Endlich verheiratet?
sie seufzend.
Melanie sah ihn so verzweifelt an, dass sie ihm leidtat. “Wenn wir uns trennen, darfst du eine ganz große Szene hinlegen”, bot er ihr an, damit sie sich besser fühlte. Und wenn er mit sich ehrlich war, machte ihm die ganze Sache schon jetzt eine Menge Spaß. Vielleicht stand er sogar in Destinys Schuld.
Melanie schien das Angebot tatsächlich zu gefallen. “In der Öffentlichkeit?”
“Ohne Publikum macht es keinen Sinn”, bestätigte er. Die zu erwartende Demütigung nahm er gern hin, wenn er dafür die Chance bekam, Melanie mehrere Wochen lang in sein Bett zu locken. Hochzeitsglocken waren jedoch ausgeschlossen.
“Wie lange sollen wir dieses Spiel denn treiben?”, erkundigte sie sich und zog dabei an ihren Fingern, bis sie knackten.
“Bis Destiny uns in Ruhe lässt und alle anderen die Geschichte glauben.”
“Einen Monat?”, fragte Melanie hoffnungsvoll.
“Das nimmt sie uns nicht ab.”
“Zwei?”
“Wie wäre es mit sechs, und danach ziehen wir Bilanz?” Er sah sie beschwörend an. “Es gibt doch niemanden in deinem Leben, den das stören könnte, oder?”
“Leider nicht”, gestand sie. “Glaub mir, ich hätte gern eine Entschuldigung, um aus der Sache auszusteigen, aber du wusstest schon, dass es niemanden gibt, nicht wahr?”
“Ich dachte mir, dass du mich nicht im Landhaus überfallen hättest, wenn es einen wichtigen Mann in deinem Leben gäbe.”
Sie kniff die Augen zusammen. “Das war ein reiner Geschäftsbesuch, und kein Mann in meinem Leben hätte das Recht gehabt, dagegen Einspruch einzulegen.”
“Aber er hätte dich nach dem Schneesturm nicht mit mir allein im Landhaus gelassen, oder? Er hätte dich spätestens am Samstagmorgen gerettet.”
“Es ist nichts vorgefallen, was eine Erklärung oder gar eine Entschuldigung nötig gemacht hätte!”, erwiderte sie heftig.
“Ach nein?”, fragte Richard unschuldig. “Aber ich dachte, wir hätten uns an dem Wochenende ineinander verliebt.”
Melanie stöhnte. “Hast du eine Ahnung, wie schrecklich ich diese ganze Situation finde?”
“Du hast es bereits erwähnt”, erinnerte er sie. “Du machst doch mit, oder?”
Einen Moment sah es so aus, als würde sie sich weigern, doch schließlich nickte sie.
Richard war sich nicht ganz sicher, was er in diesem Moment empfand. Vielleicht Erleichterung oder sogar Freude. Jedenfalls war es ein bisher unbekanntes Gefühl, und das passierte ihm in letzter Zeit merkwürdigerweise häufiger.
Während der Rückfahrt zu ihrem Büro ging Melanie so viel durch den Kopf, dass sie das Klingeln des Handys beinahe überhört hätte. Dankbar für die Ablenkung drückte sie den Knopf für die Freisprecheinrichtung. “Ja!”, rief sie.
“Es geht los!”, verkündete Richard.
“Was?”
“Wir essen heute Abend mit Destiny.”
“Wie das denn? Ich habe dich erst vor zehn Minuten verlassen. So schnell kann sich das gar nicht zu ihr herumgesprochen haben.”
“Ich habe sie angerufen”, gestand er. “Sozusagen als Präventivschlag.”
“Bist du wahnsinnig? Ich habe mich noch gar nicht darauf eingestellt und verpatze bestimmt alles.”
“Richte dich einfach nach mir. Ich hole dich um sieben ab. Zieh etwas Tolles an. Destiny mag es, sich für das Abendessen herauszuputzen.”
Da er auflegte, ehe sie widersprechen konnte, drückte sie die Kurzwahltaste für ihr Büro. “Becky, sei bitte in zehn Minuten bei Chez Deux. Wir treffen uns da.”
“Warum?”
“Das erkläre ich dir später. Nimm eine Kreditkarte aus dem Safe mit.”
“Welche?”
“Die mit der höchsten Kreditgrenze”, erwiderte Melanie grimmig.
Unter anderen Vorzeichen hätte Melanie liebend gern eingekauft, und Chez Deux war mit seinem Angebot von Designer-Bekleidung aus zweiter Hand genau richtig für ihren Geldbeutel und ihren Geschmack. Normalerweise suchte sie sich jedoch Kostüme und keine Abendgarderobe aus.
Nachdem sie einen Parkplatz gefunden hatte, ging sie vorsichtig über den teilweise vereisten Bürgersteig zum Laden. “Hallo, Jasmin”, begrüßte sie die Besitzerin, die zahlreiche der bestgekleideten Frauen von Washington belieferte.
“Miss Hart, wie nett, Sie zu sehen”, erwiderte Jasmin Trudeau. “Wir haben einige hübsche Kostüme in Ihrer Größe.”
“Heute suche ich etwas Eleganteres für ein formelles Abendessen.”
“Dann stimmen die Gerüchte, n’est-ce pas?”, fragte die zierliche Frau begeistert. “Ich habe etwas in der Zeitung gelesen.”
Melanie wollte
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