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Emerald: Hörspiel

Titel: Emerald: Hörspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Stephens , Alexandra Ernst
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einer freundlichen Nonne namens Schwester Agatha, die sich rührend um die Kinder gekümmert hatte. Allerdings hatte sie die schlechte Angewohnheit gehabt, im Bett zu rauchen. Dann folgte eine sieben Jahre dauernde Odyssee von einem Waisenhaus zum nächsten. Gerade wenn sich die Kinder in einem eingelebt hatten, mussten sie schon wieder weiterziehen. Irgendwann wurde es ihnen zur Gewohnheit, sich auf einen kurzen Verbleib einzustellen. Sie unternahmen keinen Versuch mehr, Freunde zu finden. Sie verließen sich nur noch auf sich selbst.
    Der Grund für dieses ständige Umziehen war, dass die Kinder »schwer zu platzieren« waren, wie es in der Sprache der Adoptionsbehörden hieß. Es ging nicht, nur einen von ihnen zu vermitteln; sie mussten zusammenbleiben. Aber eine Familie, die
bereit war, drei Kinder auf einmal zu adoptieren, musste man mit der Lupe suchen. Und die Miss Crumleys dieser Welt waren am Ende ihrer Geduld angelangt.
    Kate war klar, dass, sollte diese Dame sie nicht nehmen, Miss Crumley es so darstellen würde, als habe sie ihr Bestes getan, die Kinder aber seien unvermittelbar. Und ab ging’s ins nächste Waisenhaus. Sie hatte die leise Hoffnung, dass sie und ihre Geschwister doch würden bleiben dürfen, wenn sie sich gut benahmen, auch wenn das bevorstehende Gespräch eine Pleite werden würde. Nicht dass es den Kindern in ihrem derzeitigen Heim besonders gut gefiel. Das Wasser war braun. Die Betten waren hart. Wenn man bei den Mahlzeiten zu viel aß, bekam man Bauchweh, aß man aber zu wenig, tat einem der Bauch ebenfalls weh. Nein, das Problem war, dass sich jedes Waisenhaus als unfreundlicher und heruntergekommener erwiesen hatte als das vorherige. Als sie vor etwa sechs Monaten in das Edgar-Allan-Poe-Waisenhaus für schwer erziehbare Kinder gekommen waren, hatte Kate geglaubt, dass dies das Ende der Fahnenstange war. Schlimmer, so dachte sie, konnte es nicht mehr werden. Jetzt allerdings fragte sie sich, ob sie sich nicht vielleicht geirrt hatte.
    Sie war nicht scharf darauf, es herauszufinden.
     
     
    Eine halbe Stunde später klopften die Kinder – gewaschen und in ihren besten Kleidern, was allerdings nicht viel heißen wollte – an die Tür zu Miss Crumleys Büro.
    »Herein.«
    Kate hielt Emma an der Hand. Michael folgte ihnen. Sie hatte sie angewiesen zu lächeln und weitgehend den Mund zu
halten. »Wer weiß, vielleicht ist sie ja richtig nett. Dann bleiben wir einfach bei ihr, bis Mom und Dad zurückkommen.«
    Aber als Kate die große Frau in dem langen Mantel sah, der ganz aus weißen Federn gemacht war, die Tasche in Form eines Schwans und den Hut auf dem Kopf der Frau, von dem ein Schwanenkopf sich wie ein Fragezeichen nach unten bog, wusste sie, dass ihre Hoffnung enttäuscht worden war.
    »Ich vermute, dies sind die Findelkinder«, sagte Mrs Lovestock und baute sich vor den Kindern auf. »Ihr Nachname ist P, sagen Sie?«
    »Ja, Mrs Lovestock«, zwitscherte Miss Crumley. Sie reichte der riesigen Frau nur bis zur Taille. »Es sind drei unserer Besten. Oh, ich liebe sie. Aber sosehr es mich schmerzen würde, mich von ihnen zu trennen, ich würde mich natürlich überwinden. Weiß ich doch, dass sie bei Ihnen ein wundervolles Zuhause erwartet. «
    »Hm.« Mrs Lovestock beugte sich vor, um die drei zu begutachten, wobei der Schwanenkopf auf ihrem Hut ebenfalls neugierig nach vorn rutschte.
    Kate warf einen Blick zur Seite und sah, dass Emma und Michael den Vogel mit großen Augen anstarrten.
    »Ich muss euch warnen«, sagte Mrs Lovestock. »Ich habe nichts für Unfug übrig. Ich dulde keine Rennerei, kein Schreien, Brüllen, kein lautes Gelächter, schmutzige Hände oder Füße, unhöfliche Bemerkungen – egal worüber …« Jedes Mal wenn sie etwas auflistete, was sie nicht duldete, nickte der Schwanenkopf zustimmend. »Was ich ebenfalls nicht leiden kann, sind Geplapper, Händeklatschen oder volle Taschen. Kinder mit vollen Taschen sind mir ein Gräuel.«
    »Oh, diese Kinder haben niemals etwas in ihren Taschen.
Das versichere ich Ihnen, Mrs Lovestock«, sagte Miss Crumley. »Rein gar nichts.«
    »Dagegen erwarte ich …«
    »Was ist das da auf Ihrem Kopf?«, fiel Emma ihr ins Wort.
    »Wie bitte?« Die Frau schaute sie verwirrt an.
    »Das Ding da auf Ihrem Kopf. Was soll das sein?«
    »Emma … «, sagte Kate warnend.
    »Ich weiß, was es ist«, sagte Michael.
    »Weißt du nicht.«
    »Weiß ich doch.«
    »Und? Was ist es?«, wollte Emma wissen.
    Mrs Lovestock wandte sich an die

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