Elvia: Insel der Leidenschaft (German Edition)
verständnislos.
„Ja. Du bist schuld daran, dass ich meine Frau und meinen Cousin verloren habe.“
„Wie kommst du denn darauf? Ich war nicht einmal in Griechenland, als der Unfall passierte!“
Seine dunklen Augen funkelten vor Zorn, und er verspannte sich. „Genau! Du warst nicht hier, wie es die Pflicht einer guten Ehefrau gewesen wäre. Du hast Dion die Töchter gestohlen – und sein Selbstwertgefühl untergraben. Er hat versucht, sich mit Alkohol abzulenken – und das wurde Petra zum Verhängnis.“
Savannah schüttelte den Kopf. „Wenn Dion seelisch so zerrüttet war, was hatte deine Frau mit ihm zu schaffen?“
„Sie waren befreundet. Immerhin war er mein Cousin. Der Unfall ist nur passiert, weil Dion an dem Tag seinen Kummer in Alkohol zu ertränken versucht hatte – Kummer darüber, dass du ihm die Bitte, die Mädchen nach Griechenland zu bringen, abgeschlagen hattest.“
Wie konnte Leiandros einen solchen Unsinn glauben? „Du glaubst, dass Dion über jeden Vorwurf erhaben war – ein wahrer Heiliger, stimmts?“ fragte sie erbittert.
„Nein, er war kein Heiliger, nur ein Mann, der von seiner Frau schlecht behandelt wurde.“ Sein Tonfall, der Ausdruck seiner Augen, seine Haltung, als er sich über sie neigte – alles war ein einziger Vorwurf.
Rasch verschränkte sie die zittrigen Finger, damit Leiandros nicht merkte, wie ihr zu Mute war. „Ich habe Dion gesagt, er könne die Mädchen jederzeit besuchen. Er brauchte keinen Kummer in Alkohol zu ertränken.“
„Erwartest du wirklich, dass ich das glaube?“
„Wenn du mich für hassenswert und unehrlich hältst, warum willst du mich dann heiraten?“
„Du schuldest mir etwas, Savannah.“
„Wofür?“
„Für meine Frau. Und mein Kind.“
„Dein Kind?“ flüsterte sie entsetzt.
„Ja. Petra war im vierten Monat schwanger, als sie starb. Das Baby war ein Junge. Mein Sohn.“
Mühsam stand Savannah auf. Seine Worte hatten ihr einen schweren Schock versetzt. „Nein!“
„Ja!“ entgegnete Leiandros schroff. „Du wirst mich heiraten und mir einen Sohn schenken.“
„Nein!“ Ihr war plötzlich eiskalt, und alles verschwamm ihr vor den Augen.
„O doch, Savannah!“ Er blieb unerbittlich. Entschlossen. Zornig.
Nun wurde ihr schwarz vor Augen, und sie sank zu Boden.
6. KAPITEL
„Wach auf, Savannah! Komm zu dir.“
Savannah hörte zuerst den Klang einer tiefen, lockenden Stimme, dann spürte sie etwas Kühles, das ihr sanft über Gesicht und Hals strich.
Langsam schlug sie die Augen auf und stellte fest, dass sie auf dem Sofa im Arbeitszimmer lag und Leiandros neben ihr saß. Behutsam presste er ihr ein feuchtes Tuch aufs Gesicht.
Verwirrt sah sie zu ihm auf. Ihr Mund fühlte sich wie ausgedörrt an, und ihr war ein bisschen schwindlig, als hätte sie zu viel Champagner getrunken. Hatte sie das getan? Nein. Nur eine Weinschorle – und auch nur ein halbes Glas, bevor …
Ihr wurde flau, als ihr wieder einfiel, was geschehen war, und rasch schob sie Leiandros’ Hand weg.
„Du gibst mir die Schuld am Tod deiner Frau und deines ungeborenen Sohnes!“ Als sie das sagte, wurde ihr übel.
Leiandros legte das Tuch weg und sah sie an, einen unergründlichen Ausdruck in den dunklen Augen.
„Es geht jetzt nicht mehr um Schuld, sondern um Wiedergutmachung. Wenn du mich heiratest und mir ein Kind schenkst, ist der Gerechtigkeit Genüge getan.“
Sie versuchte mühsam, sich aufzusetzen, und er half ihr behutsam. Da er so dicht neben ihr saß, berührte ihr Bein seins, und sie konnte ihm nicht ausweichen.
„Ich werde dich nicht heiraten, Leiandros! Ich lasse nicht zu, dass du mich benutzt, um deine Männlichkeit unter Beweis zu stellen.“
Dion hatte sie so behandelt, und es reichte ihr.
Leiandros strich ihr eine Strähne hinters Ohr und ließ die Finger kurz auf ihrem Hals liegen, bevor er die Hand zurückzog.
Savannah stockte der Atem, auch als sie schnell den Kopf wandte.
Leiandros lächelte. „Meine Männlichkeit brauche ich nicht zu beweisen! Aber ich möchte Kinder haben, und du wirst sie mir schenken.“
Wieder wurde ihr schwindlig. „Nein!“
„Du hast keine andere Wahl.“
„Nein, du irrst dich.“ Ich lasse mich von seinen Drohungen nicht einschüchtern, schwor sie sich. „Du kannst mich zwingen, in Griechenland zu bleiben, indem du meine Töchter sozusagen als Geiseln benutzt. Doch damit ist Schluss, sobald ich einen Gerichtsbeschluss erwirkt habe, dass die Mädchen nach Atlanta zurückkehren
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