Elton John - Bego, M: Elton John

in Anspruch wie seine musikalische Karriere. Vom 26. Februar bis zum 7. März 1983 kamen Queen Elizabeth II und Prinz Philip zu einem offiziellen Besuch an die amerikanische Westküste, wobei sie unter anderem in San Diego, Los Angeles, San Francisco, Santa Barbara und Seattle Station machten. In Hollywood richteten der US-Präsident Ronald Reagan und die First Lady Nancy Reagan ein Dinner für die britische Queen aus. Neben James Stewart, Fred Astaire, Bette Davis und Gene Kelly als Vertreter der Filmhauptstadt standen auch mehrere Briten aus der Showbiz-Welt auf der Gästeliste, darunter Michael Caine, Julie Andrews, Jane Seymour und Elton John.
    Hinterher machte Elton gegenüber dem Los Angeles-Korrespondenten der britischen Tageszeitung The Sun das Dinner in echter Elton-Manier herunter. Die Veranstaltung sei so „todlangweilig“ und steif gewesen, jammerte er, dass er fast eingeschlafen wäre, woran nicht einmal die Showeinlagen von Dionne Warwick, Frank Sinatra und Perry Como etwas hätten ändern können.
    Im April nahm Elton an einer ausgiebigen Presse- und Promitour anlässlich der Markteinführung einer neuen Cartier-Sonnenbrillenserie aus 22 Karat reinem Gold teil. Neben Elton und John Reid und einer Reihe ausgewählter Journalisten waren unter anderem der Schauspieler Christopher Cazenove, die Sängerinnen Hazel O’Connor und Lynsey de Paul sowie zwei Mitglieder der englischen Königsfamilie geladen, Lady Elizabeth Shakerley, eine Cousine der Königin, und Leonora Anson, die Gräfin von Lichfield.
    Die Promotiontour führte die VIP-Gesellschaft auch in den tunesischen Ferienort Monastir. Unglücklicherweise war das Timing extrem schlecht, fiel doch die Ankunft der Reisegesellschaft mitten in die regionale Sturmsaison, sodass die illustre Schar der Cartier-Verehrer beim Verlassen des Flugzeugs in Tunesien von peitschendem Regen und Winden in Sturmstärke empfangen wurde. Zudem war noch etwas bei den Zimmerreservierungen im Hannibal Palace Hotel schief gelaufen und einige Gäste standen ohne Zimmer da. Das Luxusdinner, das am ersten Abend um 21.30 Uhr serviert werden sollte, kam erst kurz vor Mitternacht auf den Tisch, und es war auch noch von einer Qualität, die den hochgesteckten Erwartungen in keiner Weise gerecht wurde. Doch statt einen von „Reggies kleinen Augenblicken“ zu bekommen und auszuflippen, setzte sich Elton ans Klavier und beehrte die Cartier-Gesellschaft mit einem spontanen Konzert.
    „Ich habe noch nie jemanden gesehen, der die Stimmung in einem Raum voller Leute so absolut drehen konnte“, schrieb der Daily Mail- Kolumnist Christopher Wilson. „Innerhalb von zwanzig Minuten brachte er die Leute dazu, zu klatschen, zu singen und auf den Tischen zu tanzen. Es war eine unglaubliche Performance, völlig spontan. Einmal in Schwung gekommen, konnte ihn nichts mehr aufhalten. Zum Finale führte er all diese Jetset-Typen mit den steifen Kragen und Juwelen in ihren Abendroben im Gänsemarsch aus dem Hotel hinunter zum Strand, wo er seine Hosen herunterließ und mit dem nackten Arsch wackelte. Womit er, wie allgemein befunden wurde, den Abend perfekt auf den Punkt gebracht hatte.“ (5)
    Immer noch auf der Suche nach einer Richtung in seinem Leben und seiner Karriere, sondierte Elton in dieser Zeit ein paar Filmangebote. Eine der vorgeschlagenen Ideen war eine Rock’n’Roll-Version des Marilyn Monroe-Klassikers Manche mögen’s heiß mit Elton und Rod Stewart in den Hauptrollen. Im Originalfilm fliehen die Schauspieler Tony Curtis und Jack Lemmon, die zufällig Augenzeugen des Valentinstagsmassakers geworden sind, in Frauenkleidern vor den Killern der Mafia aus Chicago. Naturgemäß waren Elton und Rod für die Rolle der verkleideten Frauen vorgesehen, aber leider wurde dieses Projekt, für das „Sharon“ und „Phyllis“ perfekt gepasst hätten, nie realisiert.
    Gleichzeitig war für 1984 eine gemeinsame Konzerttour von Elton John und Rod Stewart im Gespräch, und die beiden probierten so ein Doppelkonzert 1983 im südafrikanischen Sun City sogar einmal aus. Am Ende aber beschlossen sie, diese Idee doch nicht weiter zu verfolgen.
    Außerdem gab es noch ein zweites Filmprojekt namens Hang Ups , das sogar in der Presse angekündigt wurde und bei dem Elton neben Liza Minnelli vor der Kamera stehen sollte. Regie führen sollte Blake Edwards, der Regisseur aller Inspektor Clouseau -Filme mit Peter Sellers. Dummerweise jedoch fiel Elton beim Screentest gnadenlos durch. „Es war eine