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Endlich Nichtraucher!

Endlich Nichtraucher!

Titel: Endlich Nichtraucher! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allen Carr
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und erzählt überall, wie wunderbar es ist, nicht zu rauchen. Das tut er nur, wenn man ihn dazu auffordert, und kein Raucher wird ihn dazu auffordern. Denn er bekäme nur Unangenehmes zu hören. Denken Sie daran, dass ein Raucher deshalb raucht, weil ihn die Angst dazu treibt, und er steckt lieber den Kopf in den Sand, als etwas über den wunderbaren Zustand des Nichtrauchens zu hören.
    Erst wenn der Zeitpunkt des Aufhörens gekommen ist, wollen Raucher etwas darüber wissen.
    Helfen Sie den Rauchern. Nehmen Sie ihnen die Angst. Erzählen Sie ihnen, wie herrlich es ist, nicht ständig auf seiner Gesundheit herumtrampeln zu müssen, wie toll es ist, morgens aufzuwachen und sich gesund und fit zu fühlen, anstatt zu husten und um Luft zu ringen, wie wunderbar es ist, der Sklaverei entronnen zu sein, das ganze Leben genießen zu können, nachdem sich die fürchterlichen schwarzen Schatten in Wohlgefallen aufgelöst haben.
    Oder, besser noch, bringen Sie ihn dazu, dieses Buch zu lesen, oder einen unserer Nichtraucherkurse zu besuchen. Es ist sehr wichtig, den Raucher nicht noch durch Angriffe herunterzumachen, er verpeste die Luft oder sei sonst irgendwie unsauber. Man hört allgemein, Exraucher seien in dieser Hinsicht die schlimmsten. Diese Meinung hat etwas für sich, und ich glaube, es liegt an der »Methode Willenskraft«. Weil
sich der Exraucher zwar von seiner »Gewohnheit«, nicht aber von sämtlichen Spuren seiner Gehirnwäsche befreit hat, glaubt er irgendwo immer noch, er hätte ein Opfer gebracht. Er fühlt sich verletzlich, und aus einem natürlichen Abwehrmechanismus heraus attackiert er den Raucher. Das mag dem Exraucher helfen, bringt aber den Raucher kein bisschen weiter. Er stellt dann nur die Stacheln auf, fühlt sich noch elender und hat ein noch größeres Bedürfnis nach dem Tröster Zigarette.
    Zwar ist der Wandel in der allgemeinen Einstellung gegenüber dem Rauchen der Hauptgrund, warum sich Millionen von Rauchern von ihrer Sucht lossagen, aber dieser Wandel macht es ihnen nicht leichter. Im Gegenteil, er erschwert die Sache beträchtlich. Die meisten Raucher glauben heute, sie gewöhnen sich das Rauchen aus gesundheitlichen Gründen ab. Das trifft nicht ganz zu. Zwar ist das enorme gesundheitliche Risiko nach außen hin der Hauptgrund, wenn jemand aufhört zu rauchen, doch jahrzehntelang haben sich Raucher zu Tode geraucht, ohne dass dies irgendwelche Konsequenzen gezeigt hätte. Der Hauptgrund ist vielmehr, dass die Gesellschaft das Rauchen als das zu erkennen beginnt, was es wirklich ist: als gemeine Drogensucht. Der Genuss war immer eine Illusion; diese Einstellung zerstört die Illusion, und dem Raucher bleibt nichts mehr.
    Das völlige Rauchverbot in den Londoner U-Bahnen ist ein klassisches Beispiel für das Dilemma, in dem der Raucher gefangen ist. Der Raucher zieht entweder die Konsequenz: »Na schön. Wenn ich in der U-Bahn nicht rauchen darf, werde ich eben auf andere Transportmittel zurückgreifen«, wodurch die U-Bahn-Betreiber Erkleckliches an Einkünften einbüßen; oder er sagt: »Gut. Das wird mir helfen, weniger zu rauchen.« Anstatt ein bis zwei Zigaretten in der U-Bahn zu rauchen, die er nicht genossen hätte, muss er eine Stunde lang
verzichten. Während dieser erzwungenen Abstinenz jedoch leidet er nicht nur psychisch und wartet schon auf seine Belohnung, sondern auch sein Körper verlangt dringlich nach Nikotin – und ach wie köstlich wird die nächste Zigarette sein, wenn er sie endlich anzünden darf.
    Erzwungene Enthaltsamkeit schränkt den Zigarettenkonsum nicht ein, weil der Raucher nur noch mehr raucht, wenn er schließlich wieder darf. Er wird lediglich in seiner Meinung bestätigt, wie kostbar Zigaretten sind und wie stark er von ihnen abhängig ist. Am heimtückischsten wirkt sich eine erzwungene Abstinenz bei schwangeren Frauen aus. Wir lassen es zu, dass unsere bedauernswerten Teenys mit massiver Werbung bombardiert werden, die sie überhaupt erst in die Sucht treibt. In der Zeit, die für junge Frauen wahrscheinlich der größte Stress ihres Lebens bedeutet und in der folglich ihr irrgeleitetes Verlangen nach Zigaretten am größten ist, werden sie von den Medizinern unter Druck gesetzt, wegen der drohenden Schädigung des Ungeborenen mit dem Rauchen aufzuhören. Viele schaffen das nicht und leiden zeitlebens an Schuldgefühlen, ohne dass sie etwas dafür können. Viele schaffen es und freuen sich darüber; sie denken: »Wunderbar; ich tue das für mein

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