Engel der Schatten - 02 - Emilia Jones
doch etwas Hunger“, sinnierte er.
Michelle spürte kaum, wie sich seine Zähne in ihr Fleisch bohrten. Ihr eigenes warmes Blut rann an ihrem Hals hinab. Langsam zog es seine Spur über das Dekolleté, lief in die Spalte zwischen den Brüsten und sickerte schließlich in den feinen Spitzenstoff ihres BHs. Wie ein Mal der Lust breitete sich das Rot auf dem weißen Wäschestück aus.
Michelle atmete zitternd auf. Sie hielt die Augen geschlossen – spürte lediglich
voller Anspannung, was Raoul mit ihr anstellte. Er sog an ihr, nahm ihren Lebenssaft
in sich auf. Aber das störte sie nicht. Ganz still verharrte sie, den Kopf in den Nacken gelegt, und genoss die spärlichen Streicheleinheiten seiner Hände auf ihrem Körper. Beinahe vorsichtig berührte er sie, gerade so, als könne er sich an ihr verbrennen.
Quälend langsam fuhren seine Zähne wieder aus ihr. Seine Zunge glitt sachte über die kleinen Wunden, leckte die letzten Tropfen Blut auf und folgte der Bahn auf ihrer Haut hinab.
Pure Leidenschaft umfing Michelle. Sie verfiel einem Rausch, den sie in dieser Art nie zuvor gekannt hatte. Nichts schien ihr noch Halt geben zu können – abgesehen von Raoul. Endlich regte sie sich. Zunächst näherte sie sich ihm nur zaghaft. Ihre Fingerspitzen schoben sich unter seine Kleidung und zeichneten die muskulösen Konturen seines Rückens nach. Dann presste sie sich jedoch leidenschaftlich an ihn.
Seine Liebkosungen wurden eindringlicher. Er schälte sie aus ihrer Kleidung, bis sie splitternackt und hilflos vor ihm stand. Für einen kurzen Augenblick lehnte er sich zurück, ihre Arme mit seinen Händen gegen die Wand drückend. Er betrachtete sie in dem wenigen Licht, das der Mond durch die Fenster in die Wohnung warf. Sie regte
sich ungeduldig, wollte sich aus seinem festen Griff befreien.
Ihre üppigen Rundungen wirkten weich und verlockend. Sie war die Sünde höchstpersönlich. Es konnte nicht anders sein. Raoul musste sie besitzen!
Er löste den Druck auf ihre Arme und ließ es zu, dass sie an seiner Kleidung zu nesteln begann. Ihre Finger öffneten den Verschluss seiner Hose und fuhren so weit hinein, bis ihre Fingerspitzen auf seine Erregung stießen.
Sie brachte ihn um den Verstand! Er wollte nicht länger darauf warten, dass sie ihn entblößte. Schnell und geschickt entledigte er sich seiner Hose und brachte sein erigiertes Glied ganz in die Nähe von Michelles Vagina. Mit einer Hand umfasste er das Gesäß dieser erotischen Frau. Mit der anderen erkundete er ihre allzu bereite Nässe, bevor er in sie eindrang.
Michelle drückte den Rücken gegen die Wand – und hart spürte sie die Stöße, mit denen Raoul sie über alle Grenzen der Empfindungen hinwegtrug. Sie konnte sich nur noch an ihm festhalten, seinem Rhythmus ausgeliefert, bis ihr eigener Lustschrei fremdartig in ihren Ohren widerhallte.
Erschöpft und schwach sank sie in seine Arme. In diesem Moment hätte er alles mit
ihr anstellen können. Sie hätte sich nicht gewehrt. Doch er trug sie lediglich hinüber in
ihr Schlafzimmer und legte sie sanft auf ihrem Bett ab. Seine Küsse verteilten sich auf ihrer Haut. Sie spürte sie noch, als sie schon längst dem Schlaf verfallen war.
Raoul setzte sich auf. Er war versucht, sich neben sie zu legen und ihren süßen Duft für eine Weile einzuatmen. Doch aus welchem Grund? Er hatte sein Ziel erreicht. Die Wette war gewonnen. Nun konnte ihn keiner mehr einen Verlierer nennen.
Schließlich kleidete er sich wieder an und verließ Michelle so schnell, wie er sie heimgesucht hatte.
Freie Wahl
Im „Club Noir“ hatte die Nacht gerade erst richtig begonnen. Die Gäste feierten ausgelassen. Sie tanzten, lachten, tranken und manche von den Menschen griffen sogar zu berauschenden Drogen, um sich in die richtige Stimmung zu bringen. Raoul verzog angewidert das Gesicht. Wenn sie sich unter Drogeneinfluss nur nicht so merkwürdig benehmen würden! Sie hatten keine Kontrolle mehr über sich und ihre Handlungen. Er verabscheute das.
Zielsicher bahnte er sich seinen Weg durch die feiernde Meute. Marie, seine blonde Geliebte, würde sicher an ihrem Stammplatz auf ihn warten. Sie war ihm hoffnungslos verfallen. Genau wie Michelle. Ein Funkeln trat in seine Augen, und er musste einen Moment länger als ihm lieb war, an die sinnliche Rothaarige denken.
Nur eine Wette!
Er schüttelte den Kopf.
Marie saß nicht an ihrem Stammplatz. Sie wartete nicht auf ihn.
Raoul versteifte sich. Er ließ seinen Blick durch
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