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Energie fur Centaur

Energie fur Centaur

Titel: Energie fur Centaur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kröger
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bei einem solchen Thema…“
Mon blickte ihn groß an. „Wieso? Wieso sagst du so etwas?“
Josephin lachte. „Na eben, wieso?“ Und zu Mon sagte sie,
und sie faßte nach der Hand der Centaurin: „Das kriegen wir
schon hin, liebe Mon. Verlaß dich auf Josephin.“ Sie maß
Gernot mit einem heiter-strafenden Blick von oben bis unten…
Dann wurde sie ernsthafter.
„So, und nun erzähle, Gernot.“
„Es gibt eine Kette von Ereignissen, Fini, die sich im Zusammenhang auf unsere Arbeit auswirken. Jercy, entschuldige,
ahnt auch etwas, aber unternimmt gar nichts. Brad ignoriert,
und Mon streitet im wesentlichen Zusammenhänge ab, räumt
jedoch ein, daß man die Transportkolonne vielleicht absichtlich
fehlgeleitet habe, meint aber, das meiste seien Vorfälle
natürlichen Ursprungs.
Es kann doch wohl nicht sein, daß ich hier der einzige
Mensch bin, der das sieht, richtig sieht, der auch weiß, daß man
dagegen etwas tun muß, und zwar jetzt ! Wir können sonst
wirklich – im wahrsten Sinne des Wortes – einpacken.“ Gernot
sagte es ruhig und überzeugend.
„Entschuldige“, die Runzeln auf Josephins Stirn hatten sich
vertieft, „du deutest ja Abgründe an. Ich aber bin ein total
unwissendes Mädchen, wie Dornröschen soeben aufgewacht.
‘Man habe einen Transport fehlgeleitet’, erwähnst du nebenbei.
Ich habe gesehen, wie die Stütze der Instel in die Knie ging. Ist
denn in dieser kurzen Zeit noch mehr passiert? Du redest von
Zusammenhängen. Was, um Himmels Willen, hängt da noch
zusammen? Was steht uns von unseren Materialien noch zur
Verfügung

oder…“, und sie wurde ganz ernst,
„noch
schlimmer?“
Gernot berichtete von der Zerstörung des Kosmodroms vor
dem Eintreffen der Menschen, vom Überrollen des Orbitflugzeugs durch die Welle und von der Havarie der Transportkolonne. „Und meinst du nicht“, schloß er, „daß sich eure
abgeknickte Stütze da ganz gut einfügt?“
„Die Welle nimm aus“, warf Mon ein. „Es gibt dafür eine
Erklärung. Ich sagte es dir schon…“
„Erklärung oder nicht“, Gernot wiegte den Kopf, „warum,
zum Beispiel, kam nie eine Welle nur so daher? Eure Wüsten
sind so groß. Sie könnte entstehen und verebben, ohne den
geringsten Schaden anzurichten. Nein, sie muß immer dort
entlangplätschern, wo recht viel Wertvolles untergepflügt
werden kann.“
Mon lächelte. „Wer beobachtete schon ständig die Wüsten.
Vielleicht hat es viele Wellen gegeben. Jetzt überwachen wir
das seismographisch und versuchen auch, die Anomalien
vorzeitig zu entdecken.“
„Vielleicht wäre es besser, ein paar von euren Leuten zu
beobachten“, sagte Gernot anzüglich. Josephin suchte Gernots
Blick, hob warnend die Brauen.
Gernot wurde bewußt, daß er eigentlich zu weit gegangen
war. „Tut mir leid, Mon“, sagte er.
„Aber wieso denn?“ Nicht die Automatenstimme, Mons
Blick zeigte Entrüstung. „Du hast recht, wenn es unter uns
solche gibt, sollte man sie entdecken und ausschalten. Nur,
begreife, Gernot, es ist so unwahrscheinlich. Unsere Arbeitsorganisation läßt überhaupt nicht zu, daß jemand längere Zeit
unbeobachtet etwas machen kann. Jeder Centaure hat seinen
gesellschaftlichen Auftrag. Niemand lebt allein. Die Gruppen
sind ausschließlich nach Prinzipien der Zweckmäßigkeit
zusammengesetzt, nach Fachlichem. Wie sollten sich welche
zusammenfinden, die derart abwegige Interessen verfolgen. Ein
Einzelgänger könnte das nicht…“
„Und doch habe ich zwei mit der Kiste gesehen“, unterbrach
Gernot.
„Was denn schon wieder für eine Kiste?“ fragte Josephin
dazwischen.
Unbeirrt fuhr Mon fort: „Es ist ungeheuer schwer, sich privat
Gerätschaften zu besorgen. Gut, man kann sie sich bauen. Aber
dann doch nicht im verborgenen. Und das Wesentlichste: die
Energie. Du kannst eine Kolonne vom Weg abbringen mit
einer Handbatterie als Energiequelle. Aber du kannst damit
nicht Sandberge versetzen und Raumschiffe umschubsen.“
„Ja, ja, Mon, das klingt alles recht logisch. Tatsache aber ist,
daß drei dieser Ereignisse räumlich sehr begrenzt auftraten und
schwere Schäden angerichtet haben, die sich ausschließlich
lauf unsere gemeinsame Aktion, nämlich den Bau dieses
Dynamos, auswirken. Ich habe weder die Zeit noch das
Bedürfnis, hier einen Polizisten zu spielen. Dir, Mon, wird es
sicher nicht anders gehen…“ Der Summer hatte wieder die
Unfähigkeit des Automaten angezeigt, in diesem Zusammenhang das Wort „Polizist“ zu übersetzen.

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