Endlich Nichtraucher!
weiter.
Weil er nicht übers Rauchen redet, glauben Sie vielleicht, er hätte es schon ganz vergessen, und wollen ihn nicht daran erinnern. Bei der »Methode Willenskraft« ist meist das Gegenteil der Fall, da hier der Raucher dazu neigt, wie besessen an nichts anderes mehr zu denken. Haben Sie keine Angst davor, das Thema zur Sprache zu bringen, und überschütten Sie ihn weiterhin mit Lob; er wird Ihnen schon sagen, wenn er nicht ans Rauchen erinnert werden will.
Geben Sie sich auch Mühe, ihm während der Entzugsperiode soviel Stress wie möglich zu ersparen. Lassen Sie sich etwas einfallen, um ihm das Leben mit kleinen Freuden und Genüssen zu versüßen. Auch für Nichtraucher kann das eine mühsame Zeit werden. Ist ein Mitglied einer Gruppe gereizt, kann das ringsherum miese Stimmung erzeugen. Wappnen Sie sich innerlich dagegen, wenn der Exraucher schlechte Laune hat. Vielleicht lässt er sie an Ihnen aus, aber vergelten Sie ihm nicht Gleiches mit Gleichem; gerade jetzt braucht er Ihr Lob und Mitgefühl am meisten. Wenn Sie selbst gereizt sind, versuchen Sie bitte, es nicht zu zeigen.
Einer der Tricks, die ich bei meinen eigenen Versuchen nach der »Methode Willenskraft« einsetzte, bestand darin, dass ich einen Wutanfall in Szene setzte und hoffte, meine Frau oder einer meiner Freunde würden sagen: »Ich kann es nicht mehr ertragen, dich so leiden zu sehen. Rauch halt um Gottes willen eine Zigarette.« Dann verliert der Raucher nämlich sein Gesicht nicht, weil er seiner Sucht nicht »nachgibt«
– ihm wurde die Zigarette ja mehr oder weniger verordnet. Sollte Ihnen der Exraucher mit dieser List kommen, ermuntern Sie ihn auf keinen Fall zum Rauchen. Sagen Sie statt dessen: »Wenn Zigaretten bei dir eine solche Wirkung haben, kannst du Gott auf den Knien danken, dass du bald davon frei sein wirst. Toll, dass du den Mut und den Verstand hattest, das Rauchen aufzuhören.«,,
Finale | Helfen Sie, diesem Skandal ein Ende zu setzen
Ich halte das Rauchen für den größten Skandal in der westlichen Gesellschaft, Atomwaffen eingeschlossen.
Die Grundlage der Zivilisation, der Grund, warum die Spezies Mensch so weit vorangeschritten ist, ist unsere Fähigkeit, unser Wissen und unsere Erfahrung nicht nur uns gegenseitig, sondern auch den künftigen Generationen zu übermitteln. Sogar weniger hochentwickelte Tierarten erkennen die Notwendigkeit, ihren Nachwuchs vor den Fallstricken des Lebens zu warnen.
Solange Atomwaffen nicht zum Einsatz kommen, gibt es keine Probleme. Die Befürworter nuklearer Waffensysteme können selbstgefällig weiter herumtönen: »Diese Waffen wahren den Frieden.« Geht doch eine Bombe hoch, wird sie das Raucherproblem sowieso lösen, und die Politiker haben das zusätzliche Plus auf ihrer Seite, dass es niemand mehr gibt, der sie zur Rechenschaft zieht: »Sie haben sich geirrt.« (Ich frage mich, ob Politiker deshalb Atomwaffen befürworten.)
So sehr ich auch ein Gegner von Atomwaffen bin, wenigstens muss ich zugestehen, dass solche Entscheidungen in gutem
Glauben gefällt werden, in der echten Überzeugung, der Menschheit damit einen Dienst zu erweisen; doch was das Rauchen angeht, sind die Fakten sattsam bekannt. Vielleicht glaubte man noch im letzten Krieg ernstlich, Zigaretten gäben einem Mut und Selbstvertrauen. Heute wissen die Behörden, dass das nicht stimmt. Schauen Sie doch einmal die heutige Zigarettenwerbung an. Sie erhebt gar keinen Anspruch darauf, ihr Produkt schenke Entspannung und Genuss. Es finden sich lediglich Aussagen über die Zigarettengröße oder die Qualität des Tabaks. Warum sollten wir etwas auf die Größe und Qualität eines Gifts geben?
Die Heuchelei ist unglaublich. Unsere Gesellschaft entrüstet sich über Klebstoff sniffen und Heroinsucht. Verglichen mit dem Rauchen sind diese Probleme bloße Schönheitsfehler in unserer Gesellschaft. Sechzig Prozent der Bevölkerung waren oder sind nikotinsüchtig, und die meisten haben einen Großteil ihres Taschengeldes für Zigaretten ausgegeben. Jährlich ruinieren Zehntausende ihr Leben, weil sie der Sucht verfallen. Rauchen ist mit weitem Vorsprung die häufigste Todesursache in der westlichen Gesellschaft, und wer hat den größten Gewinn davon? Unser liebes Finanzministerium. Am Elend der Nikotinsüchtigen verdient es jährlich Milliarden von Mark, und die Tabakindustrie darf jährlich mit Millionensummen für den Dreck werben.
Wie schlau, dass die Zigarettenfirmen den Warnhinweis auf ihre Schachteln
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