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Emma im Glück

Emma im Glück

Titel: Emma im Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja von Vogel
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würde auch ohne ihn meinen Spaß haben.
    In letzter Zeit hatten wir uns sowieso kaum gesehen. Seit der verpatzten Geburtstagsüberraschung war irgendwie der Wurm drin. Bastian musste fürs Pfingstturnier trainieren und ich war mit der Schule, dem Schwimmtraining, Lili und den Hochzeitsvorbereitungen beschäftigt gewesen. Wir sahen uns zwar in der Schule, aber die Pausen waren zu kurz, um sich richtig zu unterhalten. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass Bastian mir aus dem Weg ging. Ich hatte sogar schon überlegt, ob ich vielleicht Schluss machen sollte. Aber bei dem Gedanken war mir ganz schlecht geworden. Ich war nun schon so lange mit Bastian zusammen, dass ich mir ein Leben ohne ihn gar nicht mehr vorstellen konnte. Obwohl – eigentlich lebten wir schon seit einer Weile komplett aneinander vorbei …
    Der Pfarrer sagte etwas und plötzlich standen alle auf. War jetzt etwa schon die Trauungszeremonie dran? Mist, warum hatte ich bloß nicht aufgepasst? Nervös spielte ich mit meinem Armband herum – dem Armband, das Bastian mir geschenkt hatte.
    »Gertrud Miesbach und Gerhard Pauli sind heute in diese Kirche gekommen, um vor Gott den heiligen Bund der Ehe zu schließen«, verkündete der Pfarrer. »Gerhard Pauli, willst du die hier anwesende Gertrud Miesbach zur Frau nehmen, sie lieben und ehren, bis dass der Tod euch scheidet?«
    Pfarrer Pauli nahm Omas Hand und drückte sie. Es war mucksmäuschenstill in der Kirche. Alle schienen den Atem anzuhalten. Genau in diesem Moment riss das Gummiband an meinem Handgelenk. Die Perlen aus Peru kullerten auf den Steinboden. Das Geräusch klang in der stillen Kirche so laut wie ein Donnergrollen. Mit vor Schreck weit aufgerissenen Augen starrte ich auf die Perlen, die sich vor dem Altar verteilten und immer weiter rollten. Einige kullerten sogar unter die Bänke. Ich sah, wie sich ein paar Gäste danach bückten. Papa hielt triumphierend eine dunkelblaue Perle hoch und grinste mir zu.
    Ich wurde knallrot und schaute schnell zu Oma. Hoffentlich war sie nicht sauer. Was sollte ich denn nun machen? Die Perlen einsammeln? Jetzt gleich? Oder erst nach dem Gottesdienst? Omas Mundwinkel zuckten. Sie sah aus, als würde sie gleich losprusten. Aber Pfarrer Pauli zwickte sie leicht in die Seite und sie riss sich zusammen.
    Der Pfarrer tat so, als wäre nichts passiert. Er stellte seine Frage einfach noch einmal: »Willst du, Gerhard Pauli, die hier anwesende Gertrud Miesbach zur Frau nehmen, sie lieben und ehren, bis dass der Tod euch scheidet?«
    Gerhard räusperte sich. Dann sagte er laut und deutlich: »Ja.«
    Der Pfarrer wandte sich an Oma. »Und willst du, Gertrud Miesbach, den hier anwesenden Gerhard Perle … äh … Pauli zum Mann nehmen, ihn lieben und ehren, bis dass der Tod euch scheidet?«
    Omas Mundwinkel zuckten schon wieder. Ihre Stimme klang etwas wackelig, als sie antwortete. »Ja, ich will!«
    In der ersten Reihe zog Mama ein Taschentuch hervor und putzte sich die Nase. Ihre Augen glänzten verdächtig. Gesa blinzelte ebenfalls. Und Mona heulte wie ein Schlosshund. Die Tränen strömten nur so über ihre Wangen. Sie hat schon immer ziemlich nah am Wasser gebaut. Wenn sie einen ihrer Kitschromane liest, heult sie auch jedes Mal.
    »Hiermit erkläre ich euch zu Mann und Frau!«, verkündete der Pfarrer.
    Gerhard nahm Oma in die Arme und küsste sie. Alle Gäste applaudierten. Und ich hätte vor lauter Rührung auch fast losgeheult. Hochzeiten sind so schön!

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    18 . Kapitel
    Die Party beginnt
    N ach dem Gottesdienst strömten die Gäste nach draußen. Auf dem Kirchenvorplatz sollte es einen Sektempfang geben. Ich sammelte schnell die Perlen auf, die überall vor dem Altar verstreut lagen. Mona half mir. Ihre Nase war knallrot und ihre Augen sahen völlig verheult aus.
    »War das nicht wunderschön?« Sie seufzte. »Ich will später auf jeden Fall auch in der Kirche heiraten. Das ist ja so romantisch!«
    Ich betrachtete düster die glänzenden Perlen in meiner Hand. »Erst mal musst du jemanden zum Heiraten finden. Ich glaube, ich heirate nie, sondern gründe eine WG mit meinen besten Freunden.«
    »Und was ist mit Bastian?«, erkundigte sich Mona.
    Ich zuckte mit den Schultern. »Was soll schon mit ihm sein? Er ist nicht gekommen. Oder siehst du ihn vielleicht irgendwo?« Ich wusste selbst nicht, warum ich so pampig zu Mona war. Sie konnte schließlich nichts dafür, dass Bastian mich versetzt hatte. »Tut mir leid«, murmelte ich. »Aber ich hatte bis

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