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Emil und die drei Zwillinge

Emil und die drei Zwillinge

Titel: Emil und die drei Zwillinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erich Kästner
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also“, sagte der Kapitän freundlich. „So, und jetzt geht Onkel Schmauch Holz verkaufen.“ Er drehte sich um. „Herr Ober, zahlen!“
    Nach dem Essen rannten die Jungen zum Hafen hinunter.
    Nur Hans Schmauch blieb im Hotel. Er zog seine Kluft an und war wieder Pikkolo, als sei nichts gewesen. Die anderen holten aus dem Segelboot ,Kunigunde IV‘ den Marktkorb mit den übriggebliebenen Eßwaren heraus und überführten ihn feierlich in die Speisekammer der Villa. Gustav tat sich wichtig. „Heute hab’ endlich einmal ich Tagesdienst!“ rief er. Er legte die Bestandsliste auf den Küchentisch und führte darin, so gut er’s verstand, Buch. (Sehr gut verstand er’s nicht.) Dann schickten sie Jackie Pachulke ins Hotel, damit er seinen Koffer und seine sieben Zwetschgen hole. Sie stellten mittlerweile das unbenutzte Feldbett, von dem Klotilde seinerzeit erzählt hatte, in ihrem Zimmer auf. Denn im Hotel konnte Jackie ja nun nicht länger bleiben.
    Als das erledigt war, sagte der Professor: „Eigentlich müßten wir jetzt erst einmal ausführlich schlafen.“ Er hatte sich auf der Insel, trotz der südlichen Palme, erkältet und sprach gewaltig durch die Nase. „Doch wir müssen das Schlafen bis auf weiteres verschieben und zunächst einmal überlegen, was wir für Jackie tun können. Daß Mister Anders fünfzig Mark ausgespuckt hat, ist zwar ganz schön. Aber sehr alt kann der Junge damit nicht werden. Eltern hat er nicht. Geschwister hat er nicht. Wann er ein neues Engagement kriegt, wissen die Götter.
    Was schlagt ihr vor?“
    Der kleine Dienstag hob die Hand. „Wir gehen jetzt in den Garten. Wir sind vier Detektive, und der Garten hat vier Ecken.
    Jeder Detektiv setzt sich in eine Ecke und denkt angestrengt nach. Nach fünf Minuten treffen wir uns am Gartentisch wie - der. Und dann berichtet jeder, was ihm in seiner Ecke eingefallen ist.“
    Der Vorschlag wurde angenommen. Sie rannten in den Garten hinaus. Jeder in eine andere Ecke. Dort dachten sie nach.
    Das Wetter war beängstigend schön. Die Grillen spielten Mandoline. Die Heuschrecken sprangen von Grashalm zu Grashalm. Vom Erlenbruch her hörte man einen Pirol pfeifen.
    Fünf Minuten später trafen sie sich verabredetermaßen an dem großen runden Gartentisch und nahmen, ernst wie Schöffen, Platz. Emil sah sich um und sagte: „Ich habe das dumpfe Gefühl, daß einer fehlt.“
    „Gustav“, stellte Dienstag fest.
    Sie rannten in Gustavs Ecke. Der Motorradmeister lag längelang im Gras und schlief.
    Der Professor rüttelte ihn kräftig. „He, junger Mann!“ Gustav öffnete mühselig die Augen. „Was’n los?“
    „Du solltest doch nachdenken“, sagte der kleine Dienstag streng.
    Gustav setzte sich auf. „Wie soll man denn nachdenken können, wenn ihr einen stört ?“

    „Ach so!“ rief Emil. „Du hast nachgedacht! Und was ist dir eingefallen?“
    „Nichts, ihr Feuertüten!“
    Sie lachten. Dann zogen sie ihn hoch und trabten zu dem Tisch zurück.
    „Die Sitzung ist eröffnet“, erklärte der Professor. „Emil hat das Wort.“
    Emil stand auf. „Werte Zuhörer! Am Freitag, das ist übermorgen, wird hier in Korlsbüttel, in den Leuchtturmlichtspie - len, der Film ,Emil und die Detektive‘ aufgeführt. Wir hatten uns vorgenommen, uns nicht zu erkennen zu geben und uns den Film als ganz harmlose Zuschauer anzusehen. Wir können nun aber, glaube ich, Jackie helfen, wenn wir das Geheimnis lüften und dem Kinobesitzer mitteilen, wer wir sind. Es widerspricht zwar unseren Prinzipien und geht uns gegen den Strich.
    Aber in der Not frißt der Teufel Fliegen. Der Kinobesitzer kann dann zum Beispiel eine Anzeige in der Zeitung erscheinen lassen. Oder er kann über das Plakat, das an den Anschlagsäulen hängt, einen Zettel kleben lassen, auf dem steht, daß die Detektive bei einigen Aufführungen persönlich anwesend sein werden. Dann kommen vielleicht mehr Kinder in sein Kino als sonst.
    Und dafür, daß er durch uns mehr verdient, kann er dem Jackie die Einnahmen der ersten Vorstellung schenken.“ Emil setzte sich.
    Die andern nickten nachdenklich.
    »Erhebt sich kein Widerspruch?“ fragte der Professor. „Der Vorschlag ist ungewöhnlich ausgezeichnet. Wir werden uns, um Jackie helfen zu können, zu erkennen geben müssen.“ Er machte eine Pause. „Emils Vorschlag ist einstimmig angenommen. Es bleibt uns nichts andres übrig. So. Und nun erteile ich mir das Wort. Ich schlage vor, daß einer von uns zu der Redaktion

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