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Enders Spiel

Enders Spiel

Titel: Enders Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
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und nehmen Kurs auf die Tür. Jetzt!«
    Auf sein Signal hin barsten die drei Sterne, als jeder Junge sich in eine andere Richtung, aber in solch einem Winkel abstieß, dass er von einer Wand abprallen und auf die Tür zusteuern konnte. Da sämtliche Feinde sich in der Mitte des Raumes aufhielten, wo Kursänderungen weitaus schwieriger waren, war es ein leicht auszuführendes Manöver.
    Ender hatte sich selbst so postiert, dass er sich mit dem eingefrorenen Soldaten treffen würde, den er gerade als Geschoss benutzt hatte. Der Junge war jetzt nicht mehr starr, und er ließ zu, dass Ender ihn fing, herumwirbelte und in Richtung Tür losschickte. Unglücklicherweise war das unvermeidliche Resultat der Aktion für Ender, sich in die entgegengesetzte Richtung zu bewegen – und mit verringerter Geschwindigkeit. Er trieb nun ziemlich langsam und an dem Ende des Kampfraumes dahin, wo die älteren Jungen versammelt waren. Er veränderte seine Lage und konnte sehen, dass alle seine Soldaten sicher an der gegenüberliegenden Wand versammelt waren.
    In der Zwischenzeit hatte der wütende und desorganisierte Feind ihn ausgemacht. Ender berechnete, wie rasch er die Wand erreichen würde, damit er sich wieder abstoßen konnte. Nicht schnell genug. Mehrere Feinde hatten sich schon in seine Richtung abgestoßen. Ender war überrascht, Stilsons Gesicht unter ihnen zu sehen. Dann erschauerte er und begriff, dass er sich geirrt hatte. Indes war es immer noch die gleiche Situation, und diesmal würden sie nicht stillsitzen und eine Zweikampfentscheidung abwarten. Es gab keinen Anführer, soweit Ender wusste, und diese Jungen waren erheblich größer als er.
    Immerhin hatte er im Nahkampfkurs einige Dinge über Gewichtsverlagerung gelernt – und über die Physik beweglicher Körper. Spielschlachten gingen fast nie in Kämpfe Mann gegen Mann über; man stieß nie mit einem Gegner zusammen, der nicht eingefroren war. In den wenigen Sekunden, die ihm blieben, versuchte Ender also, sich für den Empfang seiner Gäste in die richtige Lage zu bringen.
    Zum Glück wussten sie so wenig über Null-G-Kämpfe wie er, und die paar, die versuchten, ihn zu boxen, stellten fest, dass es ziemlich wirkungslos war, zu einem Schwinger auszuholen, da ihre Körper sich genauso schnell rückwärtsbewegten wie ihre Fäuste vorwärts. Aber es waren einige in der Gruppe, die ihm die Knochen brechen wollten, wie Ender bald erkannte. Er hatte jedoch nicht vor, das abzuwarten.
    Er erwischte einen der Schläger beim Arm und drehte ihn, so fest er konnte. Das schleuderte Ender aus der Bahn der ersten Angriffswelle, auch wenn er immer noch nicht näher an die Tür herankam. »Bleibt da!«, schrie er seinen Freunden entgegen, die sich offensichtlich für eine Rettungsaktion formierten. »Bleibt bloß da!«
    Jemand erwischte Ender beim Fuß. Der feste Griff gab Ender etwas Hebelwirkung; er war imstande, dem anderen Jungen fest aufs Ohr und gegen die Schulter zu treten, sodass dieser aufschrie und losließ. Wenn der Junge genau in dem Augenblick losgelassen hätte, als Ender nach unten trat, hätte ihn das weitaus weniger verletzt und es Ender ermöglicht, das Manöver als Starthilfe zu benutzen. Stattdessen hatte sich der Junge zu gut festgehalten; sein Ohr war zerrissen und verlor Blut, und Ender driftete sogar noch langsamer.
    Ich tue es schon wieder, dachte Ender. Ich verletze wieder Menschen, nur um mich zu retten. Warum lassen sie mich nicht in Frieden, damit ich ihnen nicht wehtun muss?
    Drei weitere Jungen näherten sich ihm jetzt aus verschiedenen Richtungen, und diesmal handelten sie gemeinsam. Trotzdem mussten sie ihn immer noch packen, bevor sie ihm etwas antun konnten. Ender verlagerte seine Position rasch so, dass zwei von ihnen seine Füße packen würden und seine Hände frei blieben, um sich mit dem dritten zu befassen.
    Tatsächlich, sie schluckten den Köder! Ender packte die Schultern des dritten Jungen und zog ihn abrupt hoch, wobei er ihm den Helm ins Gesicht stieß. Wieder ein Schrei und ein Sprühregen aus Blut. Die zwei Jungen, die seine Beine hatten, ruckten heftig daran und verdrehten sie. Ender warf den Jungen mit der blutenden Nase gegen einen von ihnen; sie verhedderten sich, und Enders Bein kam frei. Danach war es einfach, den Griff des anderen Jungen als Hebel zu benutzen, um ihm fest in den

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