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Engel beißt man nicht! (German Edition)

Engel beißt man nicht! (German Edition)

Titel: Engel beißt man nicht! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fraser
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Folge zu leisten. Siennas Beine klatschten bereits im Wasser auf, als sie weiterhin in alle Richtungen austrat. Plötzlich ploppte ein schallgedämpfter Schuss durch die stille Nacht. Er zischte an Siennas Ohr vorbei und traf Antonios Hals. Ein Schwall warmes Blut spritzte über Siennas Haare und Gesicht. Dann saß sie plötzlich im Wasser und die Brandung spielte mit ihr. Sie versuchte , aufzustehen, doch das Meer schlug ihr in die Kniekehlen und ließ sie vornüber fallen.
    „Sienna! Rühr dich nicht vom Fleck!“, hörte sie Julian rufen.
    Mehr Schüsse fielen und Antonio war nun auf dem Strand von den anderen eingekreist. Sie verschwendeten keine Worte an ihn. Sie pumpten ihn lediglich mit Blei voll. Doch der Riese von einem Mann blieb standhaft, als wenn sie ihn nur mit Reis beworfen hätten. Wie Chris ihr erklärt hatte, die Munition stoppte ihn zwar, lenkte ihn ab, hatte aber keinen tödlichen Effekt.
    Was würden sie tun , um ihn zu killen?
    Siennas Fantasie lieferte mehrere Möglichkeiten, die sie alle als zu barbarisch verwarf.
    Plötzlich brüllte der Wahnsinnige wie nur ein Wahnsinniger brüllt und stürzte sich auf Chris. Dimarus versuchte , Antonio von Chris abzupflücken, doch der hing wie festgeschweißt an dessen Kehle. Ein sinnloser Versuch , Chris die Luft abzuschnüren. Chris brauchte keine Luft zum leben. Nicht einmal daran konnte sich Antonio erinnern.
    Sienna warf sich ein paar Handvoll Wasser ins blutige Gesicht und rappelte sich hoch. Sie lief auf den Strand und stellte sich hinter Chris, versuchte , dem Wahnsinnigen in die Augen zu schauen. Doch dieser stierte nur auf seine Hände, die Chris am Wickel hatten.
    „Antonio“, sagte Sienna sanft.
    „Halte dich da raus!”, rief Julian. „Mach das du wegkommst, Engel, es ist hoffnungslos.“
    Sienna schaute von Mann zu Mann, dann wieder auf Antonio. Sie legte eine Hand auf seinen Kopf und ließ augenblicklich eine Familienpackung Licht auf ihn nieder.
    „Nein, Sienna, nicht!“ , hörte sie Julian rufen.
    Antonios Finger um Chris’ Hals lockerten sich. Sein Blick war noch immer starr, abwesend, aber nun auf Sienna gerichtet. Chris fiel in den Sand. Mist. Nun hatte Toni es wieder auf sie abgesehen. Sienna drehte sich um und rannte.
    Das Licht hatte ihn nur abgelenkt. Wie war das möglich? Sie hatte damit schon ein paar Wahnsinnige ruhiggestellt. Die meisten sackten zusammen und weinten, überwältigt von so viel Liebe, wie sie im Leben noch nie spürten, und doch schon mit einem Bruchteil davon zufrieden gewesen wären. Antonio schien es nur noch aggressiver zu machen. Brüllend, mit ausgestreckten Armen wie ein Zombie, verfolgte er sie. Schüsse zischten ihnen hinterher und sie hoffte, die Jungs konnten das Ziel von ihrem Hintern unterscheiden.
    Etwas riss ihr die Beine weg und sie fiel. Antonio rollte sie auf den Rücken und hielt ihre Schulter mit eisernen Fingern auf dem Sandboden, wobei er sich nicht daran störte, dass Sienna mit dem freien Arm nach ihm kratzte wie eine Wildkatze. Seine andere Pranke legte sich auf ihr Herz und drückte zu. Sie spürte , wie sich Nägel in ihr Fleisch bohrten, wie er dabei war , ihren Brustkorb zu öffnen, als sei sie ein gegrillter Truthahn und er wollte an die Füllung.
    O Gott, er will mir das Herz herausreißen, dachte Sienna.
    Ohne Herz würde ihr menschlicher Körper sich nicht wieder erholen.
    Sie schrie und strampelte, doch es war die r einste Energieverschwendung. Sie konnte nur auf Hilfe hoffen. „Julian!“, schrie sie mit ganzer Lungenkraft. Der Schmerz zwischen ihren Brüsten wurde unerträglich.
    Plötzlich wurden Antonios Augen starr. Seine Finger hörten auf zu krallen. Wie ein Sandsack fiel er auf die Seite. Sienna wollte sich aufsetzen, doch ihr Körper reagierte nicht. Alles was sie tun konnte war mit an zu sehen was geschah.
    Julians Gesicht war zu Granit geworden, doch zuvor hatte er Emotionen gezeigt, die sich dort eingegraben hatten. Mit zusammengebissenen Zähnen und dem Ausdruck schierer Wut stieß er ein Messer in Antonios Brustkorb, diesmal von vorn, und drehte es um. Sienna hörte das knirschende, knackende Geräusch, als Rippen zersplitterten. Er musste ihn zuvor von hinten ins Herz getroffen und damit zu Fall gebracht haben. Dann griff er hinein, in die klaffende Wunde, und wühlte darin herum. Er zog seine Hand zurück und hielt einen Klumpen Fleisch hoch.
    Antonios Herz.
    Sienna ließ ihren Kopf in den Sand sinken und schloss die Augen. Sie hatte diesen Mord nicht

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