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Emil und die drei Zwillinge

Emil und die drei Zwillinge

Titel: Emil und die drei Zwillinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erich Kästner
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nämlich von der Bahn abholen.“
    „Gegen sein Schicksal kann keiner an“, behauptete eine Stimme aus dem Straßengraben.
    Gustav blickte erschrocken auf sein Rad. „Aber wo ist denn der kleine Dienstag?“ rief er. „Er saß doch eben noch hinter mir!“ Sie blickten in den Straßengraben. Dort hockte der kleine Dienstag. Passiert war ihm nichts. Er war nur hoch im Bogen ins Gras geflogen. Er lachte den Freunden entgegen und sagte:
    „Die Ferien fangen ja gut an!“ Dann sprang er auf und schrie:
    „Parole Emil!“
    „Parole Emil!“ riefen sie alle vier und setzten einträchtig den Weg fort.

    Die Erwachsenen folgten weit hinten. Sie hatten überhaupt nichts gemerkt.
    „Dort liegt Theos Haus!“ sagte Klotilde Seelenbinder stolz und zeigte mit der Hand geradeaus.
    Es war ein reizendes, altmodisches Haus. Mitten in einem Garten voller Blumen, Beete und Bäume. ‚Villa Seeseite‘ stand am Giebel.
    Klotilde fuhr fort: „Was Sie links unten sehen, ist eine große gläserne Veranda. Mit Schiebefenstern. Darüber befindet sich ein offner Balkon. Für Sonnenbäder. Das Zimmer, das anschließt, habe ich für Herrn und Frau Justizrat hergerichtet. Es ist Ihnen doch recht, gnädige Frau?“
    „Alles, was Sie machen, ist mir recht“, sagte die Mutter des Professors freundlich.
    Das Dienstmädchen wurde rot. „Das Nebenzimmer gehört Emils Großmutter und Pony Hütchen. Die Jungens werden wir im Erdgeschoß unterbringen. Im Zimmer neben der Veranda.
    Im Nebenraum steht noch ein Sofa. Falls noch wer zu Besuch kommen sollte. Und ein zusammenklappbares Feldbett können wir auch noch aufschlagen. Gegessen wird in der Veranda. Bei schönem Wetter kann man natürlich auch im Garten essen. Obwohl im Freien das Essen schneller kalt wird. Aber man kann ja etwas drüberdecken.“ Sie sah sich um. „Wo sind denn eigentlich die Jungens hin? Sie müssen doch vor uns angekommen sein.“
    „Sie haben sich zu Bett gelegt“, sagte Emils Großmutter.
    „Und wenn Sie noch eine Weile so weiterreden, werden die Knaben bald ausgeschlafen haben und wieder aufstehen.“ Das Dienstmädchen blickte unsicher zu der kleinen alten Frau hin. „Bei Ihnen weiß man nie, wie Sie’s eigentlich meinen.“

    „Das ist Übungssache“, erklärte Pony. „Mein Vater sagt, Großmutter habe den Schalk im Nacken.“ Dann öffnete sie das Gartentor und rannte auf das Haus zu. Die Erwachsenen folgten ihr langsam und gaben Krögers Knecht Anweisung, wohin er die einzelnen Koffer und Taschen bringen solle.
    Hinterm Haus lag der größere Teil des Gartens. Dort stöberten die vier Jungen herum und suchten eine Garage. Für Gustavs Motorrad. Der Professor saß auf einer Bank, baumelte mit den Beinen und erklärte: „Es gibt offensichtlich zwei Möglichkeiten.
    Wir stellen die Maschine entweder ins Treibhaus zu den Tomaten. Oder in den Geräteschuppen.“
    „Im Treibhaus ist es zu warm“, vermutete Dienstag.
    Emil dachte nach. „Im Geräteschuppen liegen sicher Messer und andre scharfe Gegenstände rum. Das kann leicht über die Gummireifen gehen.“
    Gustav lief zu dem Schuppen hinüber, blickte hinein und zuckte die Achseln. „Da ist nicht einmal Platz für einen Rolle r, geschweige denn für meine schwere Maschine.“ Der Professor lachte. „Das nennst du eine schwere Maschine?“ Gustav war beleidigt. „Ohne Führerschein gibt’s keine schwerere. Mir ist sie schwer genug. Und wenn ich vorhin nicht so doll gebremst hätte, wärt ihr jetzt Knochenmehl.“
    „Wir werden im Treibhaus die Heizung abstellen“, schlug Dienstag vor.
    Der Professor schüttelte den Kopf. „Da bleiben doch die Tomaten grün!“
    „Was glaubst du, wie egal das den Tomaten ist, ob sie grün oder rot sind!“ rief Gustav. „Is ja alles halb so wichtig!“ Da kam Pony Hütchen anspaziert.
    Emil winkte ihr und fragte: „Weißt du keine Garage für Gustavs Motorrad?“
    Sie blieb stehen und sah sich suchend um. Dann zeigte sie ans Ende des Gartens. „Was für ein Gebäude ist denn das dort?“ Der Professor sagte: „Das ist der sogenannte Pavillon.“
    „Und wozu braucht man denselben?“ fragte das Mädchen.
    „Keine Ahnung“, entgegnete der Professor.
    Sie gingen zu dem Pavillon. Gustav schob sein Motorrad hinterher.
    Der Pavillon war ein Glashäuschen, in dem ein weißlackierter Tisch stand und eine grüne Gießkanne.
    „Großartig!“ rief der Professor. „Die geborene Garage!“ Pony Hütchen meinte: „Wenn ich nicht wäre!“ Sie öffnete die Tür. Der

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