Elvia: Insel der Leidenschaft (German Edition)
Wohlergehen leiten lassen. Dass ich wieder gutmachen soll, was ich Dion und dir angeblich angetan habe, hat überhaupt nichts mit deinen Plänen zu tun. Mein seelischer Stress ist allein durch die Sorge um Tante Beatrice verursacht und nicht durch dein Verhalten und deinen Erpressungsversuch. Das glaubst du doch, stimmts?“
Am schlimmsten war die Vorstellung, dass Leiandros sie wie eine Zuchtstute zur Produktion von Nachkommen benutzen wollte, genauso, wie Dion es getan hatte. Nein, solche Demütigungen wollte sie nicht wieder erdulden. Jeden Monat beschimpft zu werden, sie sei als Frau eine Versagerin oder würde heimlich verhüten, weil sie wieder nicht schwanger geworden war.
Und als sie dann endlich ein Kind erwartete, hatten die Forderungen keineswegs aufgehört. Sie musste einen Jungen bekommen, einen Erben. Leiandros würde es sich noch sehnlicher wünschen, weil er seinen ungeborenen Sohn verloren hatte. Und nun erwartete er von ihr, dass sie ihm einen schenkte!
Leicht strich er ihr übers Haar und zog endlich die Hand weg. „Ich will keine Rache, Savannah, sondern Gerechtigkeit. Und dir wird unsere Ehe bestimmte Vorteile verschaffen.“
„Vorteile!“ wiederholte sie verächtlich. Glaubte er das wirklich?
Er achtete nicht auf ihren Einwurf. „Du entflammst für mich, sobald ich dich nur berühre, yineka mou . Es wird dir nicht schwer fallen, deine ehelichen Pflichten zu erfüllen – und mit mir ein Kind zu bekommen.“
„Und wenn ich keins bekommen kann?“ fragte sie verzweifelt.
„Du hast zwei wunderbare Töchter geboren. Sie sind der beste Beweis dafür, dass du nicht unfruchtbar bist. Meine Zeugungsfähigkeit steht außer Zweifel, denn Petra war innerhalb von zwei Monaten schwanger, nachdem wir beschlossen hatten, ein Baby zu bekommen. Weshalb sollte es mit uns beiden nicht auch glücken?“
Savannah verschränkte in einer unwillkürlich schützenden Geste die Arme vor dem Bauch. „Und wenn es nicht klappt? Was dann?“
„Warum zerbrichst du dir darüber den Kopf? Du hast dich doch nicht etwa sterilisieren lassen?“ Sein Tonfall verriet Wut bei dieser Vorstellung.
„Nein.“ Sie seufzte. „Ich habe mich weder sterilisieren lassen noch jemals irgendwelche Verhütungsmethoden angewendet.“
„Dann brauchen wir uns ja keine Sorgen zu machen.“
Das fand sie nicht. Ihr klangen noch Dions Vorwürfe in den Ohren, sie allein sei schuld, dass sie nicht gleich im ersten Jahr ihrer Ehe schwanger geworden war. Sie hatte Dion stets zugestimmt, um ihn zu besänftigen – und es bis zu einem gewissen Grad sogar geglaubt. Nein, das würde sie nicht mehr ertragen!
„Du hast Recht, dass wir uns deswegen keine Gedanken zu machen brauchen, Leiandros, und zwar weil ich dich nicht heiraten möchte.“
Kopfschüttelnd stand Leiandros vom Sofa auf. „Du bist unglaublich starrköpfig!“
„Das stimmt. Und ich werde dich nicht heiraten“, bekräftigte sie energisch.
„O doch! Du bist es mir schuldig. Du bist es Dions Eltern schuldig – und seinen Töchtern.“
Savannah stand ebenfalls auf. Seine letzte Bemerkung war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, und sie unterdrückte ihren Zorn nicht länger. Ja, sie schuldete ihren Töchtern Sicherheit und Zuneigung, aber keineswegs die Verbindung mit einer Familie, die von ihnen – und ihr – noch nie etwas hatte wissen wollen!
„Ich schulde niemandem auch nur das Geringste!“ Savannah funkelte Leiandros an und hob die Hand, als er etwas sagen wollte. „Nein, sei still! Du hast gesagt, was du zu sagen hattest. Jetzt bin ich an der Reihe.“ Sie fühlte sich wie befreit, weil sie ihrer Wut endlich freien Lauf ließ. „Es ist nicht meine Schuld, dass Dion betrunken Auto gefahren ist. Er war allein dafür verantwortlich. Und du, Leiandros, bist mitverantwortlich für Petras trauriges Schicksal, weil du nichts gegen die Freundschaft deiner Frau mit einem so unzuverlässigen Mann wie Dion einzuwenden hattest. Wenn es nur Freundschaft war“, fügte sie hinzu, als sie sich erinnerte, dass Dion sich seine Männlichkeit ständig mit Affären hatte beweisen wollen.
Drohend kam Leiandros näher. „Willst du behaupten, mein Cousin hätte eine Affäre mit meiner Frau gehabt?“
„Möglicherweise. Woher soll ich es wissen? Du hast zugegeben, dass du Petra nicht geliebt hast. Frauen lassen sich leicht verführen, wenn sie glauben, dass ein Mann sie liebt.“
Ja, sie wusste, wovon sie sprach. Dion hatte sehr überzeugend wirken können,
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