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Enders Spiel

Enders Spiel

Titel: Enders Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
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Judenjunge der Extraklasse, und du bist nichts als ein dummer Schrumpelschwanz von einem Goi. Vergiss das nicht.«
    Seit die I . F. formiert worden war, war der Strategos der militärischen Streitkräfte immer ein Jude gewesen. Es gab einen Mythos, dass jüdische Generäle keine Kriege verloren. Und bisher stimmte es noch. Deshalb träumten alle Juden in der Kampfschule davon, Strategos zu werden, und es verlieh ihnen von Anfang an Prestige. Es verursachte auch Ressentiments. Der Rattentrupp wurde oft die Itzigtruppe genannt, halb bewundernd, halb in Parodie auf Mazer Rackhams Blitztruppe. Es gab viele, die sich gerne daran erinnerten, dass während der Zweiten Invasion, wo doch ein amerikanischer Jude Strategos im Globalkommando der I . F.-Verteidigung und ein russischer Jude Polemarch der Flotte gewesen war, es Mazer Rackham, ein wenig bekannter, zweimal vors Kriegsgericht gestellter Maori-Neuseeländer gewesen war, dessen Blitztruppe die Krabblerflotte sprengte und schließlich beim Gefecht rings um den Saturn vernichtete.
    Wenn Mazer Rackham die Welt retten konnte, dann machte es nicht das Geringste aus, ob man Jude war oder nicht, sagten die Leute.
    Aber es machte etwas aus, und Rose die Nase wusste das. Er machte sich über sich selbst lustig, um den spöttischen Kommentaren von Antisemiten zuvorzukommen – fast jeder, den er in der Schlacht besiegte, wurde wenigstens eine Zeit lang Judenhasser –, aber er vergewisserte sich auch, dass jeder wusste, wer er war. Sein Trupp stand auf dem zweiten Platz und griff nach dem ersten.
    Â»Ich hab dich genommen, Goi, damit die Leute nicht denken, ich würde nur gewinnen, weil ich tolle Soldaten habe. Sie sollen wissen, dass ich mit jedem kleinen Pups von einem Soldaten wie dir immer noch gewinnen kann. Wir haben hier nur drei Regeln. Tu, was ich dir sage, und piss nicht ins Bett.«
    Ender nickte. Er wusste, dass Rose von ihm erwartete, nach der dritten Regel zu fragen. Also tat er es.
    Â»Das waren drei Regeln. Wir sind hier nicht so gut in Mathe.« Die Botschaft war klar: Gewinnen ist wichtiger als alles andere.
    Â»Deine Trainingsstunden mit halbärschigen kleinen Startis sind vorbei, Wiggin. Aus. Du bist jetzt in einem Trupp von großen Jungs. Ich werde dich in Dink Meekers Zug stecken. Von jetzt an ist, soweit es dich betrifft, Dink Meeker Gott.«
    Â»Und wer bist du dann?«
    Â»Der Personaloffizier, der Gott eingestellt hat.« Rose grinste. »Und dir ist verboten, dein Pult wieder zu benutzen, bevor du nicht zwei feindliche Soldaten in derselben Schlacht eingefroren hast. Dieser Befehl erfolgt aus Gründen der Selbstverteidigung. Ich höre, du bist ein Programmiergenie. Ich will nicht, dass du an meinem Pult herumfummelst.«
    Alle brachen in Gelächter aus. Es dauerte einen Augenblick, bis Ender begriff, warum. Rose hatte sein Pult darauf programmiert, ein überlebensgroßes Bild männlicher Genitalien zu projizieren und in Bewegung zu versetzen. Sie wippten vor und zurück, während Rose das Pult auf seinem nackten Schoß hielt. Das ist genau die Art von Kommandant, an die mich Bonzo abgeben würde, dachte Ender. Wie gewinnt ein Junge Kämpfe, der seine Zeit so verbringt?
    Ender fand Dink Meeker im Spieleraum; er spielte nicht, sondern saß bloß da und schaute zu. »So ein Typ hat mich zu dir geschickt«, sagte Ender. »Ich bin Ender Wiggin.«
    Â»Ich weiß«, sagte Meeker.
    Â»Ich bin in deinem Zug.«
    Â»Ich weiß.«
    Â»Ich bin ziemlich unerfahren.«
    Dink sah zu ihm hoch. »Sieh mal, Wiggin, das weiß ich alles. Warum, glaubst du, habe ich Rose gebeten, dich für mich einzukaufen?«
    Er war nicht abgeschoben, er war aufgegabelt worden, man hatte nach ihm verlangt. Meeker wollte ihn. »Warum?«, fragte Ender.
    Â»Ich habe deine Übungsstunden mit den Startis beobachtet. Ich denke, du bist recht vielversprechend. Bonzo ist dumm, und ich wollte, dass du eine bessere Ausbildung bekommst, als Petra sie dir geben kann. Alles, was sie kann, ist schießen.«
    Â»Das musste ich lernen.«
    Â»Du bewegst dich immer noch, als hättest du Angst, dir die Hosen nass zu machen.«
    Â»Dann bring’s mir bei.«
    Â»Dann lerne.«
    Â»Ich werde die Übungsstunden in meiner Freizeit nicht aufgeben.«
    Â»Ich will gar nicht, dass du sie aufgibst.«
    Â»Aber Rose die Nase will es.«
    Â»Rose die Nase kann dich nicht daran

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