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Elton John - Bego, M: Elton John

Elton John - Bego, M: Elton John

Titel: Elton John - Bego, M: Elton John Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Bego
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erfährt: Dass Renate zu lieben so köstlich sei, wie pfundweise Süßigkeiten zu verzehren.
    Ende 1984 flogen Sheila und Derf nach Australien, um mit Gary Clarkes Eltern, zu denen sie weiterhin freundschaftliche Beziehungen unterhielten, Urlaub zu machen. Während des Aufenthalts vertraute Sheila Gary an, sie fühle sich immer noch verletzt, weil sie keine Chance erhalten hatte, an Eltons Hochzeit mit Renate teilzunehmen. Ohnehin sei sie nicht unbedingt glücklich mit der Frau ihres Sohnes, die sie zwar als freundlich, aber nicht gerade herzlich beschrieb. Sie und Derf seien, berichtete sie weiter, bei weitem nicht mehr so häufig zu Gast in Woodside, wie sie das früher, also vor Renates Ankunft, gewesen waren.
    Eltons Mitarbeitern und allen in seiner Entourage war von Anfang an, von den Worten „Ja, ich will“ an, klar, dass die Ehe eine einzige Katastrophe werden würde – was Elton aber keineswegs davon abhielt, gegenüber der Presse in einem fort davon zu schwärmen, wie wunderbar alles sei zwischen Renate und ihm. So, wie er in der Presse davon sprach, wie sehr sie ineinander verliebt seien und wie sehr sie sich gemeinsame Kinder wünschten, konnte man fast den Eindruck gewinnen, diese Ehe sei ein von Elton erträumtes Märchen. In Wahrheit war das alles natürlich barer Unsinn.
    Statt sein Eheleben zu pflegen, zog Elton es vor, sich mit seinem neuen Kumpel George Michael herumzutreiben, mit dem er viel gemeinsam hatte. Beide litten unter einer von abwesenden Vätern und übervorsichtigen Müttern geprägten Kindheit, beide waren sehr jung zu Popstars und Millionären geworden, und beide waren schwule Männer, die sich – zu der Zeit jedenfalls – um die Aufrechterhaltung einer heterosexuellen Fassade bemühten.
    Im März 1985 war es denn auch Elton John, der George Michael für den Song „Careless Whisper“ öffentlich den Ivor Novello Award als bester Songwriter des Jahres überreichte. George Michael sei, schwärmte Elton bei der Preisverleihung vor versammeltem Publikum, „der Paul McCartney seiner Generation“, eine Lobpreisung, die den Geehrten zu Tränen rührte.
    Gleichermaßen geehrt dürfte sich George Michael dadurch gefühlt haben, gleich an zwei der wichtigsten und besten Songs auf Ice On Fire mitgewirkt zu haben, nämlich an „Wrap Her Up“ und „Nikita“. Als die beiden sich kennen lernten, stand George Michael gerade kurz vor dem Absprung aus dem Pop-Duo Wham!, das aus ihm und Andrew Ridgeley bestand – und vor dem Beginn einer überaus erfolgreichen Solokarriere.
    Elton half dieser Solokarriere enorm auf die Sprünge, als er den jungen Sänger einlud, zusammen mit ihm bei dem im Fernsehen übertragenen Live Aid -Konzert am 15. Juli 1985 eine Duettversion seines Songs „Don’t Let The Sun Go Down On Me“ vorzutragen. Die Background-Stimmen bei dem Stück stammten von Andrew Ridgeley und Kiki Dee.
    Live Aid war eine gewaltige Veranstaltung mit Simultanübertragungen aus dem Londoner Wembleystadion, dem RFK Stadion in Washington D.C. und dem Luna Park in Sydney. Während Elton und George Michael in Wembley ihr Duett sangen, tummelte sich Gary Clarke als Gast von Molly Meldrum im Luna Park in Sydney, wo Molly ihn den dort versammelten VIPs mit den Worten vorstellte: „Das ist Crystal. Er war mit Elton zusammen.“ (35)
    Ice On Fire gehört zu den Alben, die man entweder liebt oder hasst. Manche halten es für das mitreißendste Album, das Elton in den Achtzigern vorlegte. Die fröhliche Pop-Mischung „Candy By The Pound“, das Fest der Diven mit George Michael in „Wrap Her Up“ und selbst das bekennende „Tell Me What The Papers Say“ sind voller Lebendigkeit und Begeisterung, wobei Elton bei „Wrap Her Up“ noch einen Gang zulegt, um mit George Michaels jugendlichem Enthusiasmus mitzuhalten.
    Außerdem war Gus Dudgeon bei Ice On Fire als Produzent in Eltons Team zurückgekehrt, ein Umstand, dem der Sound der Platte den hörbaren Glamour und die Schärfe verdankte, die Eltons Alben zu seinen Glanzzeiten in den Siebzigern ausgezeichnet hatten. Im Eröffnungsstück „This Town“ stammte der Backgroundgesang von dem Disco-Quartett Sister Sledge, und in „Too Young“, von dem lange Zeit das Gerücht ging, es handle von Eltons Beziehung zu Gary Glarke, sind Roger Taylor und John Deacon von Queen zu hören.
    Die Kritiker überhäuften Eltons neues Album nicht gerade mit Lob, wobei Rob Hoerburgers Kritik im Rolling Stone besonders frostig ausfiel. „Gegenwärtig wäre es

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