seiner ganzen schillernden Pracht, der das Leben in vollen Zügen genoss. Das emotionale Minenfeld, das nur Millimeter unter der Oberfläche schlummerte, berührte er hingegen nicht. Als die Reporter der Titelstory Elton dabei beobachteten, wie er in London durch die angesagtesten Läden bummelte, dabei unter anderem auch bei Cartier hereinschaute und in wenigen Minuten mehrere tausend Dollar ausgab, porträtierten sie ihn wie einen kleinen Jungen in einem Süßwarenladen. Was sie nicht entdeckten, war die Tatsache, dass er insgeheim eine Linie Koks nach der anderen schnupfte, eine grell gekleidete Klemmschwester war und noch dazu kurz vor einem Nervenzusammenbruch stand. Elton war längst ein Meister der Tarnung geworden.
    Im Juni 1975 kehrte Elton zur Caribou-Ranch zurück, um mit seiner neuen Band das nächste Album einzuspielen. Zur gleichen Zeit waren die Rolling Stones in den USA auf Tournee, und bei ihrem Konzert in Denver kam Elton für einen kleinen Gastauftritt zu ihnen auf die Bühne.
    Angekündigt wurde er dabei als „Reg aus Watford“. Es regte ihn fürchterlich auf, dass man ihn nicht bei seinem offiziellen Bühnennamen nannte, und die Stones wussten das natürlich. Aber für sie, die ihn noch aus den gemeinsamen Anfangstagen in der Londoner Rockszene kannten,

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