Elton John - Bego, M: Elton John
Vermählung in Woodside mit einer riesigen Party für sich und seinen Bräutigam. Auf der Gästeliste standen unter anderem Lulu, Ringo Starr, Cilla Black, Donatella Versace, Hugh Grant, Michael Caine, Claudia Schiffer, Liz Hurley, Ozzy und Sharon Osbourne, David Beckham und seine Frau Victoria.
Das Jahr 2006 begann mit einer Reihe von Red Piano -Shows in Las Vegas, die von Januar bis April andauerten. Am 25. April feierte Eltons neuestes Broadway-Stück Lestat , das er mit Bernie Taupin geschrieben hatte, Premiere. Die beiden Romane von Anne Rice, auf denen das Musical basierte, hatten sich äußerst erfolgreich verkauft und die Filmversion mit Brad Pitt und Tom Cruise war ebenfalls ein Riesenerfolg. Außerdem war dies die homoerotischste Vampirchronik, die bislang geschrieben wurde. Die Idee, das Material an den Broadway zu bringen, war brillant und passte eigentlich genau zu Elton. Trotzdem wurde das Ganze ein furchtbarer Flop.
Die beiden Romanvorlagen Gespräch mit einem Vampir (1976) und Fürst der Finsternis (1985) von Anne Rice sind sehr fantasievoll und gehören zu den populärsten Romanen, in denen Vampire nicht nur als menschlich, sondern auch als extrem attraktiv dargestellt wurden. Und es gab keinen Zweifel, dass es einen sehr intimen sexuellen Akt darstellt, wenn der virile Lestat Louis in den Hals beißt.
Unglücklicherweise funktionierte Lestat als Broadway-Musical überhaupt nicht. Selbst, wer die Bücher gelesen hatte, verlor in diesem konfusen Stück die Orientierung. Denn die beiden Bücher umfassen einen Zeitrahmen, der vom 18. Jahrhundert bis ins Jahr 1985 reicht, was die Verwirrung teilweise erklären könnte. Auf der Bühne wäre dies gut geplant sehr wirkungsvoll geworden, aber irgendwie wurden diese Aspekte sträflich vernachlässigt. Einige Riesenbrocken der Handlung wurden gestrichen und andere nicht sorgfältig genug eingearbeitet. Sogar in einer Vampirgeschichte braucht das Publikum aber mindestens eine Figur, mit der es mitfühlen kann. In der Filmversion sind Louis und Claudia komplex genug gezeigt, hier leider überhaupt nicht.
Das einzig Aufregende an dieser wirren Produktion war eine Nummer aus dem zweiten Akt im Louisiana-Stil, in dem die Handlung von Frankreich nach New Orleans verlegt wurde. Bei diesem Musical entschieden sich Elton und Bernie dafür, mit ihren Songs den Plot voranzutreiben, statt entscheidende Momente der Charakterentwicklung zu konzipieren, die der Handlung als Eckpfeiler dienen. Alle Songs hatten viel zu lange Texte, und wenn man nach zwei Stunden aufstand, hatte man keinen einzigen Refrain mehr im Ohr. Wo war die große „Hello Dolly!“-Nummer geblieben?
Was dem Stück schließlich den Holzpflock ins Herz rammte, war der Umstand, dass es ausschließlich mit unbekannten Künstlern besetzt war. Nach der Premiere am 25. April lief das Stück nur bis zum 28. Mai 2006, bevor es abgesetzt wurde. Nicht einmal neugierige Elton John-Fans konnten dieses lieblose Blutsaugermusical vor der Versenkung retten.
Nach der Absetzung sagte Elton: „Es war eine riesige Enttäuschung, weil dies mein erstes Musical war, das ich gemeinsam mit Bernie geschrieben hatte. Ich bin stolz auf unsere Arbeit, aber es funktionierte einfach nicht. Irgendwann werde ich die Songs auf einem Album veröffentlichen.“ (29)
Im Mai, Juni und Juli 2006 tourte Elton durch die Welt und gab Konzerte in Russland, Deutschland, Frankreich, Irland und England. Am 2. Juli spielte er in der Londoner Royal Albert Hall für das schwule Europa beim EuroPride -Concert 2006. David Furnish kündigte ihn mit den Worten an: „Bühne frei für meinen Ehemann, Sir Elton John.“
Im September begeisterte Elton Zuhörer in Litauen, Polen, England, den USA und Kanada. Am 19. des Monats brachte Elton sein nächstes Studioalbum heraus, das Konzeptalbum The Captain & The Kid . Es basierte auf einer Idee von Bernie Taupin. Auf dem Album Captain Fantastic & The Brown Dirt Cowboy hatten die beiden ihre gemeinsame Geschichte bis zum Jahr 1975 erzählt. Wie wäre es, wenn sie für das neue Album autobiografische Songs über all das schrieben, was in der Zwischenzeit passiert war? Theoretisch ein sehr reizvolles Konzept, dem aber leider nur moderater Erfolg beschieden war.
Wenn Elton mit Bernie zusammenarbeitete, floss die Musik nur so aus ihnen heraus. Laut Elton „haben wir so schnell gearbeitet wie seit den 1970ern nicht mehr. Innerhalb von zwanzig Tagen war das Ding geschrieben und aufgenommen. Ohne Druck. Ohne
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