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Elton John - Bego, M: Elton John

Elton John - Bego, M: Elton John

Titel: Elton John - Bego, M: Elton John Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Bego
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in Los Angeles blieb, sich dort ein Haus einrichtete und seine amerikanischen Dollar vor Ort ausgab.
    Für Elton wäre es zwar ebenso sinnvoll gewesen, ein Haus zu mieten, aber er entschied sich dafür, gleich eins zu kaufen. Das Anwesen lag im Benedict Canyon in Beverly Hills, kostete eine Million Dollar und war im maurischen Stil erbaut. Zwar hatte das Haus eine schillernde Vergangenheit, aber es machte einen düsteren, isolierten Eindruck, und die Wände waren sehr konservativ mit Holz vertäfelt.
    „Ursprünglich gehörte das Haus einmal dem Stummfilmschauspieler John Gilbert“, erklärte Elton, als er von seiner Neuerwerbung erzählte. „Dann zog Greta Garbo ein. Sie ließ sich einen kleinen Pavillon im Garten bauen, in dem sie schlief, wenn es regnete. Und sie ließ auch einen Wasserfall konstruieren, sodass sie immer das Geräusch plätschernden Wassers hören konnte. Anschließend gehörte das Haus Jennifer Jones und David O. Selznick, und man nannte es das Orgien-Haus. Im Bad war eine Falltür eingebaut, durch die Gilbert die Damen, die er zu sich einlud, direkt in das darunter liegende Schlafzimmer schubsen konnte.“ (46)
    Als Elton sein neues Domizil bezog, hatte John Reid geschäftlich in London zu tun, und daher war Captain Fantastic im Benedict Canyon eine Weile sich selbst überlassen. Wie im Four Tops-Song „Seven Rooms Of Gloom“ saß Elton also allein in dem großen Haus, und es dauerte nicht lange, bis ihm die Decke zumindest im übertragenen Sinne auf den Kopf fiel.
    Abgesehen von der Einsamkeit und der Tatsache, dass er plötzlich nichts zu tun hatte, führten in Eltons Umfeld in den Wochen zwischen August und Oktober weitere Ereignisse dazu, dass er allmählich paranoid wurde und sich zunehmend allein und bedroht fühlte. Zunächst einmal wohnte er nun gar nicht weit von dem Haus entfernt, in dem im Sommer 1969 die Schauspielerin Sharon Tate und ihre Freunde von Charles Manson und seinen Anhängerinnen ermordet worden waren. Hollywood hatte sich von dieser entsetzlichen Bluttat noch immer nicht erholt. Außerdem grenzte Eltons Grundstück an das Anwesen von Alice Cooper, und wenn der Sänger zu Hause war, zog er oft bedrohlich aussehende, im Grufti-Stil gekleidete Fans an. Und schließlich wachte Elton eines Nachts einmal auf, und eine fremde junge Frau saß auf seinem Bett und erschreckte ihn beinahe zu Tode. Offenbar war sie ohne weiteres an Eltons Sicherheitsvorkehrungen vorbeigekommen und hatte das Haus unentdeckt betreten. Zwar war sie nur ein harmloser Fan und wurde schnell wieder aus dem Haus komplimentiert, aber Elton begann sich zunehmend darum zu sorgen, was geschehen könnte, wenn wirklich einmal ein Verrückter bei ihm einbrach und ihm etwas Böses wollte.
    So entsetzt er über den Zwischenfall war, hatte er aber seinen Humor nicht ganz verloren, wenn er von der eigenen Paranoia erzählte. „Das gute alte L.A.“, lachte er. „Es gibt in dieser Stadt wirklich ziemlich durchgeknallte Leute wie Charles Manson. Das Gefühl habe ich bisher in keiner anderen Stadt gehabt, nicht einmal in New York. Dort sind sie anders durchgeknallt, eher gerade heraus: ‚Los, her mit deiner verdammten Kohle.‘ Ich möchte wirklich keinen Ritualmord erleben. Deswegen lasse ich meinen Pavillon gerade zu einem maschinengewehrbestückten Geschützturm umbauen.“ (47)
    Aber auch wenn er gegenüber Los Angeles derart zwiespältige Gefühle hegte, wohnte er offenbar doch gern dort. „Zunächst einmal ist es praktisch“, erklärte er. „Hier schlägt das Herz der Musikindustrie, und wenn ich will, kann ich in nur einer Stunde in Phoenix Tennis spielen oder in San Francisco sein. Davon abgesehen war es der erste Ort in den USA, den ich bereist habe, und deswegen ist es für mich so eine Art Zuhause. Ich trete gern anderswo in den USA auf, aber ich wohne am liebsten hier.“ (48)
    Alice Cooper hat an seinen Nachbarn Elton John einige vergnügliche Erinnerungen: „Eines Tages machte er bei sich zuhause einen Garagenflohmarkt. Das muss man sich mal vorstellen, ein Garage Sale bei Elton John! Er verkaufte zum Beispiel Plateauschuhe. Nun gab es ja normale Plateauschuhe und Eltons Plateauschuhe, die dreizehn Zentimeter lange Absätze hatten. Sie waren nicht in meiner Größe, aber mein Vater, der Prediger ist, war mit mir zusammen dort, und ihm passten sie. Er kaufte sich ein Paar, und ich fragte: ‚Was willst du damit machen?‘ Er antwortete: ‚Ich weiß noch nicht genau, aber ich werde sie in eine

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