Engel der Schatten - 02 - Emilia Jones
hungrig.“ Ihre spitzen Zähne traten hervor. „Gib mir von deinem Blut!“
Vollkommen willenlos legte er sich zurück. Das rote Satinlaken schmiegte sich kühl um seinen Körper.
Vanessa stieg auf das Bett. Sie setzte sich mit den Beinen rechts und links von seiner Hüfte ab. Ihr fester Po wippte leicht über seinem Glied. Obwohl Thierry kaum die gewöhnliche Leidenschaft spürte, war er dennoch von ihrem Spiel erregt.
Sie beugte sich zu ihm hinab und ließ ihre Zunge über seinen Oberkörper fahren. Bis zu seinem Hals setzte sie die feuchte Spur fort. Dort ritzte sie mit den Zähnen ganz leicht seine Haut an. Sie kostete sein wohliges Stöhnen voll aus, ehe sie richtig zubiss und den köstlichen Lebenssaft in sich aufnahm.
Thierry gab sich teilnahmslos. Das überraschte Vanessa allerdings nicht. Sie hatte von jeher die Kontrolle über ihre Sexspiele übernommen. So auch dieses Mal. Geschickt streifte sie die Kleidung von seinem Leib, als würde sie nie etwas anderes tun. Ihre Lippen hinterließen überall feurige Küsse, und ihre Hände bedrängten ihn begierig. Sie massierten seinen Penis, bis er zu seiner vollen und prallen Größe heranwuchs, und Thierry beinahe schmerzhaft wahrnahm, wie Vanessa sich auf ihn schob. In gemächlich fordernden Stößen begann sie sich zu bewegen. Sie verhielt sich
so lange zögerlich, bis sie endlich spürte, wie Thierrys Hände ungeduldig nach ihren
Backen fassten. Er wollte sie anleiten, was sie aber nicht zulassen würde. Sie hatte ihren eigenen Rhythmus. Ihre Finger schlossen sich um die seinen. Viel zu fest drückte sie zu, sodass er sich ihr fluchend entziehen wollte. In dem Augenblick verfiel sie jedoch in derart schnelle Bewegungen, dass Thierry sich nur noch keuchend aufbäumte.
Sein Vorsatz, sich nicht mehr von Vanessa benutzen zu lassen, verblasste im Strom der Ekstase. Er wollte mehr. Immer mehr. Immer schneller. Mit unsagbarer Heftigkeit erreichte er den Gipfel der Lust. Vanessa nahm ihn mit – in ihre leidenschaftliche Welt der nie endenden Gier.
***
Seufzend stand Michelle neben Rafael hinter der Bar. Sie weigerte sich, den Augenkontakt mit diesem Vampir zu suchen, obwohl sie sich danach sehnte. Er besaß ein ebenso einnehmendes Wesen, wie alle anderen von ihnen. Allmählich begann
Michelle, diese Arroganz zu verabscheuen.
„Ist das Ihr Ex-Freund?“, fragte Rafael plötzlich.
„Nein.“ Sie schüttelte energisch den Kopf. „Er ist …“ Es kam ihr merkwürdig vor, denn erst jetzt fiel ihr auf, dass sie nicht einmal seinen Namen wusste. „Ich kenne ihn nicht einmal.“
„Oh.“
Rafael zwinkerte ihr mit einem wissenden Blick zu.
„Dann sollten Sie ihn vielleicht kennenlernen. Er scheint sich jedenfalls sehr für Sie zu interessieren. Oder finden Sie ihn etwa nicht attraktiv?“
Michelle fühlte sich überrumpelt. Sie verstand nicht, aus welchem Grund Rafael sich für einen fremden Mann einsetzte. Wenn er nur wüsste, was sich hinter der attraktiven Fassade verbarg! Die Versuchung, es einfach hinauszuschreien, war groß. Dennoch senkte Michelle nur den Kopf und seufzte erneut.
„Doch. Eigentlich sieht er wirklich gut aus.“
„Na, worauf warten Sie dann?“
Er stieß sie mit dem Ellbogen an, zwang sie regelrecht dazu, erneut an den Tisch
des Vampirs zu gehen.
Da stand sie schließlich und wusste nicht, was sie sagen sollte. Sie fühlte seine Blicke, die ihr durch und durch gingen. Er musste nicht viel mehr tun, um ein wahres Gefühlschaos in ihr auszulösen.
„Sie wollen mir etwas sagen?“ Er spielte den Ahnungslosen.
„Nun …“ Michelle kam sich töricht vor. „Rafael glaubt, Sie wären so etwas wie mein Ex-Freund.“
Er grinste.
„Aber ich kenne nicht einmal Ihren Namen. Und ich weiß auch nicht, warum Sie nicht endlich gehen. Ich möchte nicht ewig von meiner Vergangenheit verfolgt werden. Verstehen Sie das?“
„Mein Name ist Raoul.“
Offensichtlich wollte er sie nicht verstehen. Sie wagte es nun doch, den Augenkontakt zu ihm zu suchen. Es war wie ein warmer Sommerregen, der auf ihre nackte Haut niederprasselte und sie in ein Gefühl der Geborgenheit einlullte. Wie hätte sie sich dem Verlangen widersetzen können, das er in ihr auslöste? Es übertraf alles
bisher Gefühlte.
Michelle machte entsetzt einen Schritt zurück, als hätte sie gerade eine furchtbare Wahrheit erkannt.
„Wann hast du Feierabend, Michelle?“ Wie selbstverständlich wechselte er in die vertrauliche Anrede.
„Ich … weiß nicht
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