Enders Spiel
Weise.«
»Aber sollten sie sich nicht trotzdem nach wie vor wie Kinder verhalten? Sie sind nicht normal. Sie verhalten sich wie ⦠ein historisches Drama. Napoleon und Wellington. Cäsar und Brutus.«
»Wir versuchen, die Welt zu retten, nicht das verwundete Herz zu heilen. Sie sind zu mitleidig.«
»General Levy hat für niemanden Mitleid. Alle Videos zeigen das. Aber tun Sie diesem Jungen nicht weh.«
»Machen Sie Witze?«
»Ich meine, tun Sie ihm nicht mehr weh, als Sie müssen.«
Alai saà Ender beim Essen gegenüber. »Ich habe endlich herausgefunden, wie du diese Botschaft geschickt hast. Die unter Bernards Namen.«
»Wer, ich?«, fragte Ender.
»Nun komm schon, wer denn sonst? Bernard war es bestimmt nicht. Und Shen ist nicht allzu toll am Computer. Und ich weiÃ, dass ich es nicht war. Wer bleibt dann noch? Ist ja auch egal. Ich habe jedenfalls herausgefunden, wie man einen neuen Schülereintrag fälscht. Du hast ganz einfach einen Schüler namens Bernard-Leerstelle erfunden. B-E-R-N-A-R-D-Leerzeichen â deswegen hat der Computer ihn nicht als Wiederholung eines anderen Schülers rausgeworfen.«
»Klingt, als könnte es funktionieren«, sagte Ender.
»Okay, okay. Es funktioniert tatsächlich. Aber du hast das praktisch am ersten Tag geschafft.«
»Oder jemand anderes. Vielleicht hat es ja Dap getan, um Bernard daran zu hindern, zu viel Einfluss zu erlangen.«
»Ich habe noch etwas herausgefunden. Wenn ich es mit deinem Namen versuche, klappt es nicht.«
»Ach?«
»Alles mit Ender darin fliegt sofort wieder raus. Ich kann auch absolut nicht in deine Speicher gelangen. Du hast dein eigenes Sicherungssystem eingerichtet.«
»Vielleicht.«
Alai grinste. »Ich bin gerade reingegangen und habe die Speicher von einem aus unserer Gruppe mit Datenmüll überflutet. Er ist mir beim Knacken des Systems direkt auf den Fersen. Ich brauche Schutz, Ender. Ich brauche dein System.«
»Wenn ich dir mein System gebe«, sagte Ender, »weiÃt du, wie ich es mache, und dann überflutest du mich mit Datenmüll.«
»Du redest von mir?«, fragte Alai. »Ich bin der herzallerliebste Freund, den du hast!«
Ender lachte. »Ich werde ein System für dich einrichten.«
»Jetzt?«
»Kann ich erst zu Ende essen?«
»Du isst nie zu Ende.«
Das stimmte. Auf Enders Tablett war nach einer Mahlzeit immer noch Essen übrig. Ender blickte auf den Teller und kam zu dem Schluss, dass er fertig sei. »Dann lass uns gehen.«
Als sie die Unterkünfte erreichten, hockte Ender sich neben sein Bett und sagte: »Hol dein Pult und bring es hier herüber, ich zeig dir, wieâs geht.« Aber als Alai sein Pult zu Enders Bett brachte, saà Ender bloà da, und sein Spind war immer noch verschlossen.
»Was ist los?«, fragte Alai.
Als Antwort legte Ender seine Handflächen auf den Spind. »Unbefugter Zugriffsversuch«, verkündete der. Er öffnete sich nicht.
»Da ist dir aber jemand auf der Nase herumgetanzt, Mama«, sagte Alai. »Jetzt bist du ganz schön angeschissen.«
»Bist du sicher, dass du mein Sicherungssystem noch willst?«
Ender stand auf und entfernte sich von seinem Bett.
»Ender«, sagte Alai.
Ender wandte sich um. Alai hielt einen kleinen Zettel in der Hand.
»Was ist das?«
Alai schaute zu ihm auf. »WeiÃt duâs nicht? Das hier lag auf deinem Bett. Du musst draufgesessen haben.«
Ender nahm ihm den Zettel ab.
ENDER WIGGIN
ZUGETEILT SALAMANDER - TRUPP
KOMMANDANT BONZO MADRID
GÃLTIG AB SOFORT
KODE GRÃN GRÃN BRAUN
KEINE BESITZTÃMER ÃBERSTELLT
»Du bist clever, Ender, aber im Kampfraum bist du auch nicht besser als ich.«
Ender schüttelte den Kopf. Ihn jetzt zu befördern war das Dümmste, was er sich denken konnte. Niemand wurde befördert, bevor er acht Jahre alt war. Ender war noch nicht einmal sieben. Und Startgruppen traten gewöhnlich gemeinsam in die Trupps ein, sodass die meisten Trupps gleichzeitig einen neuen Jungen bekamen. Aber auf den anderen Betten lagen keine Gestellungsbefehle.
Ausgerechnet, als die Dinge sich langsam einrenkten. Ausgerechnet, als Bernard mit jedem auskam, sogar mit Ender. Ausgerechnet als Ender anfing, mit Alai echte Freundschaft zu schlieÃen. Ausgerechnet, als sein Leben endlich lebenswert wurde.
Ender langte hinunter, um Alai
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