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Emma traut sich was

Emma traut sich was

Titel: Emma traut sich was Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja von Vogel
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Tussi. Dabei hatte er mir doch versprochen, er würde versuchen, sich wieder mit Mama zu vertragen! Jetzt würden er und Mama sich bestimmt wieder ankeifen und vielleicht durfte Papa auch nicht mehr zum Abendbrot zu uns kommen. Und das war alles nur seine Schuld!
    Ich merkte, wie mir die Tränen in die Augen stiegen. Aber ich wollte nicht vor allen Leuten losheulen, darum ließ ich meinen halb vollen Eisbecher stehen und sprang auf.
    »Was ist denn los, Emma?«, fragte Papa. »Bleib doch hier!«
    »Ich muss zum Schwimmtraining«, sagte ich mit wackeliger Stimme. »Und darauf, dass ich dich bei deiner neuen Tussi besuche, kannst du lange warten!«
    Ich griff nach meiner Tasche und rannte los. Gerade noch rechtzeitig. Die ersten Tränen liefen schon über mein Gesicht.
    »Emma!«, rief Papa mir hinterher. Aber ich drehte mich nicht um.

 
 
17. Kapitel
Oma hat
Neuigkeiten
     
    uper, Emma!«, rief Bruno, unser Schwimmtrainer, und hielt seine Stoppuhr hoch. »Das ist eindeutig eine neue Bestzeit! Hast du in den Ferien trainiert?«
    Ich hielt mich am Beckenrand fest und schüttelte den Kopf. Sagen konnte ich nichts, weil ich erst mal wieder zu Atem kommen musste. Ich schnaufte wie ein altes Walross. Natürlich hatte ich in den Ferien kein einziges Mal trainiert, darum war ich auch so schlecht in Form. Aber nach dem Treffen mit Papa war ich so fuchsteufelswild gewesen, dass ich mich irgendwie abreagieren musste. Und das kann ich nun mal am besten beim Schwimmen.
    Plötzlich tauchte eine Hand vor meinem Gesicht auf und ich schaute nach oben. Die Hand gehörte zu Bastian. Ganz automatisch griff ich danach und Bastian half mir aus dem Wasser.
    »Wahnsinnszeit«, sagte er und nickte mir anerkennend zu. »Herzlichen Glückwunsch.«
    »Danke.«
    Wir standen uns am Beckenrand gegenüber. Ich wollte eigentlich noch etwas sagen, aber ich wusste nicht, was. Mein Kopf war mal wieder wie leer gefegt.
    Und dann war der Moment auch schon vorbei. Vielleicht sollte ich statt Postkarten lieber verpasste Gelegenheiten sammeln. Davon gibt es in meinem Leben nämlich jede Menge. Und ständig kommen neue hinzu. »Weiter geht's!«, rief Bruno und klatschte in die Hände. »Stellt euch in zwei Reihen auf, als Nächstes machen wir Brustschwimmen.«

    Nach dem Schwimmtraining hatte ich wieder etwas bessere Laune. Bastian hatte mir während des Trainings noch zweimal zugelächelt. Das hatte mich so durcheinander gebracht, dass ich einen Startsprung komplett verpatzt hatte. Aber das war mir egal. Wichtig war nur, dass unsere Beziehungspause jetzt vielleicht doch bald zu Ende war.
    Zum Abendbrot hatten Oma und Gesa Vollkornnudelsalat und Gemüsebratlinge gemacht.
    »Gesunde Ernährung ist ja schön und gut«, sagte Oma, als wir alle am Tisch saßen. »Aber ab und zu braucht der Mensch auch ein richtiges Stück Fleisch.«
    Sie holte die Pfanne vom Herd und nahm den Deckel ab. In der Pfanne brutzelten fünf Schnitzel. Mir lief das Wasser im Mund zusammen. Jetzt merkte ich erst, was für einen Hunger ich hatte. Nach dem Schwimmtraining könnte ich immer ein ganzes Schwein verdrücken. Aber ein Schnitzel war für den Anfang auch nicht schlecht.
    »Wer möchte ein Schnitzel?«, fragte Oma. Sofort hielten Klaus, Tim und ich ihr unsere Teller hin. »Das ist richtig gutes Fleisch, vom Bio-Schlachter in Dederstadt«, erklärte Oma.
    »Seit wann kaufst du denn beim Bio-Schlachter ein?«, fragte Mama.
    »Seit ich mich bewusster ernähre«, sagte Oma. »Und glückliche Schweine sollen ja gleich noch mal so gut schmecken. Also dann, guten Appetit allerseits.«
    »Guten Appetit«, antworteten wir im Chor – alle bis auf Klaus, der sich schon den ersten Bissen in den Mund gestopft hatte.
    »Wo ist denn eigentlich Rudi heute?«, fragte Oma. »Kommt er gar nicht zum Essen?«
    Mama schüttelte den Kopf. »Nein, er ist doch gestern in sein neues Zimmer eingezogen und muss sich jetzt erst mal dort einrichten.«
    Ich warf Mama einen schnellen Blick zu. Sie sah nicht so aus, als würde ihr Papas Umzug etwas ausmachen. Ihre Stirn war glatt, keine Spur von Ärgerfalten, und sie hatte auch keine schmalen Lippen. Vielleicht wusste sie noch gar nichts davon, dass diese Carolin auch in der WG wohnte. Ich überlegte gerade, ob ich es ihr sagen sollte, da klopfte Oma mit dem Messer gegen ihr Wasserglas.
    »Ich möchte euch gerne etwas Wichtiges mitteilen«, verkündete sie. »Eigentlich hätte ich Rudi auch gerne dabeigehabt, aber das lässt sich jetzt nicht ändern.«
    Sie

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