Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Enders

Enders

Titel: Enders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lissa Price
Vom Netzwerk:
deine Gedanken einzudringen. Und mit diesem Gefühl muss ich jede Minute des Tages leben. Manchmal ist es so schlimm, dass ich den Chip am liebsten eigenhändig herausreißen würde.«
    »Das verstehe ich«, sagte er. »Aber du weißt auch, dass das dein sicherer Tod wäre.«
    »Ich wäre zumindest bereit, mich als Testperson zur Verfügung zu stellen, wenn jemand den Versuch wagen sollte, das Ding zu entfernen.«
    »Bis jetzt ist uns das noch nie gelungen. Ich meine, Redmond hat natürlich nicht mit Menschen experimentiert, aber wir führten eine Reihe von Tests mit Versuchstieren durch. Kein einziges überlebte die Operation.«
    »Erzähl mir nicht so was. Ich brauche gute Nachrichten.« Ich schleuderte die Papierkugel in einen Abfallkorb. »Ich muss daran glauben können, dass Tyler und ich eines Tages von diesem Chip befreit sein werden. Dass wir von deinem Vater befreit sein werden. Ich bin sicher, dass es noch mehr Metallos gibt, die so denken.«
    Ich fixierte die Grünpflanze auf dem Tisch und merkte, dass ich wieder alles verschwommen sah.
    »Callie?«
    Hydens Stimme erreichte mich aus weiter Ferne.
    Diesmal kamen Helenas Erinnerungen aus den Räumen von Prime Destinations. Bilder von Spender-Mädchen, untermalt von Worten. Skifahrerin, Snowboarderin, Balletttänzerin. Die Stimme von Tinnenbaum, dem geschmeidigen Verkäufer besonderer Talente und Fertigkeiten. Ein Aufwallen von Gefühlen bei Helena.
    Glückliche Gesichter – keine Ahnung, worauf sie sich da einlassen – rette sie!
    »Callie?«
    Die Erinnerung verblasste. Aber Helenas Zielstrebigkeit blieb. Ich wusste, was wir zu tun hatten.
    »Wir werden die übrigen Metallos ausfindig machen«, sagte ich.

kapitel 7 Hyden starrte mich an, als hätte ich eine Fremdsprache benutzt. Ich warf einen Blick auf die Grünpflanze in der Mitte des Konferenztisches. Ihre Blätter waren wieder scharf umrandet.
    »Wir müssen die anderen Metallos suchen, die Spender, die dein Vater für seine Kunden bereithielt«, sagte ich. »Und sie in Sicherheit bringen.«
    »Und wo?« Er sah sich im Besprechungsraum um. »Hier etwa?«
    »Wo sonst? Die Laboranlage ist groß. Sie liegt tief unter der Erde. An die Metallos, denen wir hier Schutz bieten, kommt dein Vater nicht mehr heran. Er kann sie weder für seine Zwecke nutzen noch ihre Chips sprengen. Bis ihr beide, du und Redmond, einen Weg gefunden habt, deinem Vater endgültig das Handwerk zu legen, sind sie hier am besten aufgehoben.«
    Hyden verschränkte die Hände im Nacken und starrte zur Decke. »Genug Platz hätten wir. Und die Einrichtung ließe sich beschaffen.«
    »Du hast gesagt, du könntest nach Metallos suchen. Zeig mir, wie das geht.«
    Wir gingen zurück ins Labor. Redmond arbeitete immer noch auf der anderen Seite des Raumes. Hyden trat an seinen Airscreen und wählte diverse Icons an. Ein Koordinatennetz erschien über einer Karte vom Großraum Los Angeles.
    Er betrachtete das Raster mit zusammengekniffenen Augen, änderte die Einstellung, sah sich einige Planquadrate genauer an. Schließlich stoppte er das Bild an und deutete auf einen blinkenden roten Punkt.
    »Was ist das?«, fragte ich.
    »Könnte ein Chipträger sein.«
    »Gar nicht so weit weg von hier.«
    »Immer langsam. Wir brauchen erst mal einen Plan. Ich kann doch nicht irgendwelche Leute hierherbringen und ihnen Einblick in unsere Forschungsarbeit geben.« Er sah sich in seinem Labor um.
    »Die Metallos da draußen sind wie ich. Deine Forschungsarbeit ist ihnen wahrscheinlich egal, weil sie nichts davon verstehen. Außerdem kannst du dein Labor jederzeit abschließen, wenn es das ist, was dir Sorgen bereitet.«
    Ich sah, dass er immer noch seine Zweifel hatte.
    »Nehmen wir mal an, du hättest Reece vor deinem Vater aufgespürt«, setzte ich nach. »Dann wäre sie jetzt noch am Leben. Ich glaube, um einen weiteren Mord dieser Art zu verhindern, lohnt es sich, jedes nur denkbare Risiko einzugehen.«
    Hyden kratzte sich im Nacken. »Ich verspreche dir nichts. Aber einen Versuch können wir wagen. Dann sehen wir ja, wie sich die Sache weiterentwickelt.«
    Ich verkniff mir nicht nur ein Freudengeheul, sondern sogar ein Lächeln.
    »Wir werden Hilfe brauchen.« Er zog sein Handy aus der Tasche und schickte eine Zing los. »Also, ich weiß nicht, Callie.«
    »Du selbst hast mir erklärt, dass dein Vater sich Zugriff auf Metallos verschafft. Willst du ihn nicht in seinem eigenen Spiel schlagen?«
    Ich sah, wie seine Augen schmal wurden. Mit diesem

Weitere Kostenlose Bücher