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Emma

Emma

Titel: Emma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura-Marí D'Angelo
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damit verbinden ließ. „Solltest du nicht das neue Gesicht von
Salfiore werden?“
    Täuschte
sie sich oder huschte ein boshafter Zug über sein Gesicht bei dieser Andeutung?
    „Und
genau damit wieder an seiner Angel zappeln?“, stieß sie wütend hervor. „Auf gar
keinen Fall, das kommt überhaupt nicht in Frage! Nino, du kannst mir doch
sicher was anderes besorgen, oder nicht? Du hast doch überall Beziehungen, es
kostet dich nur einen Anruf und ich bin nicht mehr vom großen Gandolfo abhängig!“
    „So
einfach, wie du dir das vorstellst, dürfte das heutzutage nicht mehr sein,
weißt du?“, gab er nüchtern zu bedenken. „Du bist inzwischen – wie alt?“
    „Fünfunddreißig“,
murmelte sie düster.
    „Genau,
fünfunddreißig. Da bist du für die einen zu alt und für die anderen viel zu
jung! Und wie ich sehe, hast du auch noch zugenommen in den letzten Jahren –
dir ging es offensichtlich zu gut!“
    Anklagend
wies er auf ihre Taille. Emma senkte schuldbewusst den Kopf. Ninos Aussage war
leider richtig, besonders die Zeit mit Gandolfo hatte sie zwei oder drei
überflüssige Kilos gekostet. Emma seufzte ungehalten. Wenn es nach Davide
gegangen wäre, hätte er sie sowieso gemästet wie eine Weihnachtsgans, aber
damit war ja nun zum Glück Schluss!
    „Du
hast weder eine besondere Karriere vorzuweisen noch hast du irgendeinen Ruf in
der Szene! Wir könnten dich natürlich auch als Gandolfos Ex-Geliebte
vermarkten, dann würden sie sich bestimmt die Klinke in die Hand geben!“, fuhr
er erbarmungslos fort, „aber ich denke nicht, dass du davon so angetan wärest!
Du hast es damals vorgezogen, dir einen sicheren Job in einem warmen Nest zu suchen
und nun bist du eben aus diesem Nest gefallen, das kommt vor!“
    Emma
glaubte ihren Ohren nicht zu trauen und sprang so abrupt auf, dass der Stuhl
hinter ihr zu Boden ging.
    „Hätte
ich mir ja denken können, dass du mir noch immer sauer bist deswegen und mir
nicht helfen willst!“ fauchte sie, ehe sie sich ernüchtert zur Tür wandte. „Es
war ein Fehler, hierher zu kommen“, meinte sie bitter, „ich hätte es wissen
müssen, schon als du erzählt hast, dass du mit ihm essen warst! Er hat
auch dich um den Finger gewickelt, das kann er ja so gut!“
    „Bleib
und setz dich!“, die unerwartete Schärfe in Pavones Stimme tat ihre Wirkung.
Emma blieb widerwillig stehen. „Ich sagte, setz dich!“, wiederholte er seine
Aufforderung nun sanfter.
    Wie
er erwartet hatte, war sie durch seine gespielte Härte etwas von ihrem Trip
heruntergekommen, hob den Stuhl auf und setzte sich wieder ihm gegenüber. Ihr
Blick verriet weitaus mehr Konzentration und Aufmerksamkeit als noch fünf
Minuten zuvor.
    „Und
jetzt reiß dich mal zusammen und sag mir in Ruhe, was du von mir erwartest,
einverstanden? Und dann werde ich dir in aller Deutlichkeit sagen, was ich für
dich tun kann. Wir machen das entweder so oder gar nicht, ist das bei dir
angekommen, Emma?“
    Sie
nickte wortlos.
    „Also,
was brauchst du?“
    „Arbeit.
Ich muss und will arbeiten. Was, denkst du, hätte ich in Zukunft machen sollen?
In Davides Wohnung auf ihn warten, Zeitung lesen, fernsehen und mich mit seinem
Butler um die Menüfolge beim Abendessen streiten? Alle glauben immer, es sei so
toll, die Freundin eines reichen Mannes zu sein, aber ich sage dir mal eines:
dafür muss man geboren sein, glaub mir! Mich jedenfalls hat das gewaltig
genervt! Ich kann es einfach nicht als meinen einzigen Lebensinhalt betrachten,
nur auf einen Mann zu warten! Und genau das werde ich auch nie tun und jetzt
noch viel weniger! Ich will von Gandolfo und seinen ganzen Winkelzügen
unabhängig sein, will mich auf keinen Fall an irgendeinen seiner komischen
Geschäftspartner verschachern lassen! Und ich brauche vorübergehend eine
Unterkunft, bis ich mich in meiner Wohnung wieder sicher fühlen kann.“
    „Was
soll das denn heißen?“, fragte Nino tadelnd, „trachtet dir etwa jemand nach dem
Leben? Hör mal, Mädchen, wir befinden uns hier in der echten Welt, nicht in
einem Spionagekrimi!“
    Emma
schnaubte. „Na, das nicht gerade, aber wo wird Gandolfo wohl zuerst auftauchen,
wenn er ein paar seiner noblen Geschenke zurückbekommt und dann begreift, dass
ich von ihm nichts mehr wissen will?“
    „Erkläre
dich!“, forderte er sie auf und Emma berichtete ihm, dass sie, als sie in der
Personalabteilung ihre Kündigung eingereicht hatte, gleichzeitig einen Umschlag
mit ein paar von Gandolfos Geschenken zur

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