Elton John - Bego, M: Elton John
Coup für Elton und Bernie. Als sich das Album in den USA zum Verkaufsschlager entwickelte, trafen eine Reihe hübscher Tantiemenchecks für das Songwriter-Duo ein. Elton war überwältigt, dass es ihnen endlich gelungen war, einen Titel auf einer Erfolgs-LP unterzubringen. Danny Hutton berichtete: „Ich habe noch einen drei Seiten langen Brief, in dem er unserer Gruppe dafür dankte, dass wir Bernie und ihm die Miete bezahlten!“ (1)
Elton war über diesen Erfolg so glücklich, dass er Danny gleich noch ein Päckchen mit neuen John/Taupin-Kompositionen schickte, damit er das Material vielleicht für das nächste Album von Three Dog Night in Erwägung zog. „Er schickte mir einen ganzen Stapel“, erinnerte sich Hutton, „im Grunde die komplette Tumbleweed Connection , was ich damals allerdings nicht wusste. ‚Your Song‘ und diese ganzen anderen Sachen waren damals schon dabei.“ (2)
Three Dog Night waren zu jener Zeit so angesagt, dass ihre Plattenfirma schnell ein Live-Album auf den Markt warf, das den Titel Three Dog Night: Captured Live At The Forum trug. Es erreichte Platz 6 der amerikanischen Charts und wurde mit Gold ausgezeichnet. Die Band arbeitete bereits an der nächsten Studioplatte, für die wieder ein Titel von Elton und Bernie eingespielt wurde, die Ballade „Your Song“. Danny fand sie schon beim ersten Hören großartig. Das dazugehörige Album It Ain’t Easy erschien im März 1970. Die erste Auskopplung „Mama Told Me Not To Come“ schoss auf den ersten Platz der Charts, das Album erreichte Goldstatus und stieg bis auf Platz 8. Es war der zweite Song von Elton und Bernie, der in den USA erschien, und wieder erhielten sie ein hübsches Sümmchen für ihre Arbeit.
Dennoch mussten sich die beiden Songwriter Mitte 1969 noch ein wenig strecken, damit das Geld reichte. Elton spielte und sang weiterhin auf den nachgespielten Hitalben und versuchte auch anderweitig, über die Runden zu kommen; er nahm unter anderem einen Job als Verkäufer im Plattenladen Musicland an der Berwick Street in Soho an, wo er nicht nur ein kleines Gehalt bekam, sondern auch Rabatt auf die Platten, die er selbst erwarb. Zudem versuchten beide, die gemeinschaftlichen Kompositionen für Fernsehwerbung, Filme und Radiospots zu verkaufen. Zu den Unternehmen, die damals Songs aufstrebender Komponisten für einen Pauschalbetrag zur Weitervermarktung aufkauften, zählte unter anderem die von David Platz geführte Agentur Essex Music.
Elton John zählte zu den zahlreichen Musikschaffenden, die regelmäßig in Platz ’ Büro auftauchten und auf ein Gespräch mit dem Agenten hofften. Auch ein anderer ehrgeiziger Songwriter schaute häufig vorbei – ein gewisser David Jones, den die Welt bald unter dem Namen David Bowie kennen lernen sollte.
1969 hatte Bowie Angela Barnett getroffen, und die beiden wurden schnell ein unzertrennliches Paar, das am 20. März 1970 heiratete. Während ihrer sechs Jahre dauernden Ehe galten David und Angela Bowie als das verruchteste Paar des Rock’n’Roll, über dessen bisexuelle „offene Beziehung“ viel geredet und geschrieben wurde.
Die Wege von Elton John und David Bowie kreuzten sich 1969 und 1970 mehrere Male, und einige gemeinsame Bekannte – der Musikverleger David Platz und die miteinander wetteifernden Produzenten Tony Visconti und Gus Dudgeon – spielten eine entscheidende Rolle in den Karrieren der beiden späteren Stars.
„David Platz’ Unternehmen Essex Music hatte sein Büro in der Wardour Street“, erinnerte sich Angela Bowie, „eineinhalb Blocks von der Kreuzung entfernt, wo das kleine Gässchen abzweigte, das zum Trident führte. Das Trident war ein winziges Studio, und viele der Musiker nahmen dort ihre Demos auf. Um Songwriter – also Leute wie David Jones und Reg Dwight – zu unterstützen, zahlte David Platz ihnen sofort einen Pauschalbetrag. Sie gingen zu ihm und verkauften ihm eine Melodie. Manchmal hatte er wahrscheinlich nicht genug Geld oder konnte es sich nicht leisten, sie zu unterstützen, und dann gab es nichts. Aber immer, wenn ich mit David zu ihm ging – etwa drei oder vier Mal – zahlte Platz David Geld für die Veröffentlichungsrechte an einem Song. Vielleicht suchte er Musik für Filme oder Werbung oder irgendetwas anderes. Die Songs wurden nicht unbedingt gesungen, und manchmal waren es auch nur Jingles oder kleine Melodien.“ (3)
Angela erinnert sich gern an das bunte Viertel, in dem die Musikverleger ihre Büros hatten und in dem
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