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Engel der Schatten - 03 - Sandra Henke

Engel der Schatten - 03 - Sandra Henke

Titel: Engel der Schatten - 03 - Sandra Henke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herrin von Vandalis
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zerriss es das Herz!
    Unerwartet tauchte Magolat aus der Dunkelheit vor mir auf. "Ich sagte, geh auf dein Zimmer!" Er umfasste meinen Arm und riss mich mit.
    "Ihr tut mir weh." Er schenkte mir keine Beachtung. "Ich geh ja schon. Lasst mich bitte los. Euer Griff schmerzt."
    Meine Stimme hallte durch die Gänge und endlich gab er meinen Arm frei. Ich folgte ihm bis zu den Stufen, die zu meinem Schlafgemach führten. Dann sah ich ihm
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Sandra Henke
    Herrin von Vandalis
    tief in die Augen und setzte meinen Unschuldsengelblick auf. "Was habt Ihr mit ihm gemacht?"
    "Geh schlafen, Morgana. Du hast schon genug Unsinn gemacht." Er sah müde und erschöpft aus. Seine Schultern hingen kraftlos hinab.
    Aber so leicht gab ich nicht auf. "Bitte, lieber Magolat, sagt mir nur diese eine Sache und ich gehe artig hinauf, ja?"
    Der Zauberer seufzte tief. "Ich habe keine Kraft mehr heute Abend, Morgana. Du bist ein Wildfang, wie deine Mutter es war, und das ist nicht gut. Aber ich werde dir sagen, was ich mit dem Bastard gemacht habe. Sonst läufst du nachher noch einmal in die Katakomben und schaust nach."
    Neugierig wartete ich auf das, was er mir sagen würde. Seine Augen waren halb geschlossen, als hätte er Mühe sie offen zu halten. Er kramte in einer der Taschen
    seines Umhangs und beförderte ein dunkelblaues Tuch hervor.
    Lautes Naseschnäuzen störte die Ruhe der Nacht. Ein Wimmern erklang aus den Katakomben. Es war kaum vernehmbar, aber ich hörte es dennoch.
    Magolat steckte das Taschentuch zurück in seine Tasche. Väterlich legte er mir seine Hand an die Wange. "Kind, du darfst keinen Unsinn, wie den heute Nacht, mehr machen. Versprich mir das."
    Ich nickte, nicht ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Der Reiz, die Welt außerhalb Vandalis’ zu erforschen, war groß. Das Reich der Dämonen, Geister und Schattenwesen faszinierte mich.
    "Dein Vater wird sehr erzürnt sein!" Er schüttelte den Kopf, um seiner Verzweiflung Ausdruck zu verleihen. "Deine Mutter war keine einfache Frau. Sie besaß einen sturen Kopf und tat stets, was sie wollte. Morgana, bitte mach deinen Vater nicht wütend." Erneut nickte ich. Langsam wurde ich ungeduldig. "Was ist mit dem Schinderjaan, Magolat?"
    Der Zauberer nahm seine Hand von meiner Wange. "Deine Faszination für die dunkle Seite ist zu stark. Du musst ihn vergessen und auch die Dämonenwelt!" "Aber ich möchte sie gerne sehen." Ich bemerkte, dass mein Protest ihn wütend machte, doch ich fuhr trotzdem fort. "Nur ein einziges Mal möchte ich diese fremdartigen Wesen berühren."
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    "Daran darfst du nicht einmal denken!", rügte er mich.
    Er schnippte einmal in die Luft und hielt plötzlich ein Buch mit Ledereinband in der Hand. "Hier kannst du alles über die Kreaturen der Nacht nachlesen. Und dann vergiss sie, Morgana! Sie bringen Unheil."
    Er reichte mir das Buch und ich drückte es fest an mich. Meine vor Freude funkelnden Augen stimmten ihn sanftmütig. "Danke, lieber Magolat. Aber was ist nun mit dem Schinderjaan?"
    Er scheuchte mich die Treppe hinauf und drängte mich in mein Schlafgemach. Anscheinend ließ er sich diesmal nicht mit Versprechungen zufrieden stellen. "Ich habe seine ungezügelte Lust gegen ihn gewand. Er wird sie ab sofort verfluchen. Und dann habe ich ihn hinausgejagt zu den Dämonen und anderen Wesen, die genauso lasterhaft sind wie er!" Magolat warf die Tür ins Schloss.
    Ich stand in meinem Zimmer, alleine in der Dunkelheit mit dem Buch der Dämonen an meinen Körper gepresst und war meiner unbarmherzigen Fantasie ausgeliefert. Es erschreckte mich festzustellen, dass der Barbar mir Leid tat. Verdammt, er schändete
    jeden, den er in die Finger bekam, egal ob Man oder Frau und hatte kurz davor gestanden, mir das gleiche anzutun und ich empfand Mitleid. Es war unfassbar! Ich wunderte mich über mich selbst. Was war nur los mit mir? Wahnstein veränderte mich immer mehr.
    Ich setzte mich auf mein Bett und schlug das in Leder gebundene Buch auf. Gebannt studierte ich jede einzelne Seite. Die Beschreibung der einzelnen Geschöpfe war detailliert. Es gab sogar Bilder. Und für kurze Zeit konnte ich den Schinderjaan und sein Schicksal vergessen.
    Doch schon als ich mich schlafen legte, drängte er sich zurück in meine Gedankenwelt. Ich stellte mir vor, was Magolat ihm angetan hatte. Ich habe seine ungezügelte Lust gegen ihn gewand. Er wird sie ab sofort verfluchen. Was bedeutete das?
    Und ich fragte mich, ob seine Augen noch

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