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Engel beißt man nicht! (German Edition)

Engel beißt man nicht! (German Edition)

Titel: Engel beißt man nicht! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fraser
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Hormone sein, denn solche Siege ließen sie normalerweise kalt. „Gott hilft dir bereits. Ich bin menschlich, aber ich bin kein Mensch“, flüsterte sie in sein Ohr.
    Er erstarrte für einen Augenblick. Seine Erleichterung wusch über Sienna, als habe jemand einen Eimer warmes Wasser über sie gekippt. Seine Emotionen, so er sie überhaupt präsentierte, waren sehr viel intensiver als menschliche, und bildhafter. Sie liefen wie ein Film vor ihr ab. Ein glücklicher Julian, der bis ins Detail genoss was er tat, inmitten dunkler Schatten, die versuchten , Macht über ihn zu gewinnen. Sienna hüllte sie beide in eine Wolke aus Licht. Seine Schatten wichen weiter, bis sie nicht mehr zu spüren waren. Sie waren allein, für den Moment. Nichts stellte sich zwischen sie, nichts trübte den Augenblick.
    „Mach nicht wieder zu, Julian, bitte.“
    Sein Mund befand sich nun auf ihrem Bauch und arbeitete sich gen Süden. Er hob den Kopf.
    „Was nicht zumachen?“
    „Deine Emotionen. Verstecke sie nicht vor mir.“
    Sein Lächeln tat seltsame Dinge mit ihr. Sie fühlte ihre eigenen Emotionen anschwellen, bis sie ihr die Luft abdrückten.
    „Ich werde es versuchen“, sagte er, und tauchte ab in ihren Schoß.
    Sienna stöhnte auf.
     
    *
     
    Was tat sie mit ihm?
    Zum ersten Mal seit er sich zurückerinnern konnte, spürte er die schwere Last seiner Existenz nicht mehr seinen Brustkorb einengen. Er atmete tief durch, wie ein Mensch, füllte seine Lungen mit Sauerstoff, was sich, gemischt mit Siennas weiblichem Duft, köstlich anfühlte. Wieso hatte er so lange auf das Atmen verzichtet? Es war ein Genuss!
    Seine Zunge erkundete ihr Terrain und verursachte das Aufbäumen ihres Körpers. Seine starken Arme über ihren Hüften hielten sie unten, verhinderten, dass sie sich ihm entwandt. Plötzlich kam sie, unerwartet schnell und heftig. Ihr Stöhnen brachte einen Lichtball hinter seinen Augen zum explodieren, ließ gleißende Helligkeit durch ihn strömen, als sei er ein alter Schlauch, durch den seit Jahren wieder Wasser fließt. Jede unsterbliche Zelle seines Körpers glühte, vibrierte mit prallem Leben.
    Der unwiderstehliche Drang , sie zu nehmen schwoll an, übermannte ihn und stahl seine bewussten Gedanken. Er drang in sie ein. „O h Gott, ich sterbe“, flüsterte er.
    Das Gefühl ihrer samtenen Wände um seine Härte löste Empfindungen aus, die nicht zu überbieten waren. So dachte er. Es war wie nach Hause kommen, nach all den Jahren. Hier gehörte er hin. Neben der fast unerträglichen Lust, die seinen Körper rhythmisch erzittern ließ, füllte ihn gleichzeitig der Himmel persönlich aus. Nie war er an einem helleren, friedvolleren Ort gewesen. Qual, Pein und Einsamkeit verließen ihn, wurden zu unbekannten Konzepten. Zeit spielte keine Rolle mehr, er schwebte nackt in einem Universum aus Licht und Liebe.
    Liebe.
    So musste sie sein. Er hatte ihre Wirkung unterschätzt. Von nun an würde er nichts anderes tun , als nach ihr streben. Wie konnte er nur existieren, Jahrtausende lang, ohne sie?
    Längst wusste er nicht mehr zu unterscheiden, ob er von Sienna oder der Liebe im Allgemeinen sprach. Urinstinkte übernahmen seine Bewegungen, während er weiterhin in seinem neuen Universum schwebte, als sei er auf einem drogenverursachten Trip. Seine Hüften stießen härter zu. Er spürte Sienna unter ihm erneut erbeben, und diesmal nahm sie ihn gleich mit. Der Orgasmus übertraf seine kühnsten Erwartungen, erschütterte das Bett, trug ihn hinaus, weiter ins All, raubte seine Gedanken und sandte sein Hirn ins selige Nichts.
    Außer Atem sank er schließlich auf Sienna hinab, legte seinen Kopf auf ihre Schulter. Nie zuvor war er beim Sex außer Atem gekommen. Das war physisch gar nicht möglich.
    „Was hast du mit mir gemacht?“, wollte er wissen.
    „Wie meinst du das? Ich habe nichts getan, außer dir ein bisschen Licht zu schicken.“
    Sie lächelte harmlos, als sei das tatsächlich nichts besonderes. Julian lachte leise auf. Nach dem Sex lachen war ebenfalls neu für ihn. „Du hast mir einen Trip verschafft, den ich so schnell nicht vergessen werde. Sag, ist Sex mit dir immer so?“
    „Ich weiß es nicht, ehrlich gesagt. Mit Liebhabern wie dir habe ich keine Erfahrung.“
     
    *
     
    „Etwas geht hier vor, Sienna“, sagte er. „Was ich empfand, was ich sah, ist nicht normal.“ Seine Denkfalten auf der Stirn wurden tiefer. „Du scheinst zu wissen wovon ich spreche.“
    Sie nickte. „Du warst wie ein offenes Buch

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