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Elwin - Rosenwasser (German Edition)

Elwin - Rosenwasser (German Edition)

Titel: Elwin - Rosenwasser (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Föhr
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Königin Mala stand bereits auf dem Hof, holte tief Luft und sagte: »Diese Burg ist bis in die Mauern mit scheußlichen Gedanken und bösen Worten gefüllt. Gewalt, Hass und Schrecken halten diese Steine fest. Ich habe so schöne Erinnerungen an Benabur, aber die sind alle vergangen.«
    »Ich mag die Burg auch nicht«, stimmte Groohi ihr bei, »sie hätte mich beinahe das Leben gekostet.« Er schaute zu einem zweiten Turm und deutete mit der Hand auf eine Tür. »Weißt du, was dort ist?«, fragte er Elwin.
    »Das ist die Vorratskammer, wo sie uns eingesperrt hatten«, antwortete der und fröstelte bei dem Gedanken.
    »Na, dann lass uns mal nachsehen«, schlug Groohi vor, ging zur Tür und drückte den Griff herunter. »Verschlossen«, murrte er, sah über den Hof und erblickte eine Bank. »Das haben wir gleich«, erklärte er. »Elwin, komm, hilf mir.«
    Die zwei packten die Bank an beiden Seiten, hoben sie an, rannten auf die Tür zu und rammten sie. Die Tür knirschte am Schloss, Holz splitterte. »Wunderbar«, meinte Groohi, »die ist gleich soweit.« Sie nahmen erneut Anlauf, zielten mit der Bank diesmal auf das Schloss, es krachte und die Tür flog mit einem Knall auf.
    Groohi rieb sich die Hände und betrat die Kammer. Einen Augenblick später packte ihn aus der Dunkelheit eine kräftige Hand am Hals, stieß ihn mit dem Gesicht auf die Tür und drückte ihm ein Messer in die Kehle. »Bleib ruhig, wenn dir dein Leben etwas wert ist«, befahl der Mann, sah unwillkürlich zu den beiden anderen Leuten und riss die Augen auf. »Königin Mala!« stieß er hervor.
    Groohi nutze den Moment und befreite sich.
    »Groohi!«, stammelte der Mann. »Du!«
    »Wir sind gekommen, um euch zu befreien. Maledonia ist gerettet. Du kannst mich also ruhig am Leben lassen.«
    Dagor lehnte sich kraftlos mit dem Rücken an die Tür, atmete tief durch, dann sagte er: »Helft mir! Die Jungs müssen rasch zum Kräuterheiler.« Er steckte das Messer weg und deutete in die Vorratskammer. Groohi und Elwin folgten ihm.
    Blacky saß mit dem Rücken an eine Wand gelehnt und rieb sich das linke Knie. Sahn lag auf dem Boden.
    »Sie haben wie Löwen gekämpft«, erklärte der Bohabe und trug die beiden mit Groohi nach draußen.
    Königin Mala sah sich Blacky‘s Verletzungen an, beugte sich vor und massierte mit beiden Händen sein Knie. »Leg dich hin und ruhe dich aus«, sagte sie, setzte sich zu Sahn, legte seinen Kopf in ihren Schoss, beugte sich über ihn und hauchte ihm ins Gesicht. Sahn kam zu sich, sah, wer bei ihm war, und schlief mit einem Lächeln ein.
    Königin Mala erhob sich und trat zu dem Ehrenwächter, dessen Gesicht an der linken Seite rot und blau unterlaufen war. Dagor hob abwehrend beide Hände und erklärte voller Verlegenheit, dass er vollkommen in Ordnung sei und keine Hilfe benötige. »Wir müssen sofort die Schatzkisten aus der Burg tragen und bewachen, bis unsere Leute kommen«, erklärte er stattdessen und machte sich mit Groohi auf den Weg in den Turm, als ein paar schwere Faustschläge von außen auf das Tor der Burg donnerten.
    »Macht auf und lasst uns rein, ihr Gauner! Jetzt wird abgerechnet!«, drohte die raue Stimme, die keinen Zweifel an der Entschlossenheit des Sprechers zuließ. Groohi schaute zum Tor, dann zu Elwin und grinste.
    »Ich wette um ein gutes Frühstück, dass Rocko da draußen steht.«
    »Hier! Nimm!«, sagte Dagor und warf Groohi den Schlüssel zu. »Hab ihn einem der Männer aus der Tasche gezogen.«
    Kaum hatte Groohi das Schloss geöffnet, flog das Tor auf und krachte heftig in die Wand.
    Rocko und Noel standen auf der Brücke. Auf der Wiese grasten fünf Ponys. Rocko hielt eine schwere Kette aus der Schmiede in beiden Händen und starrte Groohi an.
    »Du! Hier! Das gibt es doch nicht! Jeder sagt, du bist an der Lichtung. Das gibt es doch nicht!«, wiederholte er und schüttelte den Kopf.
    »Kommt rein!«, erwiderte Groohi nur und führte die beiden in die Burg.
    »Hier hat es verdammt noch mal richtig gekracht«, bemerkte der Schmied und grinste bis zu den Ohren, als er die zerbrochenen Eimer, umgestürzten Tische und Bänke sah. »Eine ordentliche Rauferei, wie ich sie schon lange nicht mehr ...« Er stockte, als er Königin Mala erblickte, und verstummte.
    Noel hingegen sah Sahn und Blacky auf dem Boden liegen, stürzte auf sie zu und kniete sich neben sie hin.
    Königin Mala fasste ihn an der Schulter und sagte mit sanfter Stimme: »Sei unbesorgt, sie sind vollkommen gesund und schlafen

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