Elton John - Bego, M: Elton John

Hauptfigur in einer anzüglichen Story der Boulevardpresse wiederzufinden. Schlagzeilen wie „ELTONS MANN IN MELBOURNE“ bewiesen eindeutig, dass die Regenbogenpresse Wind von seiner Rolle in Eltons Leben bekommen hatte. Gary war jetzt bekannt, dabei hatte er Elton verloren.
    Kaum hatte er Gary nach Australien abgeschoben, da hielt auch schon Eltons nächstes „Boy Toy“ Einzug in Woodside. Sein Name war Tommy Williams, ein junger Bursche, den Elton bei seiner letzten US-Tour kennen gelernt hatte, und die Beziehung, die Elton mit ihm hatte, geriet zu einer ebenso kurzlebigen Achterbahnfahrt wie die mit Gary Clarke.
    Elton, der den Großteil des Jahres 1982 – von April bis Dezember – auf Tournee verbracht hatte, beschloss das Konzertjahr am 24. Dezember im Londoner Hammersmith Odeon mit der letzten von insgesamt vierzehn Aufführungen seiner diesjährigen Christmas-Show. Zum Abschluss trat Elton im Duett mit Kiki Dee auf, und zusammen sangen sie „Don’t Go Breaking My Heart“, „Whole Lot Of Shakin’ Going On“, „Jingle Bells“, „I Saw Her Standing There“ und „Twist And Shout“.
    Bernie Taupin genoss unterdessen sein Leben in Los Angeles und hatte 1982 nicht nur mehrere Songs für Eltons Album Jump Up! geschrieben, sondern auch mit anderen Musikern an deren Alben gearbeitet und für Melissa Manchesters Album Hey Ricky den Titelsong „Hey Ricky (You’re A Lowdown Heel)“ verfasst.
    Das Jahr 1983 wurde für Elton mit einem Skandal eingeläutet, der sogar die Polizei auf den Plan rief. Wie es aussah, hatte ein mysteriöser Einbrecher in Woodside zugeschlagen. Jedenfalls fehlten ein mit Diamanten und Saphiren besetzter Ring im Wert von 50.000 britischen Pfund, eine Uhr im Wert von 6.000 Pfund und weitere 100 Pfund Bargeld. Angesichts des aufwändigen Sicherheitssystems in Woodside, zu dem Alarmanlagen und Wachhunde gehörten, bot der Diebstahl Anlass zu allerlei Mutmaßungen.
    Wie sich zeigen sollte, handelte es sich gar nicht um einen Einbruch bei Elton. Als die gestohlenen Schmuckstücke wieder auftauchten, konnte die Polizei ihre Spur zu dem 21 Jahre alten Cornelius Culwick zurückverfolgen. Danach befragt, woher die „heiße Ware“ stammte, gab Culwick schnippisch zurück: „Ich geb’ Ihnen mal einen Tipp – ,The Pinball Wizard‘. So, jetzt denken Sie mal nach.“ (74)
    Die Sache landete vor Gericht – und in der Presse. Wie bei der Verhandlung herauskam, hatte Elton Tommy Williams, Cornelius und einen dritten jungen Mann zu einer Sexparty nach Woodside mitgenommen. Als Cornelius das Anwesen Stunden später verließ, hatte er die Uhr, den Ring und das Bargeld bei sich, das Elton auf dem Nachttisch liegen gelassen hatte. Nachdem geklärt war, dass Elton Cornelius zum Sex eingeladen hatte, wurde die Anklage von „Diebstahl“ in die der strafrechtlich weniger gewichtigen „unberechtigten Aneignung“ abgeschwächt. Am Ende wurde Cornelius freigesprochen und durfte sogar die Uhr als Andenken an seine Nacht im Schlafzimmer des Popstars behalten. Diese Story war nur der Anfang unzähliger Boulevardgeschichten, die in den Achtzigern über Eltons Sexleben erscheinen sollten. Etliche von Eltons größten Abenteuern – und seiner düstersten Episoden – lagen noch vor ihm
    Elton John im Donal Duck-Outfit bei seinem Auftritt im New Yorker Central Park.
    (Charles Moniz)
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    Modedesigner Gianni Versace, Elton und dessen langjähriger Kumpel Rod Stewart, den Elton heute noch scherzhaft Phyllis nennt.
    (Retna Photos/Peter MacDiarmid/Camera Press)
    Elton im Tutu – standesgemäß feierte er die Eröffnung seiner Broadway-Show Billy Elliot im Imperial Theater am 13. November 2008.
    (Mark Bego/Retna Photos/Walter McBride)
    Elton mit seinem ersten Manager John Reid, mit dem er in den Siebzigern eine lange Beziehung hatte und zusammenlebte.
    (Retna Photos/Alan Davidson/Camera Press)

In den Jahren 1982 und 1983 suchte Elton John nach Antworten in seinem Leben. Er wusste, dass er einige Dinge ändern und sein privates und berufliches Leben in halbwegs geordnete Bahnen lenken musste. Wie sich zeigen sollte, fiel es ihm in vielerlei Hinsicht leichter, seine Karriere als Musiker neu zu beleben, als sein emotional beschädigtes Privatleben auf Vordermann zu bringen.
    Ganz oben auf der Liste der Dinge, die er tun wollte, stand die Aufnahme eines neuen Albums. Denn Elton war immer dann am glücklichsten, wenn seine musikalische Kreativität in voller Blüte stand. Im Rückblick auf sein musikalisches