Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Endymion - Pforten der Zeit & Die Auferstehung

Titel: Endymion - Pforten der Zeit & Die Auferstehung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
Vom Netzwerk:
Sir«, sagt Gregorius leise. »Sind Sie sicher, dass es noch andere gibt?«
    »Jemand hat sie aus unserer Falle auf Hyperion herausgeholt«, sagt de Soya. »Es gibt noch andere.«
    »Es könnte ein komplettes Ouster-Team sein«, sagt Rettig. »Sie könnten inzwischen auf halbem Weg zurück zu ihrem Schwarm sein... nachdem sie das Mädchen auf einer von vielen Welten abgesetzt haben. Oder sie hätten sie mitnehmen können.«
    De Soya hebt eine Hand, um das Gespräch zu unterbrechen. Sie haben das alles schon mehrfach durchgekaut. »Ich glaube, das Schiff wurde getroffen und beschädigt«, sagt er. »Wir suchen danach, vielleicht führt es uns zu dem Mädchen.«
    Gregorius deutet in den Dschungel. Dort regnet es. »Wir sind den gesamten Flussabschnitt zwischen den Portalen abgeflogen. Keine Spur von einem Schiff. Wenn wir ins nächste Pax-System kommen, können wir Garnisonstruppen herschicken, damit sie diese Portale bewachen.«
    »Ja«, sagt Pater Captain de Soya, »aber sie haben eine Zeitschuld von acht oder neun Monaten.« Er betrachtet den Regen, der über die Windschutzscheibe und die seitlichen Bullaugen strömt. »Wir suchen den Fluss ab.«
    »Was?«, sagt Lancer Rettig.
    »Wenn Sie ein beschädigtes Schiff zurücklassen müssten, würden Sie es nicht verstecken?«, fragt de Soya.
    Die beiden Schweizergardisten sehen ihren Kommandanten an. De Soya sieht, dass die Finger der Männer zittern. Die Auferstehungen gehen auch an ihnen nicht spurlos vorüber.
    »Wir werden den Fluss und so viel vom Dschungel, wie wir können, mit Tiefenradar absuchen«, sagt der Priester-Captain.
    »Das wird mindestens einen weiteren Tag kosten«, beginnt Rettig.
    De Soya nickt. »Wir weisen Corporal Kee an, dass er die Tiefenradaruntersuchung des Dschungels in einem Streifen von zweihundert Klicks auf beiden Seiten des Flusses mit der Raphael durchführt. Wir nehmen das Landungsboot und suchen den Fluss ab...
    Unser System an Bord ist nicht so feinfühlig, aber wir haben auch nicht so viel abzusuchen.«
    Die erschöpften Soldaten können nur ergeben nicken. Bei der zweiten Sondierung des Flusses finden sie etwas. Das Objekt ist aus Metall, groß und in einem tiefen Tümpel nur wenige Kilometer flussabwärts vom ersten Portal. Das Landungsboot verharrt schwebend, während de Soya über Richtstrahl die Raphael anfunkt. »Corporal, wir werden das untersuchen.
    Ich möchte, dass Sie bereit sind, dieses Ding binnen drei Sekunden nach meinem Befehl unter Feuer zu nehmen... aber nur auf meinen Befehl.«
    »Ich verstehe, Sir«, antwortet Kee über Richtstrahl.
    De Soya hält das Landungsboot im Schwebflug, während Gregorius und Rettig die Anzüge anlegen, die entsprechenden Werkzeuge zusammensuchen und schließlich in der offenen Luftschleuse stehen. »Los«, sagt de Soya.
    Sergeant Gregorius springt aus der Schleuse, das EM-System des Anzugs wird aktiviert, bevor der gepanzerte Mann auf der Wasseroberfläche auftrifft. Sergeant und Lancer schweben mit schussbereiten Waffen über der Wasserfläche.
    »Wir haben das Tiefenradarpanorama auf dem taktischen«, meldet Gregorius über Richtstrahl.
    »Ihre Videoübertragungen sind nominal«, sagt de Soya vom Kommandosessel. »Tauchen Sie.«
    Beide Männer sinken, berühren die Oberfläche und verschwinden darunter. De Soya neigt das Landungsboot, sodass er zur Backbordkuppel hinausschauen kann: Der Fluss ist dunkelgrün, aber man kann zwei grelle Scheinwerfer unter Wasser erkennen. »Etwa acht Meter unter der Oberfläche«, beginnt er.
    »Ich habe es«, sagt der Sergeant.
    De Soya betrachtet den Monitor. Er sieht aufgewirbelten Schlick, einen Fisch mit zahlreichen Flossen, der hastig aus dem Licht schwimmt, eine gekrümmte Metallhülle.
    »Da ist eine Luke oder Luftschleuse offen«, meldet Gregorius. »Der größte Teil des Dings ist hier im Schlamm begraben, aber ich sehe so viel von der Hülle, dass ich bestätigen kann, die Größe stimmt etwa. Rettig bleibt hier draußen. Ich gehe rein.«
    De Soya verspürt den Wunsch, »Viel Glück« zu sagen, bleibt aber still.
    Die Männer sind lange genug beisammen, um zu wissen, was im Umgang miteinander angebracht ist. Er senkt das Landungsboot und macht die primitive Plasmakanone, die einzige Waffe des winzigen Schiffs, feuerbereit.
    Die Videoübertragung hört in dem Moment auf, als Gregorius die offene Schleuse betritt. Eine Minute vergeht. Dann zwei. Zwei Minuten später zappelt de Soya regelrecht in seinem Kommandosessel. Er rechnet halb damit, das

Weitere Kostenlose Bücher