Elton John - Bego, M: Elton John
Alkohol zu sich und versuchte sogar, sich umzubringen. Doch er hat all dies durchgestanden und ist stärker und selbstbewusster daraus hervorgegangen.
Obwohl Elton sich vielen Dämonen gestellt hat, blieben einige Konflikte in seinem Leben jedoch ungelöst. Einer hatte mit seinem leiblichen Vater Stanley Dwight zu tun. In seinen Billy Elliot -Interviews behauptete Elton John, sein Vater habe ihn nie auf dem Höhepunkt seiner Karriere erlebt. Das ist so nicht ganz richtig. Stanley, Edna und ihre vier Söhne saßen bei Eltons Konzert in Liverpool in der ersten Reihe, und zwar 1973, als Elton bereits ein großer Star war. Er ging sogar einmal mit John Reid zum Abendessen zu seinem Vater. Was war danach passiert? Was ist der Grund für das Zerwürfnis zwischen Vater und Sohn? Das weiß nur Elton allein.
Laut Eltons Stiefmutter Edna liegt die Schuld bei ihm. Elton weigerte sich sowohl, seinen sterbenden Vater zu besuchen, als auch, zur Beerdigung zu gehen. 2005 spürte die Zeitschrift Blender Eltons Halbbruder Geoff Dwight auf. Geoff, der zwanzig Jahre jünger ist als Elton, verlor nach eigenen Angaben allen Respekt vor dem ehemaligen Reggie Dwight, als der Superstar der Beerdigung seines Vaters fernblieb: „Im Endeffekt ging es wahrscheinlich um Geld. Elton war besessen davon, aber meinen Dad hat sein Reichtum nie beeindruckt.“ (45)
Elton schaffte es, die Beerdigungen seiner Freunde zu besuchen, ja sogar vor Millionen Zuhörern bei Beerdigungen zu singen. Die Gedenkfeier seines eigenen Vaters bedeutete ihm hingegen nichts. Das ist tatsächlich sehr merkwürdig.
Unbestritten ist sein enormes Talent, das sich immer wieder aufs Neue zeigt. Wer hätte gedacht, dass die Leute drei Jahrzehnte, nachdem Goodbye Yellow Brick Road Platz 1 der Charts gestürmt hat, immer noch auf das nächste Elton John-Album warten würden, ganz zu schweigen vom nächsten Elton John-Broadwaystück oder vom nächsten Elton John-Spielfilm?
Elton John und Bernie Taupin sind bereits das langlebigste und erfolgreichste Liedermacherteam in der Geschichte der Popmusik. Und sie arbeiten immer noch zusammen an einem Berg von Projekten. Auch für Jefferson Starship („We Built This City“) und Heart („These Dreams“) konnte Taupin Nummer-1-Hits schreiben, in Verbindung gebracht wird er aber trotzdem für alle Zeiten mit Elton John.
DER Song der beiden ist „We All Fall In Love Sometime“. Sir Elton: „Von allen Songs, die wir je geschrieben haben, fasst dieser unsere Beziehung am besten zusammen. Wir lieben uns und sind doch so weit auseinander, aber ich kann mir ein Leben ohne ihn nicht vorstellen. Und dabei sehe ich ihn so gut wie nie. Erstaunlich.“ (46)
Als Teenager verbrachte Elton zahllose Stunden in seinem Zimmer mit dem Hören der Platten der Supremes, der Four Tops und von Dusty Springfield. Und eben diese Stars sollten ihn später nach und nach bewundern lernen. Duke Fakir von den Four Tops: „Elton ist eines der großartigsten Talente da draußen, was sein Klavierspiel, seine Kompositionen und seine Vortragsweise betrifft. Seine Art zu singen ist total einzigartig und ich liebe seine Stimme. Er ist ein sehr, sehr begabter Mensch. Er hat alles, was man als Star braucht, und ganz offensichtlich liebt er seinen Beruf. Er ist immer noch da und versteht es, Vollgas zu geben.“ (47)
Auch alte Freunde hat Elton nicht vergessen, darunter Sarah Dash von LaBelle. Wenn man ihr Glauben schenken darf, ist Elton immer noch derselbe Reggie Dwight, der bei der Gründung von Patti LaBelle & The Bluebelles ihr Pianist war: „Wann immer ich ihn getroffen habe, war er einfach sehr gut gelaunt und hatte immer etwas Nettes zu sagen. Dass er ein Fürsprecher der Aids Foundation ist, überrascht mich kein bisschen.“ (48)
Auf der anderen Seite gibt es Menschen, zu denen er den Kontakt verloren hat. Duncan Faure von den Bay City Rollers hat seit Jahren nichts mehr von ihm gehört und musste herausfinden, dass es heutzutage schwieriger als je zuvor ist, Elton zu erreichen: „Er hat die Schnauze voll davon, dass jeder irgendetwas von ihm will.“ (49)
Angela Bowie, die Elton John zuletzt in den 1980er Jahren persönlich getroffen hat, lobt ihn für das, was er in seinem Leben erreicht hat, und dafür, wie er seine Berühmtheit einsetzte, um positive Veränderungen in der Gesellschaft zu erzeugen: „Wer hätte gedacht, dass Elton John, seit vier Jahrzehnten ein internationaler Popstar, der mit abscheulichen Kostümen und wilden modischen
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